Veränderung geschieht, wenn Frauen sich gegenseitig empowern

07. September 2022

Meet Our Alumni SDG Leaders

Anita Kirilova, Deputy Country Manager des globalen Versicherungsdienstleister Metlife in Bulgarien, hat gemeinsam mit anderen Global Executive MBA-Studierenden das Female Leaders Network an der WU Executive Academy ins Leben gerufen. Von Frauen für Frauen – aber nicht gegen die Männer.

Die Damen des Female Leaders Networks
Anita Kirilova (2.v.l.) beim Kickoff des Female Leaders Network.

„The little grassroots-people can change the world“. Dieser Spruch stammt von der Wangari Maathai. 2004 wurde die damalige Vize-Umweltministerin Kenias mit dem Friedensnobelpreis für ihr Engagement für Demokratie und Umweltschutz ausgezeichnet. Dieses Zitat trifft auch auf Menschen wie Anita Kirilova zu. Die Deputy Country Manager von Metlife in Bulgarien, einem globalen Versicherungs- und Finanzdienstleister, ist nicht nur eine leidenschaftliche Leaderin, sondern auch die treibende Kraft und Co-Initiatorin des Frauennetzwerks Female Leaders Network (FLN) an der WU Executive Academy.

Als sie zwischen 2017 und 2018 im Global Executive MBA-Studium andere weibliche Führungskräfte kennenlernte, war rasch klar: „Wir waren aus so verschiedenen Ländern in Europa, Asien und den USA – und dennoch verbanden uns ähnliche Erfahrungen als Frauen: es geht um Work-Life-Balance, darum, Familie und einen herausfordernden Job unter einen Hut zu bringen, aber auch um Fragen zu Leadership und Teamentwicklung – und eben auch zu spezifischen weiblichen Erfahrungen in der Karriere.“ Anita Kirilova freundete sich mit einigen Kommilitoninnen besonders an – und immer wieder diskutierten sie über die Wichtigkeit, Frauen einen Raum zu geben, in dem sie sich geschützt über ihre ganz persönlichen Erfahrungen im Leadership und in ihrer Rolle als Frau und Führungskraft austauschen konnten.

Anita Kirilova Portrait

Anita Kirilova

  • Mitgründerin des Female Leaders Network

So einen vertrauensvollen Raum zu haben, indem sich die weiblichen Studierenden und Absolventinnen der WU Executive Academy gegenseitig unterstützen, war uns sehr wichtig.

Inspiriert auf der Auslandsreise

Initialzündung für die Grassroot-Initiative gab letztlich eine unserer International Immersions bei der Carlson School of Management, der University of Minnesota: Unsere Partneruniversität lud die MBA-Teilnehmer*innen der WU Executive Academy gemeinsam mit chinesischen Studierenden zu einem Networkig-Event samt „Female Lunch“ „Während des Lunchs haben wir uns mit Studierenden aus den USA und China ausgetauscht – und über die Idee geredet, das Best-Practice-Beispiel der University of Minnesota auch für die WU Executive Academy weiterzudenken“, sagt sie.

Gemeinsam mit ihren MBA-Kolleginnen wie Priyanka Dutta Passecker, Christa Gschweitl, Ozlem Senzin beschloss Anita Kirilova, ein eigenes Netzwerk für Frauen an der WU Executive Academy zu gründen. Im ersten Schritt gingen die Initiatorinnen zu Dekanin der WU Executive Academy, Barbara Stöttinger, um die Idee absegnen zu lassen: „Sie hat uns von der ersten Minute an mit Rat und Tat unterstützt“, sagt Anita Kirilova.

Rasch nahm das Netzwerk konkrete Züge an: „Wir luden zwei Expertinnen, denen das Thema schon lange am Herzen lag, Barbara Stöttinger und Carmen Abril, Marketingexpertin an der IE Business School in Madrid, als unsere Schirmherrinnen zu unserem ersten Female Leaders Network Event ein – und es fand tatsächlich im September 2018 statt.“ Die Community wuchs rasch – eine Präsidentin, eine Vize-Präsidentin und ein Vereinsvorstand wurden installiert.

Regionale Vernetzung in Hubs

Im Jahr 2020, während der Pandemie, kam Anita Kirilova eine weitere Idee: „Es wäre doch super, eine enge Verbindung zu den Kommilitoninnen auch nach der Graduierung aufrecht zu halten, vor allem dann, wenn man nicht in Wien sitzt, also das Netzwerk lebendig halten – vor allem auch während der Pandemie.“ So beschloss Anita Kirilova das erste regionale Female Leaders Network Hub in ihrer Heimatstadt Sofia zu initiieren – mit regionalen Events für die bulgarischen Absolventinnen. Die Idee des Hubs wurde rasch von anderen Regionen aufgenommen – in Tschechien, der Slowakei und weiteren Ländern. „Wir identifizierten interessierte Absolventinnen, die ein Hub in ihrer Region aufbauen wollten – es war nicht schwierig, motivierte Frauen zu finden, die sich ehrenamtlich engagieren“, sagt sie. „Man benötigt aber eine starke, gute Organisation, einen Veranstaltungsort und ein gewisses Marketing für die Events“, gibt sie zu bedenken. Das Leben ändere sich allerdings in Sachen Engagement wiederum schnell, „daher haben wir entschieden, die Gremiumsmitglieder jährlich neu wählen und immer wieder aufs Neue Frauen die Möglichkeit zu geben, sich im Board zu engagieren.“ Inzwischen gibt es seit etwa 18 Monaten Hubs in Bulgarien, Rumänien, Kroatien, Ungarn, und ein länderübergreifendes in der Slowakei und Tschechien. Entstanden ist zudem ein lebendiges virtuelles Netzwerk mit mehr als 1500 Mitgliedern weltweit, die auch in der WU Executive Academy immer wieder zu physischen Events zusammenkommen.

Viele Business Frauen in einem Meeting Raum
Eines der vielen Female Leaders Network Hub Events

Von Frauen für Frauen – aber nicht gegen die Männer

Noch immer sei das Thema Geschlechter-Gleichstellung ein wichtiges. „Wir Frauen brauchen gerade als starke Leaderinnen die Unterstützung von Gleichgesinnten in unserem Berufsleben, aber auch in Fragen des Privatlebens“, sagt Kirilova, denn: „Frauen in Führungspositionen haben tendenziell andere Themen als die Männer. Sie wollen über Vereinbarkeit, über Work-Life-Balance, über die Effektivität von Teams und Kollaboration reden“, sagt sie.

Das Frauennetzwerk soll vor allem ein Raum für frauenspezifischen Austausch sein – und mehr als das: „Veränderung geschieht, wenn sich Frauen gegenseitig empowern“, sagt Kirilova. Ein Beispiel: „Als Frau kannst du im Unternehmen wenig ausrichten, wenn beispielsweise eine Dienstreise für den 20. Dezember angesetzt ist und du lieber bei deiner Familie und den Weihnachtsvorbereitungen wärst. In einer Gruppe von Frauen im Unternehmen mit diesem Thema kannst du dich anders durchsetzen und bisher – von Männern – etablierte Regelungen im Unternehmen verändern.“

Ein Entweder-Oder soll es aber nicht sein, betont die leidenschaftliche Leaderin und Netzwerkerin: „Natürlich ist auch die Vernetzung mit Männern sehr wichtig für die Karriere von Frauen – Frauen benötigen den Support von Frauen und von Männern“, so Anita Kirilova.
 

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