Career Story: Andreas Gémes, Borealis AG

13. Mai 2016

Professional MBA Entrepreneurship & Innovation Alumnus

Welches waren die prägendsten Stationen in Ihrem bisherigen Leben? Warum?

Die Zeit an der Universität war ein sehr prägender Lebensabschnitt, sowohl, was meine formale Ausbildung anlangt (ich wählte eine generalistische Herangehensweise und schnupperte bewusst in diverse Wissensbereiche hinein), als auch unter dem Aspekt, dass man fürs Leben lernt. Seit damals sind einige Jahre vergangen: Mittlerweile habe ich eine Familie gegründet, Verantwortung für ein Kind übernommen und dadurch wiederum eine neue Sicht auf viele eingefleischte Gewohnheiten und Überzeugungen gewonnen.

Hatten Sie ursprünglich einen anderen Berufswunsch?Wenn ja, warum ist daraus nichts geworden?

Seit dem Gymnasium wollte ich Diplomat werden, um mich für den Weltfrieden einzusetzen. Irgendwann erkannte ich, dass es auch noch andere Bereiche gibt, in denen ich etwas Positives bewirken kann. So kam ich nach dem Studium in die Welt der Unternehmen und von internationalen Beziehungen zu Entrepreneurship und Nachhaltigkeit.

Wie und warum hat es Sie zu Borealis verschlagen?

Ich stieß drei Monate, bevor ich das MBA-Studium offiziell abschloss, zu Borealis. Davor hatte ich einige Jahre im Consulting gearbeitet und mich in dieser Zeit auf Themen wie Innovation und  Entrepreneurship spezialisiert. Dieses Know-how öffnete mir die Tür zu Borealis, wo es einen Bereich „Corporate Entrepreneurship“ gibt. Im New Business Development kann ich bei Borealis dank meines besonderen Hintergrunds einen nicht unwesentlichen Beitrag leisten.

Was hat sich nach Ihrem MBA-Studium beruflich verändert?

Während der intensiven Zeit des MBA-Studiums ist es sehr schwierig, die Flut an Informationen, die über einen hereinbricht, zu verarbeiten. Ich war in der glücklichen Lage, dass ich die Möglichkeit hatte, vieles aus der Spezialisierung „Entrepreneurship & Innovation“ kurz nach Studienabschluss auch tatsächlich praktisch umzusetzen. In puncto Denkweise und Methodik auf dem neuesten Stand zu sein und bei Bedarf auf dieses Rüstzeug zurückgreifen zu können, war sehr hilfreich.

Welches war Ihr größter beruflicher/persönlicher Erfolg?

Bisher habe ich es geschafft, meine mitunter recht fordernde Berufstätigkeit und mein Privatleben gut miteinander zu vereinbaren. Genügend Zeit für Familie und Freundschaften, Sport und ehrenamtliches Engagement zu haben, ist mir wichtig. Eine gute Work-Life-Balance halte ich für den größten Erfolg, denn dafür muss man bewusst Entscheidungen treffen und laufend Kompromisse schließen.

Welches sind Ihre Ziele im kommenden Jahr?

In meinem Team arbeiten wir derzeit an der Einführung neuer Angebote, die mit Nachhaltigkeit zu tun haben. In einem großen Chemieunternehmen ist das eine schwierige, aber überaus lohnende Aufgabe. Beruflich habe ich das Ziel, unser Portfolio in diesem Bereich zu etablieren und auszubauen.

Was bedeutet für Sie „wahren Luxus“?

Einen gemütlichen Samstagvormittag mit meiner Familie zu verbringen und in aller Ruhe bei (einigen) Espressi die neueste Ausgabe von DIE ZEIT (einer deutschen Qualitätswochenzeitung) zu lesen – so kann ich, während ich es mir daheim im Ohrensessel bequem mache, wunderbar meinen Horizont erweitern.

Das letzte Buch/der letzte Film, wofür Sie sich begeistern konnten?

Diesen Sommer habe ich am Strand auf Kreta „Der Hase mit den Bernsteinaugen“ von Edmund de Waal gelesen. Allen, die in Wien leben und sich für Zeitgeschichte interessieren, sei dieses Buch, das wahrscheinlich lehrreicher ist als stundenlanger Geschichtsunterricht, wärmstens empfohlen.

Wie würden Sie Ihre Führungsphilosophie beschreiben? Hatten Sie ein großes „Vorbild“?

in Patentrezept für angemessene Führung gibt es meines Erachtens nicht. Wie sie konkret aussieht, ist immer von der anstehenden Aufgabe, zwischenmenschlichen Beziehungen, den Beteiligten und vielen weiteren Faktoren abhängig. Angemessen führt, wer diesen Umständen Rechnung trägt. Allgemein gesprochen, ist es meine Philosophie, Menschen durch ein hohes Maß an Freiraum und Eigenverantwortung zu motivieren.

Wie schöpfen Sie abseits Ihres anspruchsvollen Berufes Kraft?

Ich versuche, meine Kräfte grundsätzlich nicht zu erschöpfen. Sich ein halbes Jahr zu verausgaben und dann in zehn Tagen alles wettmachen zu wollen, funktioniert wahrscheinlich nicht. Deshalb bin ich bestrebt, unter anderem Sport, diverse Entspannungstechniken und Zeit mit mir wichtigen Menschen in meinen Alltag zu integrieren. Es gelingt nicht immer, aber schon das ernsthafte Bemühen bringt etwas.

Mit wem würden Sie gern einmal für einen Tag tauschen?

Mit jemandem, der in den Favelas Rio de Janeiros lebt und überlebt. Wie würde ich dann wohl über jene Dinge denken, die mich hier in Österreich im Alltag beschäftigen?

Warum würden Sie den Professional MBA der WU Executive Academy empfehlen? Was hat Ihnen am besten gefallen?

Die WU Executive Academy ist mit Sicherheit eine sehr gute Wahl für all jene, die in Mitteleuropa einen MBA machen wollen, mit dem sie international erfolgreich sein können. Was ich an dieser Weiterbildung schätze, ist der starke Praxisbezug in vielen Lehrveranstaltungen, durch den es möglich wird, das Gelernte unmittelbar im eigenen beruflichen Umfeld anzuwenden. Gleichermaßen inspirierend war die große Vielfalt, welche unter meinen Studienkolleg*innen mit all den verschiedenen Hintergründen herrschte.

Wordrap

Mein Lebensmotto:
Misserfolg ist die Chance, es beim nächsten Mal besser zu machen. (Henry Ford)
Darüber kann ich lachen:
Mich und seit kurzem meinen einige Wochen alten Sohn.
Fehler, die ich am ehesten verzeihe:
Meine eigenen.
Mein letztes Geld würde ich ausgeben, um...
Etwas Nachhaltiges zu schaffen.
In 20 Jahren werde ich:
Hoffentlich ein bisschen klüger sein als heute.

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