Career Story: Vitaly Berezka, iQuartal

05. Januar 2020

Global Executive MBA Alumnus

Welches waren die prägendsten Stationen in Ihrem bisherigen Leben? Warum?

Als ich ein junger Teenager war, wurden meine Eltern beruflich nach Nordafrika geschickt, und zwar nach Algerien, um genau zu sein. Unter meinen SchulkameradInnen herrschte große Vielfalt, was Herkunft, kulturellen Hintergrund, Sprache und Religion anging. In diesen paar Jahren habe ich wohl eine gänzlich neue Sicht auf die Welt bekommen. Ab diesem Zeitpunkt suchte ich stets nach Möglichkeiten, „internationaler“ zu werden. Später konnte ich im Zuge meiner ersten Anstellung beim Beratungsunternehmen Solev in einem internationalen Team mit außergewöhnlichen Menschen aus Deutschland, Argentinien und den USA zusammenarbeiten. Aufgrund dieser Erfahrung fasste ich dann auch den Entschluss, im Ausland einen MBA zu machen.

Hatten Sie ursprünglich einen anderen Berufswunsch?

An meiner ersten Universität wollte ich die naturwissenschaftliche Richtung einschlagen und Forscher werden. Nach meiner Graduierung studierte ich weiter und verfasste eine Abschlussarbeit zum Themenkreis Projektmanagement und Optimierungsmethoden. Ich fing bereits recht jung (mit ca. 19) und noch während des Studiums zu arbeiten an. So kam es, dass ich, begeistert von meinem neuen und interessanten Wirkungsbereich, schließlich den Naturwissenschaften zugunsten der Wirtschaft den Rücken kehrte.

Wie und warum hat es Sie zu ARDEX GmbH - ihre vorherige Firma - verschlagen?

Weil es der „geplante Zufall“ so wollte. Als ich mich an der Wirtschaftsuniversität Wien um einen EMBA-Studienplatz bewarb, tat ich das in der Absicht, mich in naher Zukunft in einem internationalen Unternehmen weiterzuentwickeln. Unmittelbar nach der Graduierung in den USA bot mir jemand aus meiner EMBA-Klasse genau dazu die Möglichkeit. Und mittlerweile bin ich seit fast drei Jahren Managing Director der russischen Tochter eines globalen Unternehmens.

Was hat sich nach Ihrem MBA-Studium beruflich verändert?

Ganz allgemein hilft ein MBA-Studium, die gesammelte berufliche und geschäftliche Erfahrung zu strukturieren, und bietet eine Gelegenheit, im Kreise von 40 Führungskräften, mit denen man sich viele, viele Stunden austauscht, am eigenen Selbstbewusstsein zu arbeiten. Aus dem MBA konnte ich viel Positives mitnehmen: hervorragendes universitäres Wissen, Erfahrung aus der internationalen Unternehmens- und Wirtschaftspraxis und zum Drüberstreuen noch eine globale Denkweise; was aber das Allerwichtigste ist: Ich habe Freundschaften fürs Leben geschlossen. Nicht zu vergessen natürlich, dass ich befördert wurde und in einer mir völlig neuen Branche Führungsverantwortung übertragen bekam. Ich kann also wahrlich nicht klagen!

Welches war Ihr größter beruflicher/persönlicher Erfolg?

Sagen zu können, dass man mit seinem Tun eine signifikante Ergebnissteigerung erreicht hat, ist für jemanden aus der Wirtschaft wohl ein akkurater Maßstab beruflichen Erfolgs. Was den größten persönlichen Erfolg anlangt, so ist ein solcher bestimmt, das Herz der richtigen Lebenspartnerin oder des richtigen Lebenspartners gewonnen zu haben.

Welches sind Ihre Ziele im kommenden Jahr?

Unser Unternehmen hat vor kurzem eine neue Strategie zur Geschäftsfeldentwicklung und beträchtliche Investitionen auf dem russischen Markt beschlossen. Für mich als Managing Director gibt es also viele neue Möglichkeiten und geschäftliche Ziele. In puncto beruflicher Entwicklung würde ich auf jeden Fall gern ein paar Jahre in New York (vielleicht auch in London oder Singapur) arbeiten. Dort könnte ich einen Eindruck davon bekommen, wie es ist, in der ersten Wirtschaftsliga zu spielen. Einer unserer Vortragenden während des GEMBA-Moduls in NYC meinte, dass man, wenn man eineinhalb Jahre in NYC gearbeitet habe, beruflich so gut wie alles machen könne. Allgemein ist mein Ziel, bei allen wie auch immer gearteten Aktivitäten, Aufgaben und Erfahrungen etwas dazuzulernen.

Was bedeutet für Sie „wahren Luxus“?

Zeit. Zeit, sich Wissen oder persönliche Fertigkeiten anzueignen – etwa, eine neue Sprache zu sprechen oder das neue komplexe Fahrzeug, von dem man immer geträumt hat, zu beherrschen. Zeit, zu reisen und FreundInnen und Verwandte, die weit weg leben und mit denen man positive Emotionen austauschen kann, zu treffen. In der modernen Rund-um-die-Uhr-online-Welt sind diese Augenblicke die wirklich wertvollen.

Das letzte Buch/der letzte Film, wofür Sie sich begeistern konnten?

Von H. Hesses „Narziß und Goldmund” war ich fasziniert. „Atlas wirft die Welt ab“ – Ich wünschte, ich hätte dieses Buch bereits in sehr viel jüngeren Jahren gelesen. „Interstellar“ und „Mr. Nobody“ sind Filme, die es zweifellos wert waren, ein zweites Mal gesehen zu werden.

Wie würden Sie Ihre Führungsphilosophie beschreiben?

Ich möchte sie anhand eines Zitats aus Antoine de Saint-Exupérys „Der kleine Prinz“ veranschaulichen. Dort heißt es: „Tu deviens responsable pour toujours de ce que tu as apprivoisé.“ („Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.“) Einem von Anerkennung und Vertrauen geprägten Verhältnis zu und unter den Personen, mit denen man arbeitet oder die man führt (jenen also, die einem folgen), kommt in meinen Augen bei allen Unternehmen oder Gemeinschaften von Menschen ein zentraler Stellenwert zu. Ich habe Hochachtung vor Führungskräften, die mit großer Sorgfalt geschäftliche Entscheidungen nicht nur auf Grundlage von Zahlen und aus finanziellen Überlegungen heraus treffen, sondern auch bedenken, was sie für die Zukunft der MitarbeiterInnen bedeuten.

Wie schöpfen Sie abseits Ihres anspruchsvollen Berufes Kraft?

LEGO spielen mit meiner Tochter lässt mich alles andere vergessen.

Mit wem würden Sie gern einmal für einen Tag tauschen?

Mr. President oder Mr. Musk … aber wohl doch eher mit Letzterem!

Warum würden Sie den the Global Executive MBA der WU Executive Academy empfehlen?

Mit dem Global Executive MBA der WU Executive Academy erhält man eine einmalige Möglichkeit, die eigene berufliche Entwicklung voranzutreiben; man kann sein Bildungsniveau heben und unglaublich viele Kontakte knüpfen. Vortragende, die zu den besten der Welt zählen, vermitteln umfassendes, auf den Punkt gebrachtes Wirtschaftswissen. Das Programm lässt einen in ein Umfeld eintauchen, in dem man Wirtschaft und Wirtschaften im wahrsten Sinne des Wortes global und in einer auf die Bedürfnisse von Führungskräften zugeschnittenen Art und Weise erlebt. Obwohl die Weiterbildung viel Zeit und Aufmerksamkeit erfordert, ist es möglich, sie berufsbegleitend zu absolvieren. Nach Russland, China, Indien und in die USA zu reisen, diese Länder u. a. an Partneruniversitäten und beim Besuch von Fortune-500-Unternehmen hautnah zu erleben und in Teamarbeit an diese Erfahrung anknüpfende Aufgaben zu erledigen, das waren für mich die interessantesten Aspekte des Programms. Diese Frage wäre nur unvollständig beantwortet, würde ich nicht auch die Tatsache erwähnen, dass der MBA in Wien, der schönsten Stadt Europas angeboten wird, was das monatliche Pendeln aus Moskau einfach macht. Darüber hinaus studiert und netzwerkt man mit smarten, herausragenden und einmaligen Führungskräften, die aus einer Vielzahl von Ländern und Branchen kommen und unterschiedlichst veranlagt sind; all das schafft Synergien, lässt einen als Person wachsen und bereichert den emotionalen Intellekt.

Wordrap

Mein Lebensmotto:
Das Beste oder nichts!
Darüber kann ich lachen:
Komische und kuriose Geschichten aus dem wirklichen Leben.
Fehler, die ich am ehesten verzeihe:
Jene, die meine Familie gerne hätte.
Mein letztes Geld würde ich ausgeben für:
Ein Flugticket.
In 20 Jahren werde ich:
Weiterhin durch neue Erfahrungen lernen.

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