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No-Gos, taktische Fehler und wie man es richtig macht
„Ich wollte nur kurz über mein Gehalt sprechen …“
Ein Satz, der so harmlos klingt – und doch oft der Anfang vom Ende einer erfolgreichen Gehaltsverhandlung ist. Denn wer unvorbereitet, emotional oder mit der sprichwörtlichen Tür ins Haus fällt, verspielt schnell seine Chancen auf mehr Gehalt oder eine Beförderung. Gehaltsverhandlungen gehören zu den sensibelsten und gleichzeitig wirkungsvollsten Momenten im Berufsleben. Umso erstaunlicher, wie viele taktische Fehler dabei passieren – aus Unsicherheit, falschem Timing oder schlicht mangelnder Vorbereitung. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die häufigsten No-Gos und Fallstricke in Gehaltsverhandlungen – und zeigen, wie man es besser macht: souverän, strategisch und auf Augenhöhe.
Wer seine Führungskraft zwischen Tür und Angel auf eine Gehaltserhöhung anspricht, braucht sich nicht wundern, wenn nichts passiert.
Stattdessen mit seinen Vorgesetzten ein Gespräch zur beruflichen Entwicklung im Unternehmen ausmachen.
Sich im Ton vergreifen, unsachlich, genervt oder beleidigt sein, weil man zu lange zugewartet hat, dass die Führungskraft eine Gehaltserhöhung/ Beförderung von sich aus anbietet.
Achtung: Die Arbeitgeberin ist nicht die Gegnerin, lieber vor schwierigen Gesprächen dreimal tief ausatmen, um ruhig zu werden – und bereits während der Vorbereitung auf den Termin die eigene Reaktion auf mögliche Gegenargumente durchspielen. Sollte man trotzdem zu emotional werden, um Terminunterbrechung bzw. um zweiten Termin bitten.
Mit einer Kündigung drohen, um eine Gehaltsverhandlung zu bekommen anstatt sich mit seinen Vorgesetzten gemeinsam hinsetzen und überlegen, welche Wachstumsmöglichkeiten es im Unternehmen gibt.
Ein gängiger Fehler ist zu hoffen, dass die Führungskraft von selbst auf einen zukommt, um das Gehalt zu erhöhen. Falsch: wer NICHTS fordert, wird beim Wort genommen und bekommt genau das: NICHTS.
Wer für das Unternehmen eine über den normalen Job weit hinaus gehende Leistung erbracht oder deutlich mehr Verantwortung übernommen hat, ist mehr wert - und sollte die eigene Leistung sichtbar machen und ansprechen.
Wer nach einer Gehaltserhöhung fragt, richtigerweise eine konkrete Zahl oder eine prozentuelle Erhöhung nennt und gleich im nächsten Atemzug signalisiert, man sei gesprächsbereit, was die Höhe der Forderung betrifft, muss sich nicht wundern, wenn man viel weniger bekommt als gewünscht.
Forderung stellen – und dann STILLE, denn die Gegenseite ist am Zug mit ihrer Reaktion.
Wer sich bisher ständig mit beschwichtigenden Argumenten hat abspeisen lassen, der sollte einfach mal den Spieß umdrehen und die Führungskraft fragen, was sie für konkrete Schritte empfiehlt, damit die Gehaltserhöhung möglich wird und was sie in diesem Prozess für einen tun kann.
Marktwert: Informieren Sie sich über branchenübliche Gehälter und bereiten Sie Argumente vor, die Ihre Forderung untermauern
Mehrwert: Persönliche finanzielle Probleme oder Vergleiche mit Kolleg*innen sind keine guten Argumente. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf Ihre Leistungen und den Mehrwert, den Sie dem Unternehmen bringen. Mehrwert ist mehr wert!
Selbstwert: Wichtiger als die Stärkung des eigenen Selbstwertgefühls ist ein Perspektivenwechsel:
wie kann ich meine Führungskraft dabei unterstützen, meine Beförderung nach oben hin gut zu argumentieren
ist mir eigentlich klar, dass die Arbeitgeberin nicht meine Gegnerin ist, sondern weiterhin mit mir gut und engagiert zusammenarbeiten will, um den Unternehmenserfolg zu sichern
Wert einer guten Vorbereitung: genau überlegen,
was man will,
warum man es bekommen sollte und
wann und wie man diese Wünsche anspricht
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