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Empfehlungen für Manager*innen im KI-Zeitalter
Künstliche Intelligenz verändert die Arbeitswelt grundlegend – und stellt Führungskräfte vor neue Herausforderungen. Vier zentrale Kompasspunkte zeigen, worauf es jetzt in der Führung ankommt, wenn KI sinnvoll und verantwortungsvoll eingesetzt werden soll. Sie helfen dabei, das Produktivitätsversprechen der Technologie zu realisieren und zugleich eine Arbeitswelt zu gestalten, die menschlich bleibt und im globalen Wettbewerb bestehen kann. Denn klar ist: Wer KI erfolgreich nutzen will, braucht Führungspersönlichkeiten, die empathisch denken und digital handeln.
Die Aufgaben für Führungskräfte rund um KI kann in 4 Bereiche bzw. Himmelsrichtungen der unterteilt werden, um je nach individueller Führungsaufgabe konkrete Empfehlungen zu geben. Die Bereiche sind:
Viele Topmanager*innen wägen derzeit Investitionen in KI-Technologien sorgfältig gegen andere strategische Prioritäten ab. KI-Aktivismus ist ebenso schädlich wie eine restriktive abwartende Haltung. Der Einsatz von KI ist derzeit sehr teuer. Die Lizenzpreise für KI-Add-ons sind derzeit pro Nutzer*in und Monat 3-4 mal teurer als eine Basislizenz für Bürosoftware. Darüber hinaus führt die intensive Nutzung von unternehmenseigenen KI-Systemen (CompanyGPT) zu hohen Kosten pro Abfrage. Klar definierte Piloteinsätze im Unternehmen sind empfehlenswert, um die Einsatzentscheidung auf Basis eigener Daten treffen zu können. Oft ist es genau dieser Trade-off zwischen Zeitersparnis und Qualitätsgewinn in der Leistungserbringung vs. IT-Kosten. Allerdings müssen solche Piloteinsätze ständig wiederholt werden, da sich die technischen Möglichkeiten schnell weiterentwickeln.
Topmanager*innen müssen heute ein tiefes Verständnis für die Technologie der künstlichen Intelligenz, die dahinter stehenden Geschäftsmodelle und die Strategie der KI-Anbieter*innen haben. Allerdings erweist es sich oft als schwierig, das Top-Management in typische Lernsituationen einzubinden. An der WU Executive Academy bieten wir einen moderierten, regelmäßigen Austausch zu KI-Themen an. Diese Sessions tragen den Titel "Executive AI Thinking". Solche Formate bieten eine Plattform, um Wissen zu teilen, innovative Ideen zu diskutieren und strategische Ansätze auf Augenhöhe zu entwickeln.
Ein Ergebnis des oben beschriebenen Executive AI Thinking kann die strategische Strukturierung der KI-Landschaft im Unternehmen in 3 Kategorien sein:
Diese klare Dreiteilung ermöglicht eine gezielte Planung, Implementierung und Optimierung der jeweiligen KI-Systeme im Unternehmen.
KI erhöht das Risiko, dass das eigene Produkt oder die eigene Dienstleistung substituiert wird und neue Anbieter*innen durch den Einsatz von KI in Forschung, Produktion oder Vertrieb leichter in die eigene Branche eindringen können. Die folgenden Branchen sind derzeit besonders von einem erhöhten Änderungsrisiko betroffen:
Finanzdienstleistungen : KI-gesteuerte Fintech-Unternehmen bieten schnellere, kostengünstigere und individuellere Finanzdienstleistungen an.
Gesundheitswesen : KI kann Diagnosen schneller und oft genauer stellen als Menschen. Neue Unternehmen, die sich auf KI-gestützte Diagnose- und Behandlungsverfahren spezialisieren, könnten die traditionellen Anbieter*innen medizinischer Geräte herausfordern.
Einzelhandel: Der Einsatz von KI im E-Commerce verbessert das Kund*innenerlebnis durch personalisierte Empfehlungen und optimierte Lieferketten. Während Produkte früher mit SEO (Search Engine Optimization) im Internet "angezeigt" wurden, denken heute die ersten Unternehmen darüber nach, wie sie ihre Produkte mit GEO (GenerativeAI Engine Optimization) in KI-Tools optimal positionieren können.
Fertigung und Produktion: KI-gesteuerte Automatisierung und vorausschauende Wartung können die Effizienz erheblich steigern. Neue Marktteilnehmer*innen, die diese Technologien nutzen oder anbieten, könnten die traditionellen Hersteller unter Druck setzen, Geschwindigkeit, Qualität und Kosten zu erhöhen. KI-gesteuerte Androiden, die alle manuellen Aufgaben in der Produktion übernehmen können, sind in China bereits zu einem Stückpreis von 16.000 USD erhältlich. BMW testet derzeit den Einsatz von humanoiden Robotern im Werk Spartanburg .
Logistik und Transport: Selbstfahrende Geräte wie Drohnen und optimierte Lieferketten durch KI können die Logistikbranche revolutionieren.
Medien und Unterhaltung : KI kann maßgeschneiderte Inhalte erstellen. Die KI-Techniken für die schnelle Erstellung hochwertiger Inhalte und deren Verteilung an Zielgruppen ohne Nachrichtensprecher*innen, Journalist*innen und Schauspieler*innen werden von Monat zu Monat besser und unterscheiden sich kaum noch von ihren Vorgänger*innen in der realen Welt.
Bildung: EdTech-Unternehmen nutzen KI, um personalisierte Lernplattformen zu schaffen, die den individuellen Bedürfnissen der Lernenden besser gerecht werden als die traditionelle Didaktik. Lernvideos mit KI zu erstellen und vor allem aktuell zu halten, ist zu einer echten Alternative geworden.
In Zusammenarbeit mit der IT-Abteilung liegt es in der Verantwortung der Geschäftsleitung, die Cyber-Resilienz des Unternehmens weiter zu verbessern. Zu den typischen ersten Maßnahmen gehört der Einsatz von KI-Tools, um die Priorisierung der Tausenden von Cyberangriffen zu erleichtern, die jeden Tag auftreten, und so die gefährlichsten Situationen angehen zu können. KI revolutioniert auch die Cybersicherheit, indem sie das Nutzer*innenverhalten analysiert und Systemanomalien erkennt, um verdächtige Abweichungen in der Netzwerkaktivität zu identifizieren und Insider-Bedrohungen aufzudecken. Beispiel: "CEO-Betrug" mit Stimmenklonen oder KI-Avataren in Videokonferenzen: Betrüger*innen nutzen KI-Technologien, um die Stimme und das Aussehen von CEOs täuschend echt zu imitieren, um Mitarbeiter*innen oder Geschäftspartner*innen in gefälschten Videokonferenzen oder Telefonaten zu manipulieren. Diese Technologie ermöglicht es den Betrüger*innen, den Eindruck zu erwecken, dass sie authentische Anweisungen der Geschäftsführung bekommen, was es ihnen ermöglicht, sensible Informationen zu erhalten oder nicht autorisierte Transaktionen zu initiieren. Solche Angriffe nutzen die hohe Glaubwürdigkeit von KI-generierten visuellen und auditiven Signalen, um das Vertrauen der Opfer zu gewinnen und sie zu täuschen.
Eine rechtlich notwendige Aufgabe des Top-Managements ist es, die KI-Konformität für das bereits verabschiedete KI-Gesetz der EU jetzt sicherzustellen, um spätere Maßnahmen unter organisatorischem Stress zu verhindern. Dies erfordert eine gründliche Bestandsaufnahme aller bestehenden KI-Systeme im Unternehmen und eine Dokumentation der ethischen Überlegungen, die bei deren Implementierung berücksichtigt wurden. Diese Vorarbeiten ermöglichen eine Einordnung der Systeme in die vier Risikoklassen des KI-Gesetzes, die ab 2025 und 2026 gesetzlich vorgeschrieben sind. Als positiver Nebeneffekt sollten in Zusammenarbeit mit der Personalabteilung unternehmensinterne KI-Richtlinien entwickelt werden, um den ethischen und verantwortungsvollen Einsatz von KI-Technologien im gesamten Unternehmen sicherzustellen. (Siehe "KI für Executives" oben)
Eine besondere Form des Produktivitätsversprechens von KI für das Top-Management ist die leichtere Zusammenführung bestehender Datensilos. Datenharmonisierung und -verarbeitung sind Kostentreiber in IT- und Fachabteilungen und sollten bald der Vergangenheit angehören. Erste KI-Anwendungen zeigen eine sinnvolle Verschmelzung von Daten aus unterschiedlichen Quellen und mit unterschiedlichen Strukturen. Diese Entwicklung (Synthese-KI) gilt es zu beobachten und zu testen; in einigen Jahren könnte sie für Unternehmen und Organisationen einen strategischen Wettbewerbsvorteil bedeuten.
Die zunehmende Integration von künstlicher Intelligenz in den Arbeitsalltag lässt viele Arbeitnehmer*innen um ihre Arbeitsplatzsicherheit fürchten. Es ist die Aufgabe der Führungskräfte, diese Ängste ernst zu nehmen und aktiv zu diskutieren. Eine transparente Kommunikation über die Rolle und den Nutzen von KI im Unternehmen ist entscheidend. KI sollte als ein Werkzeug zur Unterstützung und nicht als Ersatz für menschliche Arbeit gesehen werden. Gleichzeitig muss deutlich gemacht werden, dass KI einer der Produktivitätstreiber für jede Form der Wissensarbeit sein wird. Diejenigen Mitarbeiter*innen, die sich um die Entwicklung ihrer KI-Fähigkeiten kümmern und gemeinsam mit der Personalabteilung und ihrem direkten Vorgesetzten einen Trainingsplan für sich erstellen, werden davon profitieren.
Um Mitarbeiter*innen zur Nutzung von KI zu motivieren, ist es wichtig, eine Kultur der Neugier und des Lernens zu fördern. Teamleiter*innen sollten regelmäßig betriebliche Schulungen und Workshops als Teil der Personalentwicklung in Mitarbeiter*innengesprächen vereinbaren. Die Führungskraft, die sich selbst weiterbildet, ist hier natürlich am authentischsten. Ein offenes und unterstützendes Umfeld, in dem Fragen gestellt und Ideen ausprobiert werden können, fördert die aktive Auseinandersetzung mit neuen Technologien. Das erhöht nicht nur die Akzeptanz, sondern stärkt auch das Innovationspotenzial des Unternehmens. Konkret bedeutet dies: KI-Freitag: Ein einfacher Ansatz, um den Einsatz von KI im Unternehmen zu fördern, ist die Einführung eines wöchentlichen "KI-Meetings", z.B. am Freitag. An diesem Tag stellen die Mitarbeiter*innen eine Stunde lang KI-Tools oder Anwendungsfälle vor, die sie entdeckt oder angewandt haben. Dies fördert den Wissens- und Erfahrungsaustausch innerhalb des Teams und inspiriert andere, neue Technologien auszuprobieren. Durch regelmäßige Präsentationen wird das gesamte Team fortlaufend geschult und bleibt auf dem neuesten Stand der technologischen Entwicklung. Teamleiter*innen sollten hier einen Redaktionsplan entwickeln, damit alle Kolleg*innen im Laufe der Wochen eine aktive Rolle beim Peer-Learning spielen können.
Der unkontrollierte Einsatz von KI-Systemen kann erhebliche Risiken mit sich bringen. Dies gilt insbesondere für das Durchsickern interner Daten und die Verletzung des Schutzes personenbezogener Daten. Manager*innen müssen die oben genannten KI-Richtlinien kennen, sie umsetzen und ihre Einhaltung überwachen. Siehe auch: KI für HR.
Bei der Einstellung von Mitarbeiter*innen liegt der Schwerpunkt auf den gewünschten Einstellungen und Verhaltensweisen (z. B. unternehmerisch, anpassungsfähig, stressresistent) in Kombination mit KI-Fähigkeiten, die das Erlernen neuer Arbeitsaufgaben erleichtern. Dieser Trend wird durch den Work Trend Index 2024 (30.000 Befragte) bestätigt: 66 % der Führungskräfte geben an, dass sie niemanden ohne KI-Fähigkeiten einstellen würden, 71 % sagen, dass sie lieber weniger erfahrene Kandidat*innen mit KI-Fähigkeiten einstellen würden als (technisch) erfahrene Kandidat*innen ohne diese Fähigkeiten.
Um sicherzustellen, dass die Mitarbeitenden mit den neuesten Technologien und Verfahren vertraut sind, sollten regelmäßig Schulungen und Weiterbildungen angeboten werden. Diese Schulungen können sowohl technische als auch soziale Kompetenzen umfassen, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter*innen auf allen Ebenen gut vorbereitet sind und effizient arbeiten können. Basierend auf den Erfahrungen der WU Executive Academy wird ein Format ("Triade") vorgeschlagen, das auch bei einer größeren Anzahl von Mitarbeiter*innen eine kostengünstige und individuelle Ausbildung in KI-Kompetenzen ermöglicht:
Asynchrone Webinare und Lernpfade, wie sie mytalents.ai anbietet, ermöglichen es den Teilnehmern, individuell, flexibel und zeitunabhängig Wissen aufzubauen.
Synchrone, vor Ort oder online stattfindende Wissensaustauschformate wie die "AI Friday Hour" bieten die Möglichkeit, sich in Echtzeit mit anderen auszutauschen und Wissen zu vertiefen. Manager*innen können an speziellen Programmen teilnehmen, wie z.B. AI Transforming Business
1:1-Sparring mit eine Peers oder Expert*innen auf Abruf bietet gezielte Unterstützung und ermöglicht einen individuelleren, bedarfsorientierten Wissenstransfer.
Alle Unternehmen und Organisationen müssen ihre Mitarbeiter*innen ab Februar 2025 in KI-Kenntnissen schulen (Artikel 4 des EU-KI-Gesetzes). Detaillierte Vorschriften sind noch nicht in Kraft, aber die Unternehmen beginnen bereits damit, ihre Mitarbeiter*innen zu schulen, je nachdem, wie viel sie mit KI in Berührung kommen. Gerade bei der verbreiteten Nutzung von KI, wie z.B. Microsoft Copilot im Büroalltag, liegt es in der Verantwortung der Personalabteilung, kostengünstige und relevante Lernwege für alle Mitarbeitenden anzubieten. Mehr Informationen vom österreichischen KI-Büro: https://www.rtr.at/rtr/service/ki-servicestelle/ai-act/ki-kompetenz.de.html
Die Festlegung einer klaren KI-Politik in Zusammenarbeit mit dem Top-Management ist unerlässlich, um Klarheit zu schaffen und so den psychologischen Stress beim Einsatz von KI zu verringern. Laut dem Work Trend Index nutzen 75 Prozent der Wissensarbeiter*innen weltweit KI bei der Arbeit (Deutschland: 69 Prozent, Europa: 65 Prozent). 78 Prozent dieser KI-Nutzer*innen (Deutschland: 71 Prozent, Europa: 80 Prozent) bringen ihre eigenen Tools mit zur Arbeit: Bring Your Own AI (BYOAI). Infolgedessen verpassen viele Unternehmen derzeit die Vorteile des strategischen Einsatzes von KI in großem Umfang und setzen Unternehmensdaten dem Risiko aus, dass sie an KI-Systeme auf Servern außerhalb der EU gelangen. Interne freiwillige Richtlinien, die idealerweise unter Beteiligung der Mitarbeiter*innen entwickelt werden, können hier Abhilfe schaffen, bis der verantwortungsvolle Einsatz von KI für alle im Unternehmen zur Norm geworden ist. Heute und erst recht in Zukunft ist die Einhaltung rechtlicher und regulatorischer Anforderungen für den reibungslosen Betrieb eines Unternehmens von entscheidender Bedeutung. Die Unterstützung der HR-Compliance kann Unternehmen vor rechtlichen Problemen und Strafen schützen und die Belastung durch die Meldepflicht verringern.
Wie in jedem Fachbereich können KI-spezifische Anwendungen auch im HR-Bereich im Recruiting, im Payroll-Management, bei der Erstellung von Lernformaten oder im Employer Reputation Management eingesetzt werden. KI-basierte Systeme werden bereits heute eingesetzt, um die besten Talente auf dem Markt zu identifizieren oder optimale Ausbildungswege zu generieren.
Beispiel für Personalbeschaffung mit KI: JetHire.ai, geleitet vom österreichischen Mitbegründer Peter Jeitschko, erleichtert die Personalbeschaffung durch einen innovativen KI-Ansatz, der weit über herkömmliche Keyword-Matching-Systeme hinausgeht. Die Plattform analysiert Lebensläufe semantisch und ganzheitlich, ähnlich wie menschliche Recruiter*innen, und bewertet nicht nur Fähigkeiten und Erfahrungen, sondern auch den kulturellen Fit eines Kandidat*innen. Dieser datenbasierte, objektive Ansatz spart Unternehmen viel Zeit im Vorauswahlprozess und reduziert gleichzeitig unbewusste Vorurteile. JetHire.ai fördert somit faire Rekrutierungspraktiken, die sowohl den Anforderungen der EU-Vorschriften als auch dem wachsenden Marktbedarf an ethischen und präzisen Lösungen gerecht werden.
Langfristiges Denken: Viele große Unternehmen sind darauf ausgelegt, sich wiederholende Prozesse in hierarchischen Teamstrukturen abzuwickeln. Nach Pandemien, Wirtschaftskrisen und digitalen Umwälzungen ist KI eine weitere treibende Kraft für kleinere, autonome Einheiten, um der sich ständig ändernden Marktnachfrage gerecht zu werden. Durch die Vorbereitung der Personalabteilung auf zukünftige Organisations- und Prozessoptimierungen können Unternehmen flexibel und anpassungsfähig bleiben. Die kontinuierliche Analyse und Verbesserung interner Prozesse mit Hilfe von KI und anderen Technologien ermöglicht es, Effizienzgewinne und Innovationspotenziale zu identifizieren und auszuschöpfen.
In Zukunft könnten geschulte KI-Avatare als Vertreter von Manager*innen fungieren. Diese Klone würden den Teammitgliedern jederzeit zur Verfügung stehen, um betriebliche Vorschläge zu besprechen und sie bei ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen. Dies würde eine neue Ebene der Interaktion und Unterstützung ermöglichen, wenn ein echter Kontakt mit der Teamleitung nicht möglich ist. Reid Hoffman, einer der Gründer von LinkedIn, hat diese Technologie bereits ausprobiert.
KI bietet auch Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung als Führungskraft:
KI hilft bei der Erstellung von Konzepten, Präsentationen oder Reden und erleichtert den Einstieg in die Materie und die Recherche. Mit Strukturen, unerwarteten Ideen, Metaphern und motivierenden Analogien wird die Managementkommunikation einfacher und effektiver. KI hilft nun wie ein menschlicher Assistent: Diktate werden verarbeitet und Texte generiert. Die Formulierung von sensiblen E-Mails wird unterstützt. Dank KI liegen das Protokoll eines Meetings und die To-Dos aller Teammitglieder drei Minuten nach Ende des Meetings vor.
Tools wie PI.ai oder GPT-4o Advanced Voice Mode sind hervorragende Sparringspartner für Manager*innen und Führungskräfte. Wie kommen die vorbereiteten Argumente bei der Zielgruppe an, welche Schritte muss ich unternehmen, um einen Konflikt zu entschärfen? Wie kann ich meine Reputation stärken? Der persönliche Berater ist immer auf dem Smartphone verfügbar und kann auch während der Fahrt mit einer Freisprechanlage oder mit Kopfhörern im Zug für einen inspirierenden Dialog genutzt werden.
Nur wer den Microsoft Copilot zur PowerPoint-Erstellung ausprobiert oder mit einem Übersetzungstool gearbeitet hat, kennt die Grenzen und Möglichkeiten der Tools. Das eigene Ausprobieren ist die Basis für einen fundierten KI-Dialog mit den Mitarbeiter*innen und stärkt die Authentizität der Führungskraft.
Führungskräfte in allen Bereichen müssen über den Einsatz und die Konfiguration von KI-Tools für den Einsatz im Unternehmen entscheiden. Hier kann nur mitreden, wer die Logik der Geschäftsmodelle und die Trends in der Anbieterlandschaft kennt. Eine Analogie wäre ein Marketingleitung, die keine Ahnung hat, wie eine Agentur arbeitet, aber über eine Zusammenarbeit entscheiden muss.
Ein einjähriger Selbsttest des Autors hat ergeben, dass Manager*innen, die sich mit KI auskennen, rund 5 Stunden Zeit pro Woche einsparen können. Doch wie nutzt man die eingesparte Zeit? Die Möglichkeit, den Mitarbeitenden für Gespräche außerhalb des Tagesgeschäfts zur Verfügung zu stehen und über die Weiterentwicklung einzelner Teammitglieder nachzudenken, wäre eine sinnvolle, menschenzentrierte Investition, die durch den Einsatz von KI möglich wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Einsatz dieser Technologie den Manager*innen einen Anstoß geben könnte, die Führung zu individualisieren, die Leistung des gesamten Unternehmens zu verbessern, neue Karrierewege zu eröffnen und auch im realen Umgang mit den Kollegen für mehr Menschlichkeit zu sorgen. Ob dies Realität wird, entscheidet nicht die Technik, sondern wir als Führungskräfte im Unternehmen.
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