The Serendipity Mindset

23. April 2025

Die Macht des Zufalls in Management und Finance

Ob wir es wollen oder nicht – der Zufall spielt in unserem Leben eine weit größere Rolle, als wir glauben. Schätzungen zufolge sind bis zu 50% der bahnbrechenden wissenschaftlichen Entdeckungen und Innovationen nicht das Ergebnis akribischer Planung, sondern glücklicher Fügungen. Also, wie können wir den Zufall gezielt für uns nutzen – gerade in der schnelllebigen Business-Welt? Jakob Müllner, akademischer Leiter des Executive MBA Finance an der WU Executive Academy, hat das Konzept des „Serendipity Mindsets“ aus finanzwirtschaftlicher Perspektive beleuchtet. Er zeigt, wie Führungskräfte und Finance Professionals die Chancen des Zufalls nicht dem Schicksal überlassen, sondern systematisch für ihren Erfolg nutzen können.

Wie kann man Zufälle in unserer schnelllebigen Business-Welt in Chancen umwandeln? Bild erstellt in ChatGPT
Wie kann man Zufälle in unserer schnelllebigen Business-Welt in Chancen umwandeln? Bild erstellt in ChatGPT

„Denken wir nur an Alexander Flemings Entdeckung des Penicillins, die Erfindung des Klettverschlusses oder sogar den raketenhaften Aufstieg von Plattformen wie Airbnb - all diese Durchbrüche sind das Ergebnis ungeplanter, aber wegweisender Erkenntnisse“, so Jakob Müllner, akademischer Leiter des Executive MBA Finance der WU Executive Academy und Professor am Institut für International Business der WU Wien. 

Der amerikanische Forscher Christian Busch, der an der New York University (NYU) und an der London Business School (LBS) lehrt und forscht, hat den Begriff „Serendipity“ in der Managementlehre geprägt. Damit beschreibt er die kreative Kraft des Zufalls – und wie unerwartete Entdeckungen Innovationen vorantreiben können. 

Was bedeutet Serendipity? 

Der Begriff Serendipity leitet sich von Serendip, der alten Bezeichnung für das antike Königreich Ceylon (heutiges Sri Lanka) ab, und beschreibt im Kern die Kunst, unerwartet wertvolle Entdeckungen zu machen. „Es geht dabei nicht nur um reines Glück oder Zufall, sondern um das Zusammenspiel von Zufall und menschlichem Handeln – unsere Fähigkeit, unerwartete Gelegenheiten zu erkennen, Verbindungen herzustellen und sie gezielt zu nutzen“, erklärt Jakob Müllner. 

Ein Praxisbeispiel: Wie Serendipity Bitpanda zum Erfolg führte 

Ende Oktober 2024 lud die WU Executive Academy zu einem Event mit Vertreter*innen von Österreichs einzigem Einhorn, dem Fintech-Unternehmen Bitpanda. Die Erfolgsgeschichte von Bitpanda begann 2014 mit einem zufälligen Treffen der drei Gründer an einer Autobahnraststätte. 

Obwohl sie ein gemeinsames Interesse an Kryptowährungen verband, waren ihre Hintergründe erstaunlich unterschiedlich: ein Schiffsmechaniker, ein semi-professioneller Pokerspieler und ein technophiler Landwirt. Nur zehn Jahre später halten die drei immer noch die Mehrheitsbeteiligung an einem Unternehmen mit einem Wert von 4,1 Milliarden USD. 

Die Gründer von Bitpanda verkörpern genau das Serendipity Mindset, das Christian Busch beschreibt. Durch ihre Offenheit für das Unbekannte haben sie es geschafft, zufällige Begegnungen in bahnbrechende Innovationen zu verwandeln. 

Die Welt der Kryptowährungen – und das Wettbewerbsumfeld von Bitpanda – war von Anfang an von Disruption geprägt: Spekulation, Innovation und gelegentlich auch Betrug sorgten für ständigen Wandel. Um in dieser volatilen Umgebung zu wachsen, musste sich das Unternehmen immer wieder neu erfinden. 

Drei Voraussetzungen für Serendipity: Wie Zufall zum Erfolg führen kann 

Christian Busch identifiziert drei grundlegende Bedingungen, die Serendipity – das Phänomen unerwarteter, wertvoller Entdeckungen – ermöglichen: 

  1. Handlungsfähigkeit: Die Fähigkeit, unerwartete Chancen zu erkennen und proaktiv zu nutzen. Es geht darum, nicht nur passiv abzuwarten, sondern aktiv zu handeln, wenn sich Gelegenheiten bieten. 
  2. Überraschung: Das Auftreten eines ungeplanten Ereignisses oder einer Entdeckung. Diese unerwarteten Momente sind der Ausgangspunkt für innovative Ideen und Fortschritte. 
  3. Nutzen: Die Fähigkeit, aus dem Unerwarteten sinnvolle und wertvolle Ergebnisse zu schaffen. Hier wird der Zufall bewusst in die richtige Richtung gelenkt, um langfristige Erfolge zu erzielen. 

Wie Christian Busch treffend formuliert: „Bei der Serendipity-Mentalität geht es darum, Brücken zu sehen, wo andere Lücken sehen, und das Unerwartete in positive Ergebnisse zu verwandeln.“ 

Durch Flexibilität und Neugier zu strategischen Vorteilen 

Das Serendipity Mindset ist besonders wertvoll, weil es sowohl den Einzelnen als auch Organisationen darin unterstützt, flexibel auf Unsicherheit und Disruption zu reagieren. In einer Welt, die sich ständig verändert, entspricht dieser Ansatz der Realität, dass nicht alles vorhersehbar oder planbar ist. 

„Die Forschung zeigt, dass Serendipity vor allem in Umgebungen gedeiht, die Neugier, Flexibilität und vielfältige Interaktionen fördern. Unternehmen, die diese Eigenschaften kultivieren, sind in der Lage, verborgene Chancen zu entdecken und scheinbar zufällige Ereignisse in strategische Vorteile zu verwandeln“, erklärt Jakob Müllner. „Leider sind Risikoaffinität und Kreativität historisch gesehen keine natürlichen Kernkompetenzen oder Qualifikationen für CFOs“, fügt er hinzu. 

Das Serendipity Mindset in der Praxis: Beispiele aus der Wirtschaft  

Googles Politik, den Mitarbeitenden 20% ihrer Zeit für persönliche Projekte zur Verfügung zu stellen, führte zur Entwicklung von Google Mail und Google Maps. Diese Innovationen waren nicht Teil der Kernstrategie des Unternehmens, sondern entstanden als zufällige Nebenprodukte der Förderung von Kreativität und Experimentierfreude. 

Auch Indra Nooyi, ehemalige CEO von PepsiCo, betont, wie wichtig es sei, unerwartete Chancen zu ergreifen: "In einer sich schnell verändernden Welt müssen wir für das Unerwartete offenbleiben. Einige unserer innovativsten Produkte sind aus Ideen entstanden, die wir ursprünglich nicht geplant hatten." 

5 Tipps, um das Serendipity Mindset in Organisationen zu etablieren 
 

„Um sich den Zufall zunutze zu machen, können Führungskräfte aktiv etwas dafür tun, um ein Umfeld zu schaffen, das die Wahrscheinlichkeit von Serendipity erhöht“, so Jakob Müllner. Hier seine Top-Tipps für die Praxis: 

1. Fördern Sie die funktionsübergreifende Zusammenarbeit 

Das Serendipity Mindset entsteht häufig an der Schnittstelle verschiedener Ideen. Schaffen Sie Gelegenheiten für Mitarbeitende aus verschiedenen Abteilungen, zusammenzuarbeiten und Perspektiven auszutauschen. Diese gegenseitige Inspiration führt nicht selten zu neuen Erkenntnissen und Lösungen. 

2. Schaffen Sie eine Kultur der emotionalen Sicherheit 

Mitarbeiter*innen müssen sich sicher und unterstützt fühlen, um unkonventionelle Ideen zu teilen - ohne Angst vor Verurteilungen zu haben. Unternehmen wie Pixar haben Strategien eingeführt, die sicherstellen, dass jede Meinung oder Idee Gehör findet. Auf diese Weise konnten Kreativität und Innovation in Unternehmen deutlich gesteigert werden. 

3. Investieren Sie in flexible Strukturen  

In starren Arbeitsabläufen kann Serendipity nicht entstehen. Setzen Sie stattdessen auf flexible Rahmenbedingungen, die Experimente und Iterationen ermöglichen. Agile Methoden fördern darüber hinaus adaptive Planung und erweitern den Blick für unternehmerische Chancen.   

4. Unterstützen Sie ihr Team, wachsam und neugierig zu bleiben 

Bieten Sie Schulungen und Weiterbildungsformate an, die Fähigkeiten wie aktives Zuhören, Neugierde und Intuition fördern. Diese Eigenschaften ermöglichen es Ihrem Team, schwache Signale – also potenzielle Chancen - zu erkennen, die andere vielleicht übersehen. 

5. Nutzen Sie (neue) Technologien, um Serendipity zu ermöglichen 

Tools wie KI-gesteuerte Empfehlungssysteme können kuratierte und dennoch zufällige Begegnungen schaffen, sei es, um Mitarbeitende innerhalb eines Unternehmens miteinander zu verbinden, oder sie mit unerwarteten Möglichkeiten zusammenzubringen. 

Neue Technologien können Serendipity begünstigen. Bild: shutterstock, Dmytro Zinkevych
Neue Technologien können Serendipity begünstigen. Bild: shutterstock, Dmytro Zinkevych

Das Serendipity Mindset in der Praxis: Kulturelle Dimensionen  

Serendipity wird nicht in allen Kulturen gleichermaßen akzeptiert. In Gesellschaften, die besser mit Unsicherheiten umgehen können, wie z. B. in Schweden, Dänemark und den Niederlanden, ist die Bereitschaft, Mehrdeutigkeit zuzulassen und zu experimentieren, größer. Diese Kulturen weisen oft eine hohe Innovationsrate auf, da sie Flexibilität fördern und Scheitern als Teil des Entdeckungsprozesses tolerieren und sogar als wertvoll empfinden. 

Schweden zum Beispiel, die Heimat weltweit anerkannter Innovatoren wie Spotify und IKEA, fördert eine Kultur, in der Entdeckungen gefeiert werden. Die Betonung von Gleichberechtigung und kollaborativen Umgebungen schafft einen fruchtbaren Boden für zufällige Entdeckungen. In ähnlicher Weise hat der designorientierte Ansatz Dänemarks, eine Gesellschaft, in der es eine hohe Toleranz für Mehrdeutigkeit gibt, das Land zu einem Vorreiter in Sachen nachhaltige Innovation gemacht. 

Im Gegensatz dazu neigen Kulturen mit hoher Unsicherheitsvermeidung, wie Japan und Griechenland, aufgrund ihrer stärkeren Ausrichtung auf Struktur und Planbarkeit möglicherweise weniger zu einem Serendipity Mindset. Aber auch in diesen Kontexten können gezielte Bemühungen zur Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit und zur Schaffung psychologischer Sicherheit dazu beitragen, Serendipity zu stärken. 

Das Serendipity Mindset in der Praxis: Möglichkeit zum persönlichen Wachstum 
 

Auch beim persönlichen Wachstum spielt der Zufall eine Rolle. Wenn wir an unser eigenes Leben denken, werden viele von uns eine zufällige Begegnung, eine flüchtige Idee, oder ein einschneidendes Ereignis nennen können, das die Flugbahn unserer Karrieren (hoffentlich zum Besseren) verändert hat.  

„Ich selbst erlebte so einen Moment während der Taksim-Proteste in einer Hotellobby in Istanbul. Nur eine einzige Begegnung löste eine Reihe von Ereignissen aus, die meine akademische Laufbahn nachhaltig prägten. Eine Konferenz fand direkt neben dem Taksim-Platz statt, was bei den Teilnehmenden für Unsicherheit sorgte. Als die Proteste eskalierten und einige Teilnehmer*innen im Hotel eingeschlossen wurden, traf ich meine spätere Co-Autorin und heute enge Freundin von der NYU Stern. Seitdem besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen meiner Abteilung und der NYU. Ohne das, was am Taksim-Platz geschah, und unsere Entscheidung, uns zu vernetzen, wäre all das nicht passiert.“ 

Serendipity als Gamechanger im Finanzwesen 
 

„Als Finanzwissenschaftler*in steht die Vorstellung von Serendipity im Widerspruch zu den Grundlagen und der Ideologie unserer Disziplin. Ist es nicht die Aufgabe des CFO, Sicherheit zu schaffen, Überraschungen zu vermeiden und Konsistenz zu gewährleisten? Genauso ist es“, betont Jakob Müllner.  

Portrait Jakob Müllner

Jakob Müllner

  • Akademischer Leiter Vienna Executive MBA Finance

Aber: Auch wenn an dieser Unvereinbarkeit etwas Wahres dran ist, gibt es doch einige wichtige Erkenntnisse, die Finanzwissenschaftler und CFOs aus dem Serendipity Mindset mitnehmen können!

1. Das Spannungsverhältnis zu traditionellen Finanzkonzepten 

Das Serendipity Mindset stellt einige Grundprinzipien des Finanzwesens in Frage. Traditionelle Finanzrahmen legen den Schwerpunkt auf Risikomanagement und Kosteneffizienz, wobei Vorhersehbarkeit, Optimierung und Minimierung der Unsicherheit im Vordergrund stehen. Dies steht von Natur aus im Widerspruch zur explorativen und unvorhersehbaren Natur des Serendipity Mindset. Für CFOs ist es dennoch - insbesondere in einer dynamischen und disruptiven Welt - wichtig, den Zufall als mächtige Einflussgröße zu erkennen und in weiterer Folge schätzen zu lernen. Ein CFO muss sich der Limitationen seiner Instrumente und Forecasts bewusst sein. Marktineffizienzen oder Abweichungen von Prognosen sind keine Anomalien, sondern in einem derartigen Umfeld die Regel. Es gilt, sie nicht abzutun, sondern zu analysieren und Strategien daraus abzuleiten. 

2. Wahrscheinliche vs. unwahrscheinliche Szenarien 

Im Finanzwesen, wo datengesteuerte Entscheidungen dominieren, erfordert die Integration eines Serendipity Mindsets nicht nur die Vorstellung von Wahrscheinlichkeiten, sondern zunehmend auch von unwahrscheinlichen Szenarien.  

„Das Finanzwesen konzentriert sich in der Regel auf negative, disruptive Szenarien. Aus Serendipity-Sicht verdienen positive Entwicklungen zumindest die gleiche Aufmerksamkeit. Was es dafür unternehmensintern braucht? Eine abteilungsübergreifende Zusammenarbeit, die das Potential hat, innovative Finanzprodukte oder -strategien hervorzubringen, anstatt sich jenen Themen zu widmen, die ohnehin schon seit Jahren ganz oben auf der Agenda stehen“, so Jakob Müllner. Diese Themenoffenheit umfasst auch die Einbeziehung neuer Informationsquellen und Daten im Entscheidungsprozess. Die sog. „Turkey Illusion“ beschreibt dahingehend die Blindheit von Menschen gegenüber drohenden Disruptionen, wenn die einzige Grundlage der Analyse eine historische Betrachtung ist.  

3. Kosteneffizienz vs. strategische Investitionen 

Effizienz im Finanzwesen bedeutet oft auch Kostensenkung und Optimierung der Ressourcenverteilung. Leicht unterliegt man dem Trugschluss, dass alle Kosten auch einen Ertrag bringen müssen. Die Zuweisung von Ressourcen für ungeplante Unternehmungen oder Sondierungsprojekte mag unter dem Gesichtspunkt der Kosteneffizienz kontraproduktiv erscheinen, kann aber langfristig unverhältnismäßige Vorteile bringen, wenn sie effektiv verwaltet wird. „Viele Investitionen und Kosten führen nicht zu einem positiven Ergebnis, aber wenn eine Serendipity-Investition einen finanziellen Wert schafft, ist dies in der Regel in großem Umfang der Fall und rechtfertigt somit viele gescheiterte Investitionen. Daher sollten CFOs – ähnlich wie Venture-Kapitalisten – ein Serendipity Mindset entwickeln, um Chancen gezielt zu erkennen und zu nutzen" ist Jakob Müllner überzeugt.  

4. Quantitativer vs. Qualitativer Fokus 

Finanzielle Entscheidungen beruhen häufig auf quantitativen Daten und Modellen, wobei der Schwerpunkt auf messbaren Ergebnissen liegt. Serendipity hingegen lebt von qualitativen Erkenntnissen und der subjektiven Interpretation unerwarteter Ereignisse. Diese Divergenz macht es für traditionelle Finanzexpert*innen schwierig, Serendipity in vollem Umfang zu nutzen. Unternehmen, die Serendipity integrieren wollen, müssen Wege finden, diese Spannungen auszugleichen. „Eine Möglichkeit wäre es etwa, einen eigenen Innovationsfonds einzurichten oder separate Forschungseinheiten innerhalb der Organisation zu etablieren, die Serendipity ausprobieren können, ohne dabei in einem ersten Schritt direkte Auswirkungen auf die finanziellen Kernprozesse zu haben“, so Jakob Müllner. 

5. Prognosen und Bewertungen überdenken 

Das Serendipity-Mindset stellt die traditionellen Ansichten über Prognosen und Bewertungen bei der Entscheidungsfindung in Frage.  

Prognosen: Annäherungen statt Gewissheiten 

Prognosen beruhen auf historischen Daten und aktuellen Trends. Serendipity zeigt jedoch, dass die Zukunft unvorhersehbar ist und unerwartete Gelegenheiten selbst fundierte Prognosen überholen können. Manager*innen sollten Prognosen daher als Annäherungen und flexible Wegweiser statt als starre Fahrpläne betrachten. 

Laut einer CEO-Befragung von Horvath & Partner sehen 59% der CFOs die Planungsfunktion als wichtigste Aufgabe, während Analyse mit 26% an letzter Stelle steht. Doch in einer unvorhersehbaren Welt kann übermäßiges Vertrauen in Planung riskant sein. Wichtiger ist eine fundierte Analyse, um Disruptionen früh zu erkennen und strategisch auf sie zu reagieren. Besonders entscheidend ist die Nutzung neuer Informationsquellen und Daten. Große Marktbewegungen kündigen sich oft nicht in klassischen Finanzkennzahlen an, sondern entstehen in anderen Bereichen wie Technologie oder Politik. 

Bewertungen: Unsicherheiten berücksichtigen 

Diese Denkweise stellt auch die Zuverlässigkeit von Bewertungen in Frage. Bewertungen beruhen in der Regel auf prognostizierten Cashflows, Wachstumsraten und Marktbedingungen. Diese Annahmen können jedoch angesichts unvorhergesehener Entwicklungen schnell überholt sein. Serendipity unterstreicht die Notwendigkeit, Bewertungen als unvollkommen und vorläufig zu interpretieren und ihre Anfälligkeit für Fehler und Veränderungen anzuerkennen. Indem sie Flexibilität und Anpassungsfähigkeit in ihre Strategien einbeziehen, können Manager*innen besser mit der Unvorhersehbarkeit der Zukunft umgehen. 

Fazit: Serendipity Mindset als Erfolgsfaktor im Managament 
 

Serendipity ist nicht nur eine reizvolle Idee, sondern ein mächtiges Werkzeug, um Innovationen voranzutreiben und Resilienz zu stärken. Sowohl Unternehmen als auch Einzelpersonen können mit dem entsprechenden Serendipity Mindset aus dem Unerwarteten enormen Wert schöpfen und ungeplante Ereignisse in spielverändernde Chancen verwandeln. Damit diese – zugegebenermaßen nicht ganz leichte – Übung gelingt, ist es notwendig, offen für Neues abseits traditioneller Finanzprinzipien und kultureller Denkweisen zu sein, um ein Gleichgewicht zwischen Neugier und Effizienz zu finden. Die Frage ist nicht, ob sich ein Serendipity-Moment ereignen wird, sondern ob Sie bereit sind, ihn zu nutzen, wenn er eintritt. 

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