Überblick
Empfehlungen
Nächste Schritte
Soziale Medien
Was Führungskräfte bis 2030 können müssen
Die Wirtschaft steht vor einem noch nie da gewesenen Paradigmenwechsel. Schlüsseltechnologien wie Quantencomputing, KI, Krypto, das Metaverse sowie der allgemeine Strukturwandel im Bereich Nachhaltigkeit werden Unternehmen in den kommenden sechs Jahren vor wesentliche Herausforderungen stellen. Parallel dazu müssen sie eine Krise nach der anderen bewältigen. Führungskräfte sind daher gut beraten, sich jetzt gut vorzubereiten, wenn sie wollen, dass ihre Unternehmen auch noch nach 2030 existieren. Barbara Stöttinger, ehemalige Dekanin der WU Executive Academy, und Strategie-Experte Vladimir Preveden analysieren, auf welche Leadership Skills es in den nächsten Jahren ankommt.
Der Wandel wird zur Normalität, die Krise zum Dauerzustand: Die Wirtschaft steht angesichts der Umbrüche durch Digitalisierung und Nachhaltigkeit vor großen Herausforderungen. Dies erfordert von Führungskräften eine neue Herangehensweise an Ihren Führungsstil sowie ein radikales Überdenken der eigenen Führungskompetenzen. Zeit zum Zögern bleibt nicht – neue Leadership Skills müssen her. „Jede Führungskraft muss sich jetzt überlegen, wo die Chancen und Aufgaben liegen, die sich aus der aktuellen Entwicklung ergeben“, sagt Barbara Stöttinger, ehemalige Dekanin der WU Executive Academy.
Der rasante Wandel in Gesellschaft und Wirtschaft erfordert eine neue Sicht auf Führung und die Eigenschaften, die eine gute Führungskraft ausmachen. Das beginnt schon bei der Frage, welche Person für welche Positionen in Frage kommt. „Wenn jemand 20 Jahre in der Logistik oder im Marketing gearbeitet hat, stand bisher nur eine Führungsposition in diesen Bereichen zur Diskussion“, sagt Strategie- und Nachhaltigkeitsexperte Vladimir Preveden. Doch in Zukunft werde die Orientierung an bestimmten Fähigkeiten bzw. Soft Skills entscheidend, um in der Arbeitswelt erfolgreich zu sein und effektiv zu führen. „Es geht um intellektuelle Neugier, Offenheit, Agilität und emotionale Intelligenz, den Umgang mit Komplexität. Derartige - teils zwischenmenschliche - Fertigkeiten sind im aktuellen Spannungsfeld von Krisen und Wandel von zentraler Bedeutung und werden es zukünftig noch viel stärker sein“, so Preveden.
Auf diese 6 Leadership Skills wird es in den nächsten Jahren daher besonders ankommen:
Generative Künstliche Intelligenz, Quantencomputing, Krypto und Blockchain und das Metaverse werden zur Conditio sine qua non. Das bedeutet nicht, dass Manager*innen ein Physikstudium oder ähnliches Spezialwissen benötigen. Vielmehr braucht es die Bereitschaft und Fähigkeit, aktuelle Technologien und Trends einzuordnen und die richtigen Schlüsse aus ihnen zu ziehen.
Barbara Stöttinger
Führungskräfte müssen verstehen, mit welcher Logik neue Technologien agieren, um Auswirkungen auf die Organisationsentwicklung einschätzen zu können. Das braucht Frei- und Denkräume abseits eines herausfordernden Tagesgeschäfts.
Das Thema "Nachhaltigkeit" wirkt sich bereits jetzt unmittelbar auf Unternehmen aus. Unter anderem über die EU-Taxonomie oder die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Führungskräfte sollten auf Themenbereiche wie Kreislaufwirtschaft, Energieversorgung und Biodiversität eingehen. Corporate Sustainability wird in naher Zukunft nicht nur vom eigenen Unternehmen, sondern für die gesamte Lieferkette gefordert – dafür müssen die Weichen gestellt werden. „Statt auf Regulative zu warten, müssen sich erfolgreiche Führungskräfte jetzt schon konstruktiv mit den Chancen der Nachhaltigkeit auseinandersetzen, um dann – wenn diese in Kraft treten – vorbereitet zu sein“, so Preveden.
Soziale Belange und das Thema "Governance" sind wichtige Eckpfeiler der europäischen Wirtschaft, die sich in entsprechenden Vorgaben manifestieren, etwa, was Informationspflichten betrifft. Der Umgang damit ist nicht nur ein unerlässlicher Leadership Skill für den nachhaltigen Erfolg des Unternehmens, sondern auch wichtiger Teil der Unternehmenskultur, um als attraktive*r Arbeitgeber*in wahrgenommen zu werden.
„Interdisziplinarität ist unverzichtbar, denn es braucht Kooperation und unternehmerisches Denken über Branchengrenzen hinweg, um bestimmte Ziele zu erreichen“, sagt Barbara Stöttinger. Ein Beispiel: Statt eines Autos wird in Zukunft ein Mobilitätsservice in unterschiedlichen Ausprägungen angeboten, etwa über Abo-Modelle. Diese Einstellung setzt sich idealerweise innerhalb des Unternehmens fort.
Vladimir Preveden
Es braucht Mitarbeitende aus unterschiedlichen Branchen und Disziplinen, auch aus unterschiedlichen Generationen. Daraus ergibt sich eine kreative Kraft für das Wachstum in schwierigen Zeiten und ein wichtiger Leadership Skill.
Mehr denn je brauchen Führungskräfte jetzt die Kompetenz, sich mit Menschen auszutauschen, ihnen Geschichten zu erzählen und sie für Themen zu begeistern. „Sie müssen klar und transparent darstellen können, wohin die Reise geht.“ Kommunikation erlebe ein „strategisches Update“, wobei „Führungskräfte stets authentisch und ehrlich bleiben sollten. Ich muss sagen, was ich will, aber unbedingt auch, was ich nicht will“, so Preveden. Transparente Kommunikation sei hier erfolgskritisch.
Regeneratives Management bedeutet, alle Menschen mitzunehmen und ein lernendes Umfeld zu schaffen - Selfmanagement wird zur Grundlage der Produktivität. „Gerade die junge Generation will sich selbst einbringen und lösungsorientiert arbeiten“, erklärt Preveden. Einen Beitrag für das Lösen der Probleme unserer Welt zu leisten, ist ein effizienter Motivator - nicht mehr nur für jüngere Teammitglieder. Inzwischen sind „Purpose“, das gemeinsame Mitgestalten der Arbeitskultur und der Mehrwert der eigenen Arbeit übergreifende Faktoren für erfolgreiche Zusammenarbeit geworden.
Vor dem Hintergrund der genannten Leadership Skills gewinnt strategische Resilienz als zentrale Managementdisziplin an Bedeutung. Dabei geht es um die notwendige Fähigkeit, über bloße Krisenbewältigung hinaus planen können, um zukünftigen Herausforderungen proaktiv zu begegnen. „Führungskräfte müssen jetzt Reserven aufbauen – das kann etwa die Erhöhung der Margen in guten Zeiten sein, der Abbau von Schulden oder auch die Überlegung, wie hoch die Dividenden sein sollten. Auch der Aufbau von agilen Teams sowie die Vermittlung von Werten spielen hier eine wichtige Rolle. Persönliche und unternehmerische Resilienz sowie Anpassungsfähigkeit gehören zu den wichtigsten Leadership Skills für Führungskräfte, die den derzeitigen Paradigmenwechsel aktiv nutzen und mitgestalten wollen“, resümiert Stöttinger.
Sie wollen Ihre Leadership Skills weiterentwickeln und sich wirksam auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten? Die WU Executive Academy steht Ihnen mit vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten und Leadership Trainings zur Seite. Informieren Sie sich jetzt!
Schließen Sie sich 15.000+ Abonnent*innen an und erhalten Sie regelmäßige Updates zu Führungs- und Managementthemen. Lernen Sie jedes Mal etwas Neues.