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Für einen erfolgreichen Start ins neue Jahr
Der Jahreswechsel ist traditionell die Zeit der guten Vorsätze: Das Rauchen aufgeben, mehr Sport treiben oder einfach nur weniger Süßes essen - nur einige der bekannten Klassiker. Die Motivation, sich von alten Gewohnheiten zu befreien, ist zu Beginn des Jahres besonders hoch. Auch für Führungskräfte bietet die Zeit um den Jahreswechsel eine wertvolle Gelegenheit, nicht nur die eigenen Gewohnheiten zu überdenken, sondern vor allem gezielte Neujahrsvorsätze zu fassen, die ihre Teams stärken und, gerade in herausfordernden Zeiten, positive Veränderungen herbeiführen. Mit den richtigen Leadership-Vorsätzen kann diese – zugegebenermaßen nicht ganz leichte – Übung gelingen. Worauf es im neuen Jahr ankommt und welche die wichtigsten Neujahrsvorsätze für Führungskräfte und ihre Teams sein sollten, erklärt Bodo B. Schlegelmilch, Dekan der WU Executive Academy.
Bei Neujahrsvorsätzen ist es wie bei allen anderen Veränderungsprozessen auch: Man sollte zuallererst bei sich selbst beginnen – und das gilt ganz besonders für erfolgreiches Leadership. Aus diesem Grund widmet sich der erste Teil unserer Neujahrsvorsätze dem Thema Self-Leadership.
Um sich in unserer dynamischen Arbeitswelt, in der kreatives Denken und herausragende Ergebnisse unverzichtbar sind, von der Konkurrenz abzuheben, sollten Sie wie ein*e Pionier*in denken. Aber wie kann es gelingen, auf Knopfdruck neue Ideen einzubringen und stets lösungsorientiert an Probleme heranzugehen?
Hinterfragen Sie den Status quo und loten Sie Möglichkeiten aus. Bevor Sie ein Projekt starten, fragen Sie sich: Woher kommt dieses Problem? Wie kann ich schnell und effizient etwas verändern, um einen Mehrwert zu schaffen? Und denken Sie nach jedem Projekt darüber nach, was nicht funktioniert hat. So bauen Sie Resilienz auf und werden von Mal zu Mal besser.
Dies gelingt, indem Sie sich über Trends auf dem Laufenden halten und ihre Fähigkeiten erweitern. Nehmen Sie sich Zeit, um durch Inspiration aus anderen Disziplinen, Austausch unter Gleichgesinnten oder gezieltem Networking zu lernen. Auch kreative Hobbys können Ihre Problemlösungsfähigkeiten verbessern.
Institutionalisieren Sie regelmäßige Brainstormings oder führen Sie ein Innovationsjournal, um Ideen für sich festzuhalten und anschließend mit dem Team zu teilen. Das Ergebnis dieser Maßnahmen sind vielfältige Lösungsansätze und die Förderung von gegenseitigem Vertrauen, Zusammenhalt und Kompetenz im Team.
Um als Führungskraft erfolgreich zu sein und zu bleiben, ist es entscheidend, sowohl die Organisation mit ihren teils siloartigen Strukturen zu navigieren als auch die individuellen Mitglieder Ihres Teams zu fördern. Mit anderen Worten meint der nächste Neujahresvorsatz: Sie müssen in der Lage sein, sowohl das große Ganze zu sehen als auch gleichzeitig vertikal in die richtigen Beziehungen zu investieren. Mit den folgenden Tipps kann diese Übung gelingen!
Wie gut managen Sie derzeit funktionsübergreifende Beziehungen? Identifizieren Sie Ihre fünf wichtigsten Stakeholder*innen und stellen Sie ihre strategische Bedeutung fest. Nun fragen Sie sich: Widme ich jenen Personen, die strategisch am wichtigsten für mich sind, genügend Zeit?
Als Nächstes geht es darum, sich anzusehen, wie viel Zeit Sie für die Führung von anderen Teams und wie viel Zeit Sie für die Führung Ihres eigenen Teams aufwenden. Wenn Sie feststellen, dass Sie zu viel Zeit für vertikale Führung aufwenden, dann sollten Sie lediglich verstärkt in den Aufbau von Beziehungen zu den wertvollsten Führungskräften in anderen Teams investieren.
Schließlich geht es darum, Beziehungen zu vertiefen. Um verlässliche Arbeitsbeziehungen und Vertrauen zu Führungskräften in anderen Teams intensivieren zu können, sollten Sie deren Motivationen, Einschränkungen und Ziele verstehen. Nur so ist es möglich, echte Win-Win-Situationen zu schaffen, indem Sie Lösungen und Prozesse vorschlagen, die für alle von Vorteil sind.
Wir alle sind nicht davor gefeit, immer wieder dasselbe zu tun, in der Hoffnung, beim nächsten Mal andere Ergebnisse zu erzielen. Es ist nur allzu menschlich, an vertrauten Mustern festzuhalten, aber die großen Veränderungen passieren dann, wenn wir uns unsere Entscheidungen in der Vergangenheit genau ansehen. Nutzen Sie die Zeit der Neujahresvorsätze deshalb, um zu reflektieren und neue Erkenntnisse zu gewinnen, die Ihre zukünftigen Entscheidungen beeinflussen und aus vergangenen Fehlern potenzielle Lernchancen machen. Stellen Sie sich die folgenden 5 Fragen, um bei zukünftigen Entscheidungen aktiv aus Ihren gewohnten Mustern auszubrechen.
Nehmen Sie sich bewusst Zeit, um Probleme klar zu definieren, bevor Sie sich auf die Lösung stürzen. Ein vage umrissenes Problem führt leider nur selten zu einem konkreten Ergebnis.
Finden Sie heraus, was Sie beunruhigt. Stress kann Ihr Urteilsvermögen trüben und Sie dazu verleiten, sich auf gewohnte Muster und voreingenommenes Denken zu verlassen, anstatt neue Möglichkeiten auszuloten.
Analysieren Sie vergangene Entscheidungen, die nicht funktioniert haben. Finden Sie heraus, was schiefgelaufen ist und warum. So können Sie vermeiden, dieselben Fehler zu wiederholen.
Denken Sie sich nochmals in vergangene Situationen hinein und hinterfragen Sie die Annahmen, die Sie damals getroffen haben. Sind Sie vielleicht den Weg des geringsten Widerstandes gegangen, oder haben voreilige Entscheidungen getroffen?
Nutzen Sie Ihre Erkenntnisse für zukünftige Entscheidungen und ändern Sie bewusst Ihr (reflexartiges) Verhalten sowie Ihre Herangehensweise. Sie werden erstaunt sein, welche Ergebnisse sich so erzielen lassen.
Neben Self-Leadership ist es aber genauso wichtig, sich zu überlegen, was Führungskräfte tun können, um für ihre Teams oder Führungskolleg*innen da zu sein und auch hier optimal zu unterstützen.
Ein wiederkehrender Neujahrsvorsatz für Führungskräfte sollte es natürlich sein, die Zusammenarbeit im Team zu stärken. Denn als Führungskraft in einem Führungsteam hängt Ihr Erfolg nicht nur von Ihrem individuellen Talent und Ihrem Einsatz ab, sondern eben auch davon, wie effektiv einzelne Mitglieder miteinander zusammenarbeiten. Diese fünf Faktoren haben das Potential, die Ergebnisse Ihrer Zusammenarbeit im Team auf ein neues Level zu heben.
Erfolgreiche Teams richten sich an gemeinsamen Zielen aus und setzen dabei klare Prioritäten. Ohne Richtung, in die man gemeinsam gehen möchte, kann selbst die ehrgeizigste Vision ins Wanken geraten.
Top-Teams halten sich an Routinen, haben produktive Besprechungen, in denen sie die Ressourcen der anderen schonen, und stellen sicher, dass alle ihre Rollen kennen. Disziplin und Fokus bilden das Fundament, um die richtigen Entscheidungen zu treffen und diese auch entsprechend erfolgreich umzusetzen.
Die effektivsten Führungsteams sind resilient, hart in der Sache, aber als echte Teamplayer*innen weich zu Menschen und betrachten Veränderungen sowie Hindernisse als Herausforderung, und nicht als Gefahr. Sie laufen gerade in schwierigen Situationen zur Höchstform auf und sind da, wenn man sie (am dringendsten) braucht.
Erfolgreiche Teams sind anpassungsfähig und reagieren schnell auf Veränderungen. Dabei sind sie auch bereit, Risiken einzugehen und leben eine Kultur, in der Fehler OK sind – solange sie als Lernchancen genutzt werden.
Echte Teamplayer*innen setzen auf persönliche Beziehungen, geben allen eine gleichberechtigte Stimme und halten sich an Vereinbarungen. Dabei fördern sie Vertrauen und Verbundenheit und scheuen nicht davor zurück, Feedback zu geben und Kritik anzunehmen.
Unplanbarkeit, kontinuierliche Veränderungen und wachsende Komplexität können bei Mitarbeitenden zu Verunsicherung und bisweilen sogar Angstgefühlen führen, sowohl in Bezug auf ihre aktuelle Position als auch im Hinblick auf ihre Zukunftsaussichten.
Der nächste Neujahresvorsatz beschäftigt sich daher mit der Frage, wie Sie Ihr Team gerade in herausfordernden Zeiten so führen können, dass es sich gestärkt fühlt und nicht durch negative Gefühle verunsichert wird?
Wenn Sie über Unsicherheit sprechen, dann betonen Sie die Chancen, die vor Ihnen liegen - etwa die Möglichkeit zu experimentieren, innovativ zu sein oder Prioritäten und Verantwortlichkeiten zu verschieben. Diese Herangehensweise hilft Ihnen, die Aufmerksamkeit Ihres Teams auf das Potenzial für positive Veränderungen zu lenken, anstatt auf die Herausforderungen, mit denen sie gerade konfrontiert sind.
Wenn Sie darüber nachdenken, wie Sie in der Vergangenheit erfolgreich durch unsichere Zeiten navigiert haben, dann kann dies Ihr Team daran erinnern, dass Unsicherheit unvermeidlich ist. Gleichzeitig kann diese Maßnahme Vertrauen stärken, indem Sie Ihrem Team vor Augen führt, dass sie es auch dieses Mal gemeinsam schaffen werden.
Fordern Sie ihr Team auf, regelmäßig über den Tellerrand hinauszuschauen, innovativ zu sein und eigenständig Probleme zu lösen. Je öfter sie gemeinsam die Komfortzone verlassen, desto natürlicher wird es sich beim nächsten Mal anfühlen.
Über einen Neujahresvorsatz, der immer gilt, sind sich auch Expert*innen einig: Hybrides Arbeiten ist gekommen, um zu bleiben. Neben vielen Vorteilen, die die Verquickung von Büroarbeit und Homeoffice mit sich bringt, gibt es auch einige zentrale Herausforderungen, mit denen Leader von hybriden Teams konfrontiert sind, die es zu meistern gilt.
Anstatt feste Präsenztage im Büro festzulegen, sollten Sie sich auf einige (Halb-)Tage einigen, an denen möglichst alle gleichzeitig im Office präsent sind. Dies ist etwa für Einarbeitungen, wichtige Besprechungen oder Projekte, etc. von Vorteil. Machen Sie klar, warum gemeinsame Momente wichtig sind, damit Mitarbeitende Ihre Beweggründe verstehen und sich daran halten.
Je weniger Anwesenheit, desto schwieriger ist es, eine wertschätzende Unternehmenskultur aufrechtzuerhalten. Versuchen Sie deshalb, die Anwesenheit möglichst wertvoll zu gestalten, indem Sie das Büro zu einem „Smart Space“ machen. Weg von Großraumbüros und hin zu kleineren Büroeinheiten, in denen fokussiertes Arbeiten möglich ist, und größeren Begegnungs- und Kreativzonen, die Innovation und digitale Zusammenarbeit fördern. Denn: Kreative Zusammenarbeit ist die Basis für Innovation. Deshalb ist es auch so wichtig, entsprechende Freiräume zu schaffen – sowohl im Denken als auch zeitlich und räumlich.
Räumliche Distanz benötigt mehr Leadership, nicht weniger. Remote Leadership basiert auf Vertrauen, klarer und offener Kommunikation und gibt je nach Bedarf der Mitarbeiter*innen Struktur und vor allem auch Sicherheit. Was allerdings nicht mit Micromanagement und Kontrollmails oder gar -anrufen verwechselt werden darf. Deshalb ist es auch so wichtig, die Stimmung im Team regelmäßig einzufangen und besser einmal zu viel, als zu wenig zu kommunizieren.
Sich im Büro offen (und angstfrei) äußern zu können, wirkt sich auf unterschiedlichste Weise positiv aus und ist daher unser letzte Neujahresvorsatz für ein erfolgreiches Jahr 2025. Offene Kommunikation fördert die Innovationskraft eines Unternehmens, stärkt die Inklusion und erhöht die Motivation und Leistungsbereitschaft der Mitarbeitenden. Was aber können Sie konkret tun, damit auch Ihr Team einen „Safe Space“ hat, in dem jeder und jede das Gefühl hat, dass seine oder ihre Stimme gehört wird?
Damit die Kommunikation in Ihrem Team keine Einbahnstraße bleibt, ist es notwendig, die entsprechenden Rahmenbedingungen und Prozesse dafür zu schaffen. Feedback und Kritik ist wunderbar. Stellt sich allerdings die Frage, wo, wann und in welcher Form sie geäußert werden kann und soll? Schaffen Sie eigene Formate dafür, vielleicht kurze „Espresso-Talks“ zwischendurch, oder auch kurze Pausen während längeren Besprechungen, um zu sehen, ob alles klar ist und alle am selben Strang ziehen. So wird es Ihnen gelingen, selbst Rückmeldung zu geben und konstruktives Feedback einzuholen.
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