Career Story: Carmen Iacob Tirila, Kirchhoff Group

10. Juli 2014

Executive MBA Bucharest Alumna

Welches waren die prägendsten Stationen in Ihrem bisherigen Leben?
Beruflich wurde meine Entwicklung von den Erfahrungen der letzten 10 Jahre und den damit verbundenen Möglichkeiten maßgeblich geprägt: von der anspruchsvollen Arbeit mit innovativen KollegInnen und auch davon, dass ich gelernt habe, wie ich mein Team zu Höchstleistungen führen kann. Mein beständiges Streben, Verbesserungen zu erzielen und mich als Führungskraft weiterzuentwickeln, war ausschlaggebend dafür, dass ich 2008 den MBA in Angriff nahm und so Menschen kennen lernen durfte, denen ich immer dankbar sein werde – für die großartige gemeinsame Zeit und das daraus resultierende Netzwerk.

Privat ist meine Familie das Wichtigste für mich. Sie ist das stabile Element in meinem Leben und gibt mir jeden Tag aufs Neue Kraft. Entscheidungen über große berufliche Veränderungen treffe ich nie, ohne ihre Meinung zu berücksichtigen. Meine Familie unterstützt mich und hat stets Verständnis für mich und mein Bestreben, all meine Ziele zu erreichen. 

Hatten Sie ursprünglich einen anderen Berufswunsch? Wenn ja, warum ist daraus nichts geworden?
Ich komme aus dem Bereich internationale Wirtschaftsbeziehungen. Um der Situation auf dem rumänischen Arbeitsmarkt Rechnung zu tragen, absolvierte ich eine Fortbildung und wurde Anfang 2000 zertifizierte Buchhalterin (ich bin sowohl ACCA- als auch CECCAR-zertifiziert). Damit bin ich nachweislich Expertin im entscheidungsorientierten Rechnungswesen, weshalb es mir möglich war, vom Finanzcontrolling ins Management eines multinationalen Unternehmens zu wechseln und mit ihm zu wachsen. Zu Beginn meiner Tätigkeit beschäftigte Alewijnse Retec Romania 12 MitarbeiterInnen; 10 Jahre später waren es mehr als 400, die hauptsächlich an internationalen Projekten in so unterschiedlichen Ländern wie Holland, der Ukraine, Vietnam, Bulgarien oder der Türkei arbeiteten. 

Wie und warum hat es Sie zu Kirchhoff Automotive Romania verschlagen?
Dass ich 2012 zu Kirchhoff kam, war ein logischer Schritt in meiner beruflichen Entwicklung. Ich erhielt damit die Gelegenheit, in einem Start-up-Unternehmen meine gesamte Erfahrung und all mein Wissen im Rahmen eines Brownfield-Projekts zu nutzen und mich nicht nur um die Zusammenstellung des Teams und die Koordinierung der Projektumsetzung zu kümmern, sondern auch aktiv die länderspezifische Geschäftsfeldentwicklung mitzugestalten.

Da es sich um eine Produktionsstätte handelte, fiel mir die Entscheidung, in eine andere Branche zu wechseln, nicht schwer. Die Automobilindustrie ist bekanntlich ein dynamisches und anspruchsvolles Betätigungsfeld.

Die Kirchhoff-Gruppe ist ein vor mehr als 200 Jahren gegründetes deutsches Familienunternehmen. Was mir am besten gefällt, ist das Gefühl, einem multinationalen Konzern, in dem es sehr menschlich zugeht, anzugehören. Die gruppenweite strategische Ausrichtung wird nach wie vor von der Familie Kirchhoff mitbestimmt. Kirchhoff Automotive ist der schnell wachsende Teil der Gruppe.

Was hat sich nach Ihrem MBA-Studium beruflich verändert? Wie war Ihnen die Ausbildung dabei behilflich, Ihre Karriereziele zu erreichen? Welche konkreten Entwicklungsmöglichkeiten ergaben sich daraus?
Zur Zeit des MBA-Studiums arbeitete ich noch bei Alewijnse Retec Romania. Das zur Alewijnse-Gruppe – dem zweitgrößten holländischen Konzern – gehörende Unternehmen ist unter anderem auf elektrotechnische Lösungen für den Schiffbau spezialisiert. Hoch qualifizierte MitarbeiterInnen zu haben, stand im Fokus der dortigen Personalpolitik, und wer sich im Management besonders auszeichnete, bekam im Rahmen internationaler Projekte neue Verantwortung übertragen. Für das MBA-Studium ausgewählt zu werden, war für mich deshalb eine weitere Bestätigung meines Potentials. Während und nach der Weiterbildung wirkte ich aktiv an der Geschäftsfeldentwicklung mit. Vom Curriculum und der Projektarbeit in Gruppen habe ich bei der Führung mehrerer Teams, der Geschäftsplanung und der Forcierung jener Projekte, an die ich glaube, profitiert.

Das MBA-Studium war insgesamt eine Erfahrung, durch die meine berufliche Entwicklung wesentlich geprägt wurde. Ich möchte an dieser Stelle nur einige Projekte erwähnen, auf die ich heute noch stolz bin: den Aufbau eines kompletten Betriebs in Holland im Zusammenhang mit Auftragsarbeiten für die Königlich Niederländische Marine (4 Fregatten), den Aufbau eines Unternehmens in Vietnam und die Abwicklung der Übernahme einer türkischen Firma.

Welches war Ihr größter beruflicher/persönlicher Erfolg?
Für mich ist Erfolg die Summe vieler Schritte in die richtige Richtung, weshalb ich unmöglich einen einzelnen herausgreifen kann. Ich begegne meiner Arbeit immer mit Leidenschaft und liebe all meine Projekte. Ganz besonders am Herzen liegen mir die, bei denen es um Menschen geht (das Team zusammenzustellen und für entsprechende Leistung zu sorgen), gefolgt von jenen, die quantifizierbar sind (etwa der Tatsache, dass die Gewinnziele mehr als 5 Jahre zu 100 % erreicht wurden). Weitere Beispiele sind die dreimalige Zertifizierung bzw. Rezertifizierung nach ISO 9001 und ISO 14001 oder die Forcierung der Ausbildung von Fachkräften (ElektrikerInnen und TechnikerInnen) durch die Gründung einer gemeinnützigen Einrichtung in Zusammenarbeit mit Gymnasien aus der Gegend und der Universität Galați. 

Welches sind Ihre Ziele im kommenden Jahr? Ihre Ziele überhaupt? Gibt es etwas, das Sie unbedingt noch machen wollen?
Im kommenden Jahr möchte ich mich schwerpunktmäßig auf die Erschließung nahe gelegener Märkte wie der Türkei, Kroatien, Bulgarien – vielleicht auch Moldawien oder der Ukraine – konzentrieren und so den Erfolg, den die Kirchhoff-Gruppe in Rumänien hat, gleichsam in die Region hinaustragen.

Zudem ist mir sehr daran gelegen, im Kreis Dolj verstärkt Präsenz zu zeigen, indem ich mich und das Unternehmen in Projekte mit nachhaltigem Mehrwert für die dortige Bevölkerung einbringe. Bei meinem nächsten CSR-Projekt geht es darum, dass das Unternehmen eine Partnerschaft mit einem Fachgymnasium eingeht und dieses über einen Zeitraum von drei Jahren durch die Bereitstellung von Ressourcen (E-Learning, Laborausstattung etc.) dabei unterstützt, den SchülerInnen eine bessere Ausbildung zu ermöglichen.

Was bedeutet für Sie „wahrer Luxus“?
Ausreichend Zeit ganz für mich zu haben. Ich bin aktiv veranlagt und widme meine gesamte Freizeit meiner Familie, dem Sport und dem Netzwerken.

Das letzte Buch, wofür Sie sich begeistern konnten?
Ich reise viel und vertreibe mir die Zeit dabei sehr gern mit Lesen. Das letzte Buch, für das ich mich begeistern konnte, war „Over the Top: Moving from Survival to Stability, from Stability to Success, from Success to Significance von Zig Ziglar. In letzter Zeit lese ich bevorzugt Fachliteratur wie z. B. die Bücher über Lean Management von David Mann.

Wie würden Sie Ihre Führungsphilosophie beschreiben? Hatten Sie ein großes „Vorbild“?
Mein Führungsstil ist partizipativ; ich mag Menschen mit ausgeprägter Meinung, die nachdrücklich für ihre Visionen oder Überzeugungen eintreten. Ich ermutige sie, sich zu artikulieren, und trage ihren Ansichten Rechnung, wodurch ich ihnen mehr Verantwortung übertrage.

Wie schöpfen Sie abseits Ihres anspruchsvollen Berufes Kraft?
Indem ich mit meiner Familie in den Bergen wandere, Zeit mit meinem Kind verbringe oder mir Filme ansehe.

Mit wem würden Sie gern einmal für einen Tag tauschen?
Mit dem CEO eines großen Unternehmens, z. B. Mariana Gheorghe von OMV Petrom oder Liliana Solomon von Vodafone. 

Warum würden Sie den Executive MBA Bucharest der WU Executive Academy empfehlen?
Vor allem das topaktuelle Curriculum, die Vortragenden der Partnerinstitutionen, die Projektarbeit in Gruppen und die unvergesslichen Studienreisen machen das Programm empfehlenswert. Ich war gern Teil unserer Klasse und finde die Kontakte, die ich während des Studiums und danach knüpfen konnte, äußerst hilfreich.

Der Executive MBA Bucharest hat mir in jeder Hinsicht großen Spaß gemacht. Da er berufsbegleitend angeboten wird, war immer recht viel zu tun, aber ich habe meine Entscheidung keinen Augenblick bereut – es war großartig!

Wordrap

Mein Lebensmotto:
„Weisheit beginnt mit Staunen.“
Ich werde immer mit Leidenschaft und 120%igem Einsatz arbeiten.
Darüber kann ich lachen:
Mich, wenn mir etwas partout nicht gelingen will.
Fehler, die ich am ehesten verzeihe:
Emotionen, wie auch immer sie geartet sein mögen.…
Mein letztes Geld würde ich ausgeben für:
ein gutes Buch, das inspiriert und motiviert.
In 20 Jahren werde ich:
als glückliche „Großmutter“ noch immer voll im Berufsleben stehen. Vielleicht habe ich dann auch ein eigenes Boot, in dem ich im Urlaub um die Welt reise.

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