Career Story: Martin Tordsson, Stokke

10. August 2015

Professional MBA Marketing & Sales Alumnus

Welches waren die prägendsten Stationen in Ihrem bisherigen Leben?
Mit Sicherheit, dass ich geheiratet und mit meiner Frau eine Familie gegründet habe. Davor war ich sehr mit Arbeit und Karriereentwicklung beschäftigt. Ich weiß, es klingt klischeehaft, aber wer Familie hat, bekommt einen anderen Blick auf das Leben. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Beruflichem und Privatem gewinnt dann zunehmend an Bedeutung – wovon die Familie und man selbst profitiert.

Hatten Sie ursprünglich einen anderen Berufswunsch? Wenn ja, warum ist daraus nichts geworden?
Ich habe immer gewusst, dass ich eines Tages im Verkauf tätig sein würde. Produkte zu vertreiben und für zufriedene KundInnen zu sorgen, hat eine Dynamik, die für mich eine starke Triebfeder darstellt, seit ich als 14-Jähriger in Dänemark im örtlichen Lebensmittelgeschäft zu arbeiten begann.

Wie und warum hat es Sie zu Stokke verschlagen?
Den Großteil meines bisherigen Berufslebens habe ich in der Möbelbranche verbracht. Anfangs war ich bei IKEA und Martela in Dänemark im Bereich Büromöbel beschäftigt, später bei BoConcept in Deutschland. Als ich 2009 nach neuen Möglichkeiten Ausschau hielt, trat Mercuri Urval mit einem interessanten Angebot an mich heran; ich sollte die Verantwortung für das Österreichgeschäft von Stokke übernehmen. Damals produzierte das Unternehmen in erster Linie Kindermöbel und war vor allem für das Hochstuhlmodell Tripp Trapp bekannt. Heute umfasst das Sortiment unter anderem auch Kinderwagen, Babytragen und Kinderbadewannen. Stokke hat es geschafft, mir laufend neue Möglichkeiten zu bieten, weshalb ich nach sechs Jahren noch immer gerne im Unternehmen bin.

Was hat sich nach Ihrem MBA-Studium beruflich verändert? Wie war Ihnen die Ausbildung dabei behilflich, Ihre Karriereziele zu erreichen?
Dank des MBA-Studiums besitze ich zweifelsohne ein breiteres theoretisches Grundlagenwissen – und das war auch Voraussetzung dafür, dass ich die nächste Stufe in meiner beruflichen Entwicklung erreichen konnte. Als ich mit dem MBA begann, verfügte ich über 14 Jahre Praxiserfahrung im Vertrieb. Es braucht aber mehr. Tieferen Einblick in den Finanzbereich, innerbetriebliche Abläufe, Marketing, Logistik usw. zu haben, spielte für mich in puncto Karriereentwicklung eine entscheidende Rolle. Gemeinsam mit KollegInnen zu studieren/lernen, die aus verschiedensten Kulturen und Branchen kommen und unterschiedlichste Erfahrung mitbringen, war zudem horizonterweiternd.

2013 erhielt ich kurz vor Abschluss meines Studiums das Angebot, als Sales Manager zur amerikanischen Tochtergesellschaft von Stokke zu wechseln. Dort sollte ich das Vertriebsteam neu aufstellen und auf Grundlage von Best-Practice-Methoden aus der Region Europa, Nahost und Afrika klare Strukturen und Abläufe implementieren. Eigentlich hatte ich einen Zweijahresvertrag. Ende 2014 wurde ich aber nach Europa zurückgerufen, um als Global Sales Development Director eine neu geschaffene Position zu bekleiden. Ohne das umfassende theoretische Rüstzeug, das mir an der WU Executive Academy von den Vortragenden in höchst kompetenter Weise an die Hand gegeben worden ist, wären beide Karriereschritte nicht möglich gewesen.

Welches war Ihr größter beruflicher/persönlicher Erfolg?
Dass ich den MBA mit Auszeichnung absolviert habe, war bestimmt mein größter persönlicher Erfolg. Mein letzter Abschluss lag damals schon 14 Jahre zurück und ich war mir nicht sicher, wie ich es schaffen würde, Beruf, Familie und Studium zu vereinbaren. Einfach war es nicht und ich habe meiner Familie, die mich die ganze Zeit hindurch unterstützt hat, viel zu verdanken, aber der Nutzen und die Vorteile durch das MBA-Studium sind unermesslich. Im September 2013 Barett und Talar tragen zu dürfen, erfüllte mich mit großem Stolz.

Beruflich ist für mich mit meiner derzeitigen Position, in der ich am Aufbau des globalen Vertriebsteams von Stokke beteiligt bin und die globale Vertriebsstrategie des Unternehmens mitgestalte, ein Traum in Erfüllung gegangen.

Welches sind Ihre Ziele im kommenden Jahr? Ihre Ziele überhaupt? Gibt es etwas, was Sie unbedingt noch machen wollen?
Dieses Jahr habe ich zwei Ziele. Zum einen – und das ist mir besonders wichtig –, sicherzustellen, dass sich meine Familie nach einem Jahr in den USA wieder gut in Österreich einlebt. Zum anderen, in meiner jetzigen Position großartige Ergebnisse zu erzielen und so zu gewährleisten, dass Stokke seine globale Vertriebsstärke behält und weiterhin über eines der branchenbesten Vertriebsteams verfügt.

Was bedeutet für Sie „wahrer Luxus“?
Zeit!

Das letzte Buch/Film wofür Sie sich begeistern konnten?
Das letzte Buch, für das ich mich begeistern konnte, war „Der Hypnotiseur“ von Lars Kepler. Ich bin ein großer Fan der heutigen Generation schwedischer KrimiautorInnen. Der letzte Film „Kiss the Cook – So schmeckt das Leben!“, die Geschichte eines Chefkochs, der eine prestigeträchtige Anstellung in einem schicken Restaurant in Los Angeles aufgibt und sich seinen Lebenstraum vom eigenen Imbisswagen erfüllt.

Wie würden Sie Ihre Führungsphilosophie beschreiben? Hatten Sie ein großes „Vorbild“?
Mein Führungsstil ist stark in meinem skandinavischen Hintergrund verwurzelt. Ich schätze Offenheit und Ehrlichkeit und gebe direktes Feedback (das ist der Däne in mir). Wenn ich sehe, dass Menschen Kompetenz mitbringen, gebe ich ihnen beträchtlichen Freiraum, damit sie sich entwickeln und ihr Potential ausschöpfen können. Zugleich suche ich aber den Konsens und bin bemüht, alle Beteiligten in größere Entscheidungen einzubeziehen; das ist typisch schwedisch/norwegisch. Sehr inspirierend in Sachen Führung finde ich Jens Moberg, einen Dänen, der es bei Microsoft bis zum Spitzenmanager brachte.

Wie schöpfen Sie abseits Ihres anspruchsvollen Berufes Kraft?
Indem ich Zeit im Familien- und Freundeskreis verbringe. Außerdem spiele ich gerne Golf. Dabei kann ich nachdenken und Kraft schöpfen.

Mit wem würden Sie gern einmal für einen Tag tauschen?
Mit Klaus Schwab während des Weltwirtschaftsforums. Die Nähe zu so vielen meinungsführenden Persönlichkeiten aus der Welt der Politik, aus Monarchien und aus Unternehmen, um nur einige Beispiele zu nennen, muss sehr inspirierend sein.

Warum würden Sie den Professional MBA der WU Executive Academy empfehlen? Was hat Ihnen am besten gefallen?
Weil man im Rahmen des Professional MBA an der WU Executive Academy großartige Einblicke in alle für die Unternehmensführung wesentlichen Funktionen erhält. Das Studium zeichnet sich nicht nur durch die in ihrem jeweiligen Fachbereich überaus kompetenten Vortragenden aus, sondern auch dadurch, dass unter den TeilnehmerInnen eine ungeheure Vielfalt herrscht, was die gewonnenen Erkenntnisse um eine weitere Dimension bereichert.

Martin Tordsson, MBA, ist Global Sales Development Director bei Stokke und hat den Professional MBA Marketing & Sales abgeschlossen.

Wordrap

Mein Lebensmotto:
Gib immer dein Bestes.
Darüber kann ich lachen:
Mich selbst. Über sich lachen zu können und das Leben nicht zu ernst zu nehmen, ist sehr wichtig.
Fehler, die ich am ehesten verzeihe:
Am ehesten verzeihe ich kleinere Fehler, die rasch eingestanden werden.
Mein letztes Geld würde ich ausgeben für:
meiner Familie etwas Gutes zu tun.
In 20 Jahren werde ich:
auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken, dank deren meine Familie ein angenehmes Leben hat.

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