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Global Executive MBA Alumnus
Welches waren die prägendsten Stationen in Ihrem bisherigen Leben? Warum?
Beruflich war das einerseits der Verkauf des Familienunternehmens, als ich gerade 24 Jahre alt war – vor allem, da dies mein erster M&A-Prozess war und ich damit auch meine „beruflich vorgezeichnete Zukunft“ mit verkauft habe. Andererseits war meine Zeit als Geschäftsführer in der Böhler-Uddeholm-und-voestalpine-Gruppe aufgrund der Internationalität der Aufgabe äußerst prägend – in dieser Verantwortung habe ich wahrscheinlich am meisten gelernt.
Hatten Sie ursprünglich einen anderen Berufswunsch? Wenn ja, warum ist daraus nichts geworden?
Nun, eigentlich wuchs ich schon mit der „elterlichen Vorgabe“ auf, das Großhandelsunternehmen meines Vaters zu übernehmen und fortzuführen. Da das jedoch nicht so funktionierte, wie ursprünglich geplant, stand ich mit 24 vor der Herausforderung, mich beruflich neu zu orientieren. Im Nachhinein gesehen, bin ich darüber sehr froh, denn das eröffnete mir die Möglichkeit, meinen eigenen beruflichen Weg zu gehen – und letztendlich bin ich nun wieder ins Unternehmertum zurückgekehrt.
Wie und warum haben Sie knowhau2 gegründet?
Nach 7 Jahren in der IT/Telekom-Branche hatte ich das Bedürfnis nach etwas „Greifbarerem“, weshalb ich schließlich in die Stahlindustrie gewechselt habe. Wiederum nach 7 Jahren - und 2 Jahre nach Übernahme von Böhler-Uddeholm durch die voestalpine - haben für mich zu viele Faktoren, die einen Job erstrebenswert machen, nicht mehr gestimmt.
Daher habe ich nach einer gewissen Auszeit und gründlichen Nachdenkphase den Entschluss gefasst, nun endlich mein eigenes Unternehmen zu gründen, was stets mein langfristiges Ziel geblieben war. Nach 17 Jahren unselbstständiger Tätigkeit für Konzerne war es einfach genug für mich.
Nun konzentriere ich mich darauf, zu tun, was mir Freude bereitet und bei dem ich meine Kompetenzen und erworbenen Fähigkeiten einsetzen und anderen damit helfen kann. Die Dienstleistungen, die ich anbiete, basieren natürlich auf meiner theoretischen Ausbildung, also auch dem Executive MBA, andererseits sehr stark auf meinen praktischen beruflichen Erfahrungen – und die sind mittlerweile ziemlich umfangreich. So habe ich Schwerpunkte in M&A, Unternehmensnachfolge, Strategie, internationale Vertriebsstrukturen, Krisenmanagement, Aufsichtsrats-Services und spezifische Personaldienstleistungen – wichtig ist mir dabei, nur zu raten, was ich selbst bereits erfolgreich umgesetzt habe. Das unterscheidet mich auch von den meisten anderen Unternehmensberatern klar.
Was hat sich nach Ihrem MBA-Studium beruflich verändert? Wie war Ihnen die Ausbildung dabei behilflich, Ihre Karriereziele zu erreichen? Welche konkreten Entwicklungsmöglichkeiten ergaben sich daraus?
Der MBA hat mir die Tür zu Böhler-Uddeholm geöffnet. Diesen Job – damals in Verantwortung für Corporate Strategy – hätte ich ohne das MBA-Studium nicht bekommen. Die Fähigkeiten und das Wissen aus dem MBA-Programm haben mir auch sehr geholfen, meinen Job als Geschäftsführer für 24 Gesellschaften, 2.000 Mitarbeiter und eine halbe Milliarde Euro Umsatz zu meistern, auch wenn der MBA keine „Geschäftsführerausbildung“ ist. Auch dass der EMBA in englischer Sprache stattfand, war für meine internationale Tätigkeit hilfreich.
Welches war Ihr größter beruflicher/persönlicher Erfolg?
Das Vertrauen des Vorstands von Böhler-Uddeholm zu erhalten, als Geschäftsführer der zweitgrößten Umsatzeinheit des Konzerns berufen zu werden – und das als damals „jüngster“ Geschäftsführer und noch dazu als Quereinsteiger in die Stahlbranche.
Welches sind Ihre Ziele im kommenden Jahr? Ihre Ziele überhaupt? Gibt es etwas, das Sie unbedingt noch machen wollen?
Berufliches Ziel ist ganz klar, die selbst gesetzten Entwicklungsziele für mein Unternehmen zu erreichen – mit dem ersten großen Auftrag eines deutschen Private-Equity-Fonds bin ich hier glücklicherweise „on track“.
Mein absolut übergeordnetes Ziel ist „Glücklichsein“!
Es gibt eine Fülle von Erlebnissen und Dingen, die ich mir vorgenommen habe – das reicht von Heli-Skiing in Kanada über Tauchen in Palau bis hin zu viel schöne Zeit mit meinen Kindern verbringen zu können…
Was bedeutet für Sie „wahren Luxus“?
Sich die Freiheit zu nehmen, ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen.
Das letzte Buch/der letzte Film, wofür Sie sich begeistern konnten?
„Die Ökonomie von Gut und Böse“ von Tomas Sedlacek – die vielen Accents im Namen hab ich weggelassen…
Wie würden Sie Ihre Führungsphilosophie beschreiben? Hatten Sie ein großes „Vorbild“?
Die Kombination von „supportive coaching“ und Mitarbeiter-Eigenverantwortung mit dem „Highlander-Prinzip“- es kann nur Einen geben, der die Letztentscheidung trifft und die Endverantwortung trägt. Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht - und dass ich noch immer mit vielen ehemaligen Mitarbeitern ein sehr gutes und mittlerweile freundschaftliches Verhältnis pflege beweist mir, dass es nicht so falsch war.
Ich habe die Überzeugung, jeder muss seinen eigenen, persönlichen Führungsstil entwickeln – ansonsten leidet die Authentizität und Glaubwürdigkeit als Führungskraft. Daher habe ich mich eher an „Negativ-Vorbilder“ gehalten und versucht, aus deren Fehlern zu lernen und diese zu vermeiden.
Wie schöpfen Sie abseits Ihres anspruchsvollen Berufes Kraft?
Aus meinen Kindern, meiner sehr harmonischen Beziehung und mit der richtigen Kombination aus aktiver Freizeitgestaltung und auch mal einfach „abhängen“. Außerdem habe ich mir die kindliche Fähigkeit „zum Träumen“ erhalten!
Mit wem würden Sie gern einmal für einen Tag tauschen?
Mit niemand – ich lebe mein Leben mit all seinen Schwierigkeiten sehr gerne.
Warum würden Sie den Global Executive MBA der WU Executive Academy empfehlen? Was hat Ihnen am besten gefallen?
Das Programm bietet in absehbarer Zeit neben voller Berufstätigkeit eine sehr strukturierte Wissensvermittlung und internationale Fakultät auf höchstem Niveau. Die internationale Ausrichtung und Englisch-Sprachigkeit sind für jeden ein zusätzlicher Gewinn. Das „Peer to peer“-Lernen macht einen großen Teil im Wissenszugewinn aus.
Die Case-Study basierte Wissensvermittlung hat mir besonders gefallen – einerseits ist das sehr praxisorientiert und andererseits unterstützt es gerade in der Gruppe, aber auch im Plenum von den Kollegen aus anderen Industrien und mit anderen Aufgabenschwerpunkten zu lernen. Somit ist der Lerneffekt geradezu multidisziplinär.
Wordrap