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So werden Sie fit für die Tech-Zukunft
Hightech, Foodtech, Biotech, Fintech, Cleantech, Proptech: Die Tech-Industrien boomen exponentiell - Tech ist einfach überall. Weltweit prognostizieren ExpertInnen, dass zukünftig gerade an der Schnittstelle von Technologie und Wirtschaft der Großteil der brandneuen Geschäftsfelder entstehen wird. Was aber bedeutet das für Unternehmen und wie können sich Führungskräfte darauf vorbereiten? Barbara Stöttinger, Dekanin der WU Executive Academy, und Thomas Funke, Tech-Experte und Mitbegründer von Tomorrow's Education, haben sich angesehen, welche 5 Schlüssel-Skills Führungskräfte in Zukunft verfügen sollten, um ein fundiertes und ganzheitliches Verständnis von Technologien und ihren Folgen auf das eigene Business zu bekommen.
Ein Artikel der Bloomberg Businessweek im April 2021 konstatierte das Wort „Technology“ als das am wenigsten aussagekräftigste der englischen Sprache – weil heutzutage nahezu jedes Unternehmen mit Technologien zu tun hat – allerdings mit sehr unterschiedlichen Implikationen und Ausrichtungen. Und doch zeigt der Artikel: Technologie ist allgegenwärtig. Keine Branche, keine Sparte kommt ohne technologische Entwicklungen aus: „Die Wirtschaftswelt dreht sich in allen Branchen um Digitalisierung, Big Data und innovative Technologien“, sagt Barbara Stöttinger, Dekanin der WU Executive Academy. „Gerade daher benötigen Führungskräfte und UnternehmensgründerInnen ein fundiertes Wissen, das an der Schnittstelle von technologischem und betriebswirtschaftlichem Knowhow ansetzt – egal in welchen Bereichen sie arbeiten.“
„Die wichtigsten drei Themen des 21. Jahrhunderts sind Nachhaltigkeit, damit verbunden ein verantwortungsvolles unternehmerisches Denken und Handeln und ein fundiertes Technologieverständnis am Interface zwischen Mensch und Maschine“, sagt Thomas Funke, Tech-Experte und Gründer von Tomorrow‘s Education, und ergänzt: “Das war im Übrigen auch der Grund, warum wir gemeinsam mit der WU Executive Academy den neuen Online Professional Master Sustainability, Entrepreneurship und Technology in Leben gerufen haben, dessen Fokus genau auf diesen drei Bereichen liegt.“
Welche sind aber nun konkret die fünf wichtigsten Fähigkeiten, die Führungskräfte an der Schnittstelle von Technologie und Business mitbringen sollten:
Technologien haben komplexe Folgen für die Gesellschaft – der Fokus der unternehmerischen Entscheidungen liegt aber meist auf Profitausweitung, Markterschließung und Disruption bestehender Geschäftsmodelle mithilfe technologischer Innovationen. „Dabei wird häufig vergessen: auch Künstliche Intelligenz etwa wird von Menschen trainiert und übernimmt menschliche Befangenheit und Vorurteile“, sagt Thomas Funke. Die ursprüngliche Intention einer neuen Technologie ist häufig nicht ihre letzte. Die Folgen technologischer Entwicklungen können unabsehbar und sogar lebensgefährlich sein. „Das GPS-System wurde ursprünglich vom US-Militär zur Positionsbestimmung von Kriegsschiffen oder von Waffensystemen entwickelt“, sagt Thomas Funke. Inzwischen hat jedes Auto ein GPS-System integriert. Mögliche Implikationen und Folgen auf Mensch, Wirtschaft und Gesellschaft zu kalkulieren und miteinzubeziehen gehört auch zunehmend zur Aufgabe von Führungskräften.
Barbara Stöttinger
Fragen zur digitalen Ethik bei der Nutzung von Technologien spielen eine zunehmende Rolle, werden aber noch zu viel wenig in unternehmerische Entscheidungen miteinbezogen. Das muss sich dringend ändern.
IT-ExpertInnen sprechen oft eine andere Sprache als ihre KollegInnen im Marketing oder General ManagerInnen. In übergreifend arbeitenden Teams und interdisziplinären Projekten wird es zunehmend wichtig, das Denken und die Sprache anderer Fachbereiche zu verstehen und zu sprechen. Das wiederum setzt ein Verständnis für Fachgebiete rund um Digitalisierung und IT, Marketing und Management voraus. „Führungskräfte müssen verstehen, was sich in anderen beruflichen Lebenswelten tut. Nur so ist es möglich, Komplexität zu managen. Dabei sind sie gefordert, eine gemeinsame Sprache in den Teams beziehungsweise ein gemeinsames Verständnis von wichtigen Begrifflichkeiten zu fördern“, sagt Barbara Stöttinger. Kriterien zu Nachhaltigkeit und Technologien fließen in immer mehr Management-Entscheidungen ein und müssen unbedingt berücksichtigt werden. Dazu gehört es auch, die Diversität unterschiedlicher Meinungen und Denkweisen zuzulassen, auszuhalten und in Entscheidungen mit einzubeziehen.
Immer mehr Unternehmen orientieren sich an den 17 Sustainable Development Goals (SDGs) für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (z.B. keine Armut, kein Hunger, Gesundheit und Wohlergehen, hochwertige Bildung, Geschlechtergleichheit etc.) und adaptieren ihre Businessmodelle und -strategien entsprechend. „Viele Unternehmen denken aber nicht daran, dass auch ihre MitarbeiterInnen das entsprechende Skillset und Mindset benötigen, um diese Ziele zu erreichen“, sagt Barbara Stöttinger. „Technologien können einen gesellschaftlichen Mehrwert bringen, wenn sie richtig eingesetzt werden“, ergänzt Thomas Funke. Auch hier haben Corporates wie Startups noch Potenzial: Während Zebras auf nachhaltiges Wachstum und Wertschöpfung setzen, sind angehende Unicorns an explosivem Wachstum und Exits interessiert.
“Unternehmerisches Denken und Handeln - von Führungskräften, aber auch MitarbeiterInnen - ist essentiell, um als Unternehmen bestehen zu können, egal ob für Corporates oder Startups“, so Funke.
Thomas Funke
Startups einfach aufzukaufen – wie es derzeit bei vielen Unternehmen gängige Praxis ist - reicht meist nicht, weil die Integration der Startup-Kultur in die Corporate-Kultur mitunter herausfordernd ist. Das unternehmerische Denken nicht nur bei sich selbst, sondern auch in den eigenen Teams zu fördern, wird deshalb zur Kernaufgabe von Führungskräften.
Viele Indikatoren weisen darauf hin, dass wir uns in einer grundlegend neuen Ära einer rasant beschleunigten Expansion befinden und dass daher auch an manchen Grundprinzipen der Menschheit gerüttelt wird. Wir leben in einer exponentiell wachsenden sozioökonomischen urbanisierten Welt. Diese Transformation ist so schnell, dass ExpertInnen nur vorsichtige Vermutungen über die kommende Welt anstellen können. „Belastbarkeit, mentales Gleichgewicht und emotionale Intelligenz werden in Zukunft zu den wertvollsten Kompetenzen zählen. Insbesondere die Fähigkeit, lebenslang zu lernen wird im 21. Jahrhundert an Relevanz gewinnen: Im Mittelpunkt dabei stehen Neugier, Motivation, der Mut zur Herausforderung, sowie ein dynamisches Selbstbild. Das entspricht einem Growth Mindset, das auf die individuellen Stärken sowie auf das Erkennen und Nutzen von Lernchancen statt auf Fehlervermeidung ausgerichtet ist“, resümiert Funke.
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