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Herausforderungen für die Städte von morgen
Während ihrer International Residency in die USA im September 2017 hatten die Studierenden des MBA Energy Management Gelegenheit, eines der weltweit innovativsten Cleantech Innovation Hubs im Silicon Valley zu besuchen: ProspectSV hat es sich zur Aufgabe gemacht, Start-ups, Unternehmen und die öffentliche Hand gezielt zusammenzubringen, um die Einführung sauberer Technologien für nachhaltige, intelligente Städte zu beschleunigen.
Im Exklusiv-Interview spricht Karen "KJ" Janowski, Vizepräsidentin Kundenbetreuung bei ProspectSV über die größten Herausforderungen der Städte von morgen und zeigt mögliche Lösungsszenarien auf.
Was sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen, vor denen Städte heute stehen? Was können wir dagegen tun?
Städte, vor allem im Silicon Valley, müssen sich auf einen starken Bevölkerungszuwachs einstellen. Dies wird die Infrastruktur der Stadt belasten und zu einer noch größeren Nachfrage nach erschwinglichen Wohnungen, Mobilitätslösungen und Kommunikationsdiensten führen. Darüber hinaus muss der öffentliche Sektor die Grundbedürfnisse seiner BewohnerInnen und ArbeitnehmerInnen nach Frischwasser, Abwasserwirtschaft, Abfallentsorgung und sauberer, effizienter und ausreichender Energieversorgung sicherstellen. Einige Städte sind auch mit erheblichen Umweltveränderungen wie Überschwemmungen, zunehmende Unwetter, extreme Hitze, Dürre, etc. konfrontiert, die die Ressourcen der Stadt noch stärker belasten. Und in Kalifornien müssen wir außerdem auch auf unvorhersehbare Naturereignisse wie Erdbeben vorbereitet sein.
Um diese Herausforderungen erfolgreich meistern zu können, braucht es vor allem Sektor übergreifende Zusammenarbeit und Innovation. Um beispielsweise die immer größer werdende Zahl an Verkehrsstaus zu bewältigen, müssen Städte und Privatunternehmen zusammenarbeiten. Produkte von Unternehmen des privaten Sektors müssen mit der bestehenden Infrastruktur (z.B. Straßen, Ampeln usw.) interagieren, die von den Städten kontrolliert wird, und die Unternehmen müssen die Prioritäten und Anliegen der Städte und ihrer BürgerInnen genau kennen (z.B. die Arten von Fahrzeugen oder Reisen, die vorrangig behandelt werden sollten, das Bedürfnis nach Sicherheit).
Innovative Technologien und Geschäftsmodelle werden erforderlich sein, um die beispiellosen Herausforderungen zu bewältigen, denen sich die Städte im Zuge des Bevölkerungswachstums gegenübersehen. Die Förderung von Innovationen und die Erprobung neuer Lösungen wird es den Städten ermöglichen, Probleme und Chancen proaktiv anzugehen und nicht nur auf die schwerwiegendsten und dringlichsten Probleme zu reagieren.
Welche Idee steckt hinter ProspectSV und was bieten Sie an?
ProspectSV ist eine Innovationsdrehscheibe mit dem Ziel, die Einführung sauberer Technologien für nachhaltige, intelligente Städte zu beschleunigen. Wir bringen Start-ups, Unternehmen und die öffentliche Hand zusammen, um einige der größten Herausforderungen für Städte zu lösen. Für UnternehmerInnen bieten wir Unterstützung bei der Kommerzialisierung, einschließlich Fachwissen in den Bereichen fortgeschrittene Mobilität und Energie, Verbindungen zu Pilot- und Demonstrationskapazitäten, Zugang zu unseren Einrichtungen für die Entwicklung und Erprobung von Produkten, Einführung in Finanzierungsquellen und vieles mehr. Unternehmer werden Teil eines lebendigen Ökosystems von anderen Start-ups, Unternehmen, Städten, Verkehrsbetrieben, akademischen Institutionen, nationalen Labors, Investoren und anderen, die die Kommerzialisierung ihrer Produkte unterstützen können.
Sie bieten Clean Tech Lösungen in 3 Hauptbereichen an? Könnten Sie uns bitte sagen, welche Bereiche betroffen sind und warum gerade diese Bereiche?
Wir konzentrieren uns vor allem auf die Bereiche Advanced Mobility und Energy. Im Silicon Valley sind erschwingliche Wohnungen und der Zugang zu lebensfähigen Transportmöglichkeiten eines der drängendsten Probleme. Diese Probleme können das Wirtschaftswachstum gefährden und zu starken gesellschaftlichen Ungleichheiten führen. Zum Beispiel bedeutet das, dass ArbeitnehmerInnen, die es sich nicht leisten können, in der Nähe ihrer Arbeitsstätten zu leben, weit weg wohnen und stundenlang zur Arbeit fahren müssen. Dies führt zu Verkehrsstaus und Luftverschmutzung und macht die Region weniger attraktiv für Unternehmen. ProspectSV konzentriert sich auf fortschrittliche Mobilitätslösungen, die Menschen und Güter sicherer, sauberer, bequemer und gerechter von A nach B bringen. Zu unserem Portfolio zählen etwa:
Elektrofahrzeuge (sowohl Straßen- als auch Geländefahrzeuge) und die Infrastruktur, um die Fahrzeuge mit sauberer Energie zu laden.
Mobility-as-a-Service (MaaS)-Lösungen, um ein breiteres Spektrum an Transportmöglichkeiten für jedermann bereitzustellen.
Infrastrukturlösungen, einschließlich Unterstützung für angeschlossene und automatisierte Fahrzeuge oder besseres Ampelsignalmanagement, Priorisierung und Koordination
Technologien, die fortschrittliche Mobilität unterstützen, einschließlich automatischer Fahrerassistenzsysteme (ADAS), Telematik, Cybersicherheit, Datenmanagement, etc.
Können Sie ein Beispiel für ein erfolgreiches/bekanntes Start-up nennen, das von ProspectSV unterstützt wurde?
Ein Beispiel für einen erfolgreiches Start-up ist Visual Threat. Das von Experten für Computersicherheit gegründete Unternehmen hat eine Reihe von Produkten und Dienstleistungen entwickelt, um die Sicherheit angeschlossener Fahrzeuge zu testen, Einbrüche zu erkennen und zu verhindern, Firewalls zu erstellen und Over-the-Air-Updates durchzuführen.
Warum diese Unternehmen so erfolgreich ist, hat zwei Gründe: Zum einen ist es eine strategische Partnerschaft mit dem TÜV Rheinland eingegangen, wobei der TÜV das Visual Threat FUSE-Framework nutzen wird, um weltweit Fahrzeug-Cyber-Sicherheitstests für verbundene Fahrzeuge anzubieten. Zum anderen ist es den Gründern gelungen, eine 5-Millionen-Dollar-Finanzierungsrunde mit Baidu abzuschließen und gleichzeitig der autonomen Fahrplattform Baidu Apollo beizutreten. Weiter Infos dazu lesen Sie hier.
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