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Erfolg ist das eine – Sichtbarkeit das andere
So geht das! Erfolgreich im Job zu sein - das reicht oft nicht aus. Das Umfeld muss auch davon erfahren. Wer die eigene Karriere offensiv gestalten möchte, sollte seine Leistungen sichtbar machen. Und Erfolge nach außen kommunizieren.
„Learn, how to get stuff done", fasst der frühere US-Präsident Barack Obama in einem Video seinen wichtigsten Karriereratschlag für junge Menschen zusammen. Man kann viel über Dinge reden, aber die eigentliche Macht liegt nicht in dem, was man sagt, sondern in dem, was man tut. Das unterstreicht auch Barbara Stöttinger, Dekanin der WU Executive Academy. Die Wissenschaftlerin sieht darin gerade für Frauen eine Chance: Wir bringen Dinge auf den Boden, arbeiten sehr fokussiert. Mit den Erfahrungen, die man sammelt, kommen auch größere Challenges." Und je weiter man im Job aufsteigt, desto wichtiger wird auch ein Faktor: die Sichtbarkeit der eigenen Leistung. Heißt: Es reicht nicht, „nur“ gute Arbeit abzuliefern, die eigenen Erfolge müssen im Team, bei Vorgesetzten und auch bei anderen außerhalb des Unternehmens wahrgenommen werden.
"Wenn man es nach oben geschafft hat, bekommt man automatisch eine gewisse Visibility. Dann wird man zu Panel-Talks eingeladen oder in gewissen Rankings über die Top-Führungskräfte erwähnt“, meint Stöttinger. Die Frage ist deshalb vielmehr: Kommt man ohne Visibility überhaupt dorthin? „Ich glaube nicht", sagt die Dekanin der WU Executive Academy. „Deshalb muss man sich selbst ins richtige Licht rücken. Ich mag keine Stereotype, aber ich glaube, dass die meisten Frauen da wahrscheinlich zu wenig proaktiv sind, weil man sich selbst ja nicht in den Vordergrund spielen möchte. Ich sehe das immer wieder bei Kolleginnen, die einen sehr hohen Anspruch an die eigene Leistung und Performance haben, jedoch wenig darüber sprechen, was sie tun. Wenn ich mich aber frage, wie ich es in den Aufzug nach oben - in die Chefetage - schaffe, dann muss ich für Entscheidungsträger*innen, die offene Jobs vergeben, sichtbar sein. Das ist ein wichtiger Erfolgsfaktor." Learning Nummer eins ist also: die eigenen Erfolge aktiv und offensiv nach außen kommunizieren. Und feiern.
Fragen Sie sich zuerst: Wofür will ich sichtbar sein? Authentizität ist für Barbara Stöttinger ein zentraler Punkt, wenn es um das Thema Visibility geht. „Mir haben Frauennetzwerke geholfen", verrät sie. „Sie bieten eine gute Möglichkeit, um Role Models kennenzulernen und sich gegenseitig zu pushen. Wenn Frauen sich gegenseitig positiv bestätigen und Stärken unterstreichen, setzt das eine ganz besondere Energie frei." Das fördert das eigene Selbstbewusstsein und somit auch die Sichtbarkeit. Stöttinger erklärt weiter: „Ich erlebe oft, dass Frauen sagen, Netzwerken sei nicht ihr Ding. Dabei geht es nicht nur darum, auf Veranstaltungen aufzutreten, ich kann mir auch Social-Media-Präsenz aufbauen, wenn mir das leichter fällt. Ich rate anderen deshalb immer, das zu finden, was einem entspricht. Mir würde nie einfallen, mich als Person irgendwo in den Vordergrund zu stellen, aber ich habe eine große Leidenschaft für die Inhalte meines Jobs, und da fällt es mir total leicht, stundenlang darüber zu reden." Noch eine Idee für kluges Selbstmarketing: Leistung bringt Visibilität. Was dabei hilft: zu wissen, wofür man selbst stehen möchte, anstatt andere zu kopieren. Dann fällt es auch leichter, über eigene Erfolge zu sprechen.
Barbara Stöttinger
Zum Thema Sichtbarkeit gehört für mich auch, als Mentorin Klartext zu reden und bei jüngeren Kolleginnen offen anzusprechen, wie schwierig es war, dorthin zu kommen, wo ich heute bin.
„Learning from the Best", ist die Devise. Stöttinger dazu: „Ich bin auf der Online-Plattform LinkedIn aktiv. Das habe ich mir von Leuten aus meinem Netzwerk abgeschaut, die sich aus meiner Sicht gut positioniert haben. Ich finde es immer gut, sich Best-Practice-Beispiele abzuschauen und dann auf die eigenen Themen umzusetzen." Gerade virtuelle Karrierenetzwerke bieten eine gute Möglichkeit, um sich aktiv zu positionieren, weil, so die Expertin, man hier meine Message selbst bestimmen kann. Und man darf auch nicht übersehen, dass man über diese Kanäle auch im internationalen Kontext gefunden wird:
Gerade für Introvertierte ist das ein kluger Weg: Wenn man eine C-Level-Position haben will, bei der man in der Auslage steht - sei es intern im Unternehmen oder extern als Vertreter*in dafür, dann muss es bis zu einem gewissen Grad Spaß machen, auf einer Bühne zu stehen und von Leuten gesehen zu werden. Man kann mit dem eigenen Expert*innenwissen aber auch über Social Media zu Visibilität gelangen. Die Frage ist immer, wie und wofür man wahrgenommen werden möchte. Nicht jeder muss eine Rampensau sein, um sichtbar zu werden.
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