Überblick
Empfehlungen
Nächste Schritte
Soziale Medien
Tipps für die Praxis abseits des Hypes: Teil 2 – KI-Strategie
Entscheidungsträger*innen können zurzeit keine Onlineseite oder Fachzeitschrift aufschlagen, ohne mit guten Ratschlägen rund um die betriebliche Nutzung von KI überschüttet zu werden. Aber was ist wirklich wichtig? Auf welche Bereiche sollte man sein Augenmerk als Führungskraft zuerst legen und wo fängt man am besten an? Als Antwort darauf haben Bodo B. Schlegelmilch, Dekan der WU Executive Academy, und der Digitalisierungsexperte Martin Giesswein in einer 3-teiligen Serie die wichtigsten "AI Thinking Points" aus derzeitiger Sicht zusammengefasst.
Die Arbeitserleichterung, die von frei im Internet verfügbaren KI-Tools ausgeht, ist verlockend und gefährlich zugleich. Täglich werden dank schlecht geschulter Mitarbeiter*innen Unmengen von vertraulichen Firmen- und Kund*innendaten Teil eines fremden KI-Modells. Die Firma Samsung etwa musste diese schmerzvolle Erfahrung bereits machen. Genauso problematisch ist die KI-Bearbeitung personenbezogener Daten, die ohne Zustimmung von einer nicht-EU KI verarbeitet werden. Die Lösung für diese Herausforderungen ist für viele Unternehmen ein firmeneigenes, maßgeschneidertes KI-System (CompanyGPT oder CompanyAI), also eine firmenexklusive Nutzung eines in Europa gehosteten KI-Modells. Hat eine Firma einen reichen Datenschatz, kann auch das Erstellen, Trainieren und Nutzen eines eigenen KI-Modells sinnvoll sein.
Genau diesen Weg hat die Drogeriekette dm mit „dmGPT“, einem eigenen KI-Chatbot, eingeschlagen, mit dem sie sich als KI-Vorreiterin im Handel positionieren möchte. Dieser eigenentwickelte Bot hat eine ähnliche Funktionsweise wie sein großer Bruder ChatGPT, soll aber einen völlig sicheren Umgang mit der neuen Technologie gewährleisten. Im Gegensatz zu anderen großen Industrieunternehmen wie Mercedes, Siemens, Bosch und Merck, die ebenfalls eine exklusiv gehostete ChatGPT-Technologie nutzen, hat dm sich dazu entschieden, dmGPT ausschließlich auf der eigenen Infrastruktur zu betreiben. Das neue Tool, das bereits erfolgreich von den Mitarbeiter*innen getestet wurde, unterstützt sie bei einer Vielzahl von Aufgaben, von der Textbearbeitung bis zur Erstellung von Social-Media-Beiträgen.
Wer kennt Sie nicht: Firmenrichtlinien oder Guidebooks, wie man sich beruflich in Social Media zu verhalten hat, Trainings-Manuals, wie man Cybergefahren im Arbeitsalltag abwehrt, oder regelmäßige Governance-Tests. Aufgrund der anfangs ungesteuerten KI-Nutzung erstellen immer mehr Unternehmen grundlegende Regeln, wie Mitarbeitende mit KI umgehen sollen. Welche Daten dürfen eingegeben werden? Wie wird Datenschutz sichergestellt? Welche internen Systeme gelten als sicher und sollen daher verwendet werden? Wie schaut das Trainingsprogramm aus? Wie gehen Sie mit freiwerdender Arbeitszeit um?
Ein aktuelles Beispiel ist der KI-Kompass der Stadt Wien. Mit dem “Kompass für den dienstlichen Umgang mit generativer künstlicher Intelligenz), bei dem das Grundprinzip Eigenverantwortung mit Erfahrung und Sachverstand im Fokus steht, wurden wesentliche Grundsätze für den dienstlichen Gebrauch formuliert:
Einige Business-relevante Fragen beschäftigen dieser Tage viele Unternehmen ganz besonders: Welche meiner Produkte und Services werden durch KI-Anbieter*innen bedroht? Überholt mich die Konkurrenz, weil sie mithilfe von KI neue Prozesse, Geschäftsmodelle oder Märkte bedienen kann? Derartig elementaren Veränderungen kann man nicht einfach mit einem Jahres-Forecast begegnen, oder sauberer Strategieplanung begegnen.
Was es braucht, ist Strategic Foresight und eine entsprechende Szenario-Planung. Diese Methode funktioniert deshalb so hervorragend, weil es klassische vergangenheitsorientierte Performance-Managementsysteme mit operativer Strategieimplementierung und situativen Tools des Zukunftsmanagements verbindet.
Mit Foresight gelingt es, die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft gleichzeitig zu managen. Unternehmen, die in diesem Umfeld gut aufgestellt sind, wissen daher genau über ihre Vergangenheit Bescheid, bewältigen die Aufgaben des täglichen operativen Business erfolgreich, und gestalten ihre Zukunft in einer BANI-Welt aktiv. Sie lassen sich weder von einem blinden Fleck noch von plötzlich auftretenden neuen Phänomenen irritieren, sondern sind in der Lage, alternative Zukünfte zu antizipieren, schnell zu reagieren und strukturiert mit Neuem umzugehen.
Schließen Sie sich 15.000+ Abonnent*innen an und erhalten Sie regelmäßige Updates zu Führungs- und Managementthemen. Lernen Sie jedes Mal etwas Neues.