Wie Blockchains, A.I. und Big Data die Wirtschaft verändern

04. März 2018

Podiumsdiskussion mit Thomas Kolarik, Erste Bank und Bernhard Bauer, Siemens

Die neuen Technologien verändern die Wirtschaftswelt auf nie da gewesene Weise. Doch was bedeutet das genau und welchen Trends sind die Unternehmen ausgesetzt? Aus diesem Grund diskutierten die WU-Forscher Axel Polleres und Alfred Taudes am 27. Februar 2018 mit den Experten Thomas Kolarik von der Erste Bank und Bernhard Bauer von Siemens. Auf Einladung der WU Executive Academy waren viele InteressentInnen und Alumni des gekommen, um zum Thema „Data Science, AI, Big Data and Blockchain. How the digital transformation affects your business“ die neuesten Erfahrungen von WissenschaftlerInnen und ManagerInnen zu hören. Moderiert wurde der Abend von der Dekanin der WU Executive Academy, Barbara Stöttinger.

Portrait Bauer

Siemens: A.I. und "walking skeletons"

Künstliche Intelligenz und Maschinenlernen spielt bei Siemens in allen B2B-Geschäftsbereichen eine Rolle: im Lösungs-Geschäft (z.B. Automotive), im Service-Geschäft, im Software Development und im Produktvertrieb, sagt Bernhard Bauer, Senior Director Digital Factory und Digital Officer der Siemens' Industrie-Divisionen in Österreich & CEE. Die Siemens-Division "Digital Factory" bietet heute schon durchgängige "Digital Enterprise"-Lösungen - digitale Versionen von Fabriken, bei denen Arbeitsprozesse und Produktion digital analysiert, simuliert und optimiert werden - an. Hier habe man in der Branche einen klaren Vorsprung, sagt Bauer.

In anderen Bereichen hat man (u.a. verglichen mit dem B2C-Bereich) noch Nachholbedarf - etwa bei Business-Analytics/smart-sales mithilfe Big-Data/Artificial-Intelligence. Parallel zu "cloud-computing" (Siemens' "MINDSPHERE"-Cloud) beschäftigt man sich basierend auf Kundenbedarf mittels Pilotprojekten mit "edge-computing": "Immer dann wenn die Zeit nicht ausreicht, um Daten in eine Cloud und wieder retour zu schicken & vor dem nächsten Arbeitsschritt auch noch verknüpft analysieren muß", so Bauer.

In letzter Zeit wird in allen Geschäftsbereichen zunehmend der "walking-skeletons"-Ansatz - Gerüst der Anwendung, das alle kritischen Schichten und Technologien berührt, ohne viel "Fleisch" (im Sinne von Funktionalität) zu bieten – verfolgt.

Gruppenfoto der Diskussionsteilnehmer
vl. n. r.: Bernhard Bauer, Thomas Kolarik, Axel Polleres, Barbara Stöttinger, Alfred Taudes
Portrait Kolarik

Erste Bank: Hackathons und intelligenter George

"Unser Business verändert sich fundamental durch AI, Machine Learning und Big Data", sagt Thomas Kolarik, Geschäftsführer und CTO von s IT Solutions Austria, dem IT-Provider von Erste Bank und Sparkassen in Österreich. Im Umfeld von "George" habe man im Rahmen von Machine Learning und Künstlicher Intelligenz eine sogenannte Predictive Maintanance eingeführt, um damit die Ausfälle von George gegen Null zu halten. s IT Solutions Austria veranstaltet regelmäßig interne Hackathons, um den technologischen Fortschritt zu forcieren. In diesen arbeiten gemischte Teams aus IT und Business anhand von internen Kaggle Competitions gemeinsam an neuen Produkten.

"Im Rahmen unseres letzten Wettbewerbs haben die TeilnehmerInnen ihre AI Modelle soweit trainiert, dass diese bereits zu 80 Prozent das Kaufverhalten der KundeInnen vorhersagen können", so Kolarik. Mit dem Bereich Blockchain würde sich die Erste Bank IT-Tochter auch in Pilotprojekten beschäftigen. Und was den Datenschutz und die neue Datenschutzgrundverordnung betrifft, "sind wir Musterschüler", so Kolarik.

Im Kurzprogramm Data Science liegt der Schwerpunkt ebenfalls auf dem Thema Big Data. Erfahren Sie mehr dazu hier.

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