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Soziale Medien
Die Rolle von Social Media für Mensch und Wirtschaft
Wer vor 10 Jahren behauptete, dass soziale Medien die Vorreiter einer umfassenden digitalen Revolution aller Lebensbereiche seien – von der täglichen Kommunikation über die Organisation der Arbeit bis hin zum agilen Business-Development – galt im besten Fall als schräger Prophet von einem anderen Stern. Heute beschreibt der Schritt von der Singlepoint-to-Multipoint-Kommunikation zu einer Multipoint-to-Multipoint-Kommunikation in Echtzeit die Normalität. Wir sind zur Netzwerkgesellschaft geworden. (Lesen Sie mehr: A brief history of social networking...)
Zeitsprung ins Jetzt: sämtliche Freunde, aktuelle UND zukünftige Berufskontakte sind mit dem Smartphone stets in der Hosentasche dabei; geografische Entfernungen schrumpfen zur Wischbewegung. Wir sind ständig und direkt erreichbar. Wir pflegen unser digitales Ich, unsere digitale Reputation, eine virtuelle Verlängerung des Ich. Die Öffentlichkeit transformiert sich rasant: JournalistInnen sind durch Blogs, Twitter und Whatsapp-Gruppen näher an ExpertInnen und MeinungsmacherInnen dran denn je zuvor. Das Mediengeschäft ist auf den Kopf gestellt. Der US-Präsident regiert per Twitter, die klassischen Medien besprechen Postings Stunden später im TV und drucken sie am nächsten Tag in den Printausgaben ab. Eine wachsende Gruppe von Menschen unter 18 Jahren hat noch nie eine Zeitung aufgeschlagen. Und die Revolution greift noch viel tiefer, die mittel- und langfristigen Auswirkungen der Digitalisierung sind nicht absehbar, auch weil vieles darauf hindeutet, dass so gut wie jeder Prozess digitalisiert werden kann. (Lesen Sie mehr: The digitalisation of everything...)
Unternehmenskommunikation wurde durch Social Media um einen permanenten Kanal zwischen KundInnen und Marke erweitert. KundInnen erwarten von Unternehmen dass ihre Anfragen angenommen und umgehend beantwortet werden. Darüber hinaus sollen diese Dialoge zum bereichernden Erlebnis werden – für beide Seiten. Und hier wird es jetzt so richtig interessant. Dienstleistungen und Produkte können mit potentiellen KundInnen gemeinsam durch diese direkte Kommunikation in Echtzeit entwickelt werden. Vorreiter ist die milliardenschwere Games-Industrie. Ihre rein digitalen Produkte werden seit geraumer Zeit „unfertig“ als Betaversionen auf den Markt gebracht um dann unter Einbeziehung der Community-Wünsche und des Feedbacks fertiggestellt zu werden. (Lesen Sie mehr: Skip perfection, launch early…) Community ist dabei das Schlüsselwort. User- und KundInnengruppen werden zu solchen Gemeinschaften, wenn sie am Produkt partizipieren können, wenn die Interaktion damit zum Erlebnis wird und die rein praktische Produkt-Kunde/Kundin-Beziehung eine emotionale Ebene erhält.
Auch im Inneren der Unternehmen haben die Prinzipien sozialer Medien die Strukturen und Prozesse verändert: Hierarchien werden verflacht, Kommunikation transparent gemacht, Zusammenarbeit zunehmend über Konkurrenz gestellt. Damit werden nachweislich Mitarbeiterzufriedenheit und Unternehmensreputation sowie Innovationskraft und Agilität gesteigert. (Lesen Sie mehr: get ready for a Digital Business Transformation).
Der Einstieg in einen Kundendialog birgt für Unternehmen ungeahnte Mehrwerte. Angesichts des Transformations- und Innovierungsdrucks, der auf beinahe allen vor-digitalen Geschäftsmodellen lastet, dürfen diese nicht mehr vernachlässigt werden. So entwickelt sich die Social Media-Strategie zur Chefsache, die nicht mehr irgendwo zwischen Marketing- und Kommunikationsabteilungen angesiedelt ist, sondern quer durchs Unternehmen gelebt und wirksam wird. Social Media 4.0 ist die Toolbox für die wichtigste gemeinsame Aufgabe im Unternehmen: auf Basis laufender Kommunikation mit den KundInnen Produkte und Dienstleistungen zu designen, die dem KundInnen von wahrem Nutzen sind.