Überblick
Empfehlungen
Nächste Schritte
Soziale Medien
Von der japanischen Autoindustrie zum MBA in Wien
Können Sie uns, bitte, Ihren bisherigen beruflichen Werdegang schildern? Was waren die prägendsten Stationen Ihres Lebens? Warum?
Am stärksten geprägt hat meinen Werdegang die Zeit, als ich nach Frankreich übersiedelte, um dort meinen MSc zu machen. Es war das erste Mal, dass ich in ein anderes Land reiste, ja dort lebte. Ich erinnere mich an viel Schönes, das ich damals erleben durfte, aber auch an schwierige Herausforderungen, die es zu meistern galt. Rückblickend waren diese Erfahrungen jedoch sehr wertvoll für meine persönliche wie berufliche Entwicklung.
Hatten Sie ursprünglich einen anderen Berufswunsch? Wenn ja, warum ist daraus nichts geworden?
Nein. Es war immer mein Wunsch, als Ingenieur in der Autoindustrie zu arbeiten. Schon als kleines Kind hatte ich ein gewisses Interesse an Autos. Unerwartet ist allerdings mein Arbeitsort. Ich konnte mir vorstellen, in Japan zu arbeiten, von einer Beschäftigung im Ausland aber nur träumen. Nach dem MBA möchte ich beruflich nicht nur im Ingenieursbereich tätig sein, sondern auch mit geschäftlichen bzw. wirtschaftlichen Belangen zu tun haben.
Was war Ihr größter beruflicher/persönlicher Erfolg?
Mein größter persönlicher Erfolg war der Abschluss der Ausbildung zum Skipper. Die Zeit, die ich mit anderen SeglerInnen verbracht habe, war spektakulär. Ich möchte mich im Segeln weiter ausbilden lassen und irgendwann einmal um die Welt segeln. Das wird dann hoffentlich mein neuer größter persönlicher Erfolg.
Was war die größte Herausforderung, mit der Sie sich konfrontiert sahen? Was war Ihr größter beruflicher Fehler (aus dem Sie viel gelernt haben)?
Meine größte Herausforderung war, bei einem dringenden Projekt als Teamleiter zu fungieren. Es handelte sich um ein forderndes Projekt, vor allem wegen technischer Schwierigkeiten und zeitlicher Zwänge. Ich durchlebte damals mit Sicherheit eine schwierige Zeit. Rückblickend habe ich auch in Sachen Teamkommunikation mitunter zu kantig agiert, was der angespannten Situation geschuldet war, mit der ich meiner Meinung nach nicht gut umgegangen bin. Trotz der Umstände konnte ich aber auf die großartige Unterstützung eines überaus motivierten Teams zählen, und das brachte das Projekt voran. Ich habe damals viel über Teamwork und Vertrauen, das gleichsam auf einer Kommunikation von Herz zu Herz fußt, gelernt.
Was waren die drei prägendsten Erfahrungen in Ihrem bisherigen Leben, die Sie dorthin gebracht haben, wo Sie heute sind?
Zuallererst meine Reiseerlebnisse, die manchmal herzlich, manchmal abenteuerlich sind. Das Wertvollste daran ist, dass ich etwas anderes als meine eigene Welt erlebt habe. Dann die Leidenschaft für meine Hobbys. Ich habe einiges ausprobiert, was nichts mit meiner beruflichen Tätigkeit zu tun hat, z. B. Yoga, Saxophon spielen, Segeln. Meine Hobbys betreibe ich für gewöhnlich länger als 3 Jahre, um wirklich herauszufinden, was sie ausmacht. Und last but not least mein Entschluss, Japan zu verlassen, um in Frankreich zu studieren. Das war eine völlig neue Erfahrung für mich und die Herausforderung, die ich gesucht hatte.
Wie würden die drei Ratschläge lauten, die Sie dem talentiertesten High Potential in Ihrem Unternehmen für ein erfolgreiches und erfüllendes Leben mitgeben?
Ich sollte vorausschicken, dass es, solange ich der festen Überzeugung bin, selbst noch viel lernen und Erfahrung sammeln zu müssen, vielleicht nicht angebracht ist, anderen Ratschläge zu geben. Ausgehend von meinem bisherigen Erfahrungsschatz würde ich aber Folgendes raten:
Erstens: Immer das Beste geben. Ich habe das oft versucht und dabei gelernt, dass die beste Erfahrung macht, wer das Beste gibt. Sich voll und ganz zu engagieren, mag einfach klingen, ist aber schwer.
Zweitens: Immer ehrlich sein. Das ist meiner Erfahrung nach gut für einen selbst und obendrein eine der besten Möglichkeiten, anderen mit Respekt zu begegnen. Und das, so scheint es, immer und unter allen Umständen.
Drittens: Die Balance halten zwischen Arbeit und Freizeit. Das ist der beste Weg, auf die eigene Gesundheit zu achten, und schafft zudem Raum für Hobbys, den Freundeskreis, die Familie etc.
Wie würde Ihr Team Sie mit lediglich fünf Wörtern als Führungskraft charakterisieren?
Verantwortungsvoll, respektvoll, leidenschaftlich, ausgeglichen, geduldig
Was hat sich durch Ihr MBA-Studium beruflich verändert? Wie war Ihnen die Ausbildung dabei behilflich, Ihre Karriereziele zu erreichen? Was für Entwicklungsmöglichkeiten haben sich daraus konkret ergeben?
Bisher hat sich dadurch beruflich keine signifikante Veränderung ergeben, zumal ich mich ja noch mitten im Studium befinde. Ich bin aber wirklich dankbar für die gebotenen Möglichkeiten, verschiedenste Fachleute zu treffen, mich persönlich mit ihnen auszutauschen und von ihnen zu lernen. Das tun zu können, hätte ich vor Studienbeginn eigentlich kaum erwartet.
Wie haben Sie es in puncto Arbeitsaufwand geschafft, das MBA-Studium mit einem anspruchsvollen Beruf und Ihrem Familienleben zu vereinbaren?
Ich habe meine Einstellung in Sachen Planung geändert – wähle jetzt genauer aus und setze Prioritäten, wenn es darum geht, wofür ich mir Zeit nehme. Allmählich sehe ich das auch als eine gesunde Übung für meine berufliche Laufbahn.
Was bedeutet für Sie „wahrer Luxus“?
Die Zeit, in der es mir möglich ist, mich völlig konzentriert und ungestört Dingen zu widmen. Das kann alles Mögliche sein – Hobbys etwa, ja sogar meine Arbeit.
Das letzte Buch/der letzte Film, wofür Sie sich begeistern konnten?
Die BBC-Dokureihe „Planet Erde“. Gezeigt werden darin die Natur und Tierwelt unseres Planeten, was meine Lust auf neue Abenteuer geweckt hat. Im Augenblick nimmt das MBA-Studium meine Zeit in Anspruch, aber wenn ich damit fertig bin, werde ich bestimmt wieder auf Reisen gehen.
Mit wem würden Sie gern einmal für einen Tag tauschen?
Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht. Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Zumindest übe ich mich manchmal in Selbstreflektion und denke über Menschen nach, die das erreicht oder zu dem beigetragen haben, was ihnen am Herzen liegt, was immer es auch sein mag. Und ich spreche hier nicht unbedingt von Erfolgsgeschichten oder bestimmten Leuten, sondern ganz allgemein.
Mich selbst. In Sri Lanka mit einem Tuk-Tuk unterwegs zu sein. Ich habe das Tuk-Tuk dort gemietet und bin sogar selbst damit gefahren. Die Reise mit meinem Tuk-Tuk war ein Erlebnis voller Spaß und Überraschungen. Pilsner. Ich trinke eigentlich nicht viel und nicht oft, aber wenn ich es tue, dann will ich nicht erst warten müssen, bis mein Bier angenehm kühl ist. Wahrscheinlich ist das meine allgemeine Einstellung, dass ich die Dinge immer bereit haben möchte. Weitere außergewöhnliche Career Stories unserer TeilnehmerInnen und Alumni lesen Sie hier.Wordrap