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Was können wir von bunten und außergewöhnlichen Karrierepfaden lernen? Wie stellen sich Unternehmen auf die geänderten Ansprüche von High Potentials bezüglich solcher Karrierewege ein? Diese Fragen über Karriere und Veränderung standen bei der Podiumsdiskussion „Colourful Careers – Career Paths and Directions off the beaten Track“ des WU Executive Clubs am 5. September 2019 im Mittelpunkt. Diskussionsleiterin Barbara Stöttinger, Dean der WU Executive Academy, hatte eine illustre Runde geladen. Der Hintergrund: Immer öfter wechseln Führungskräfte nicht nur von einem Unternehmen zum anderen, sondern auch zwischen Arbeitszeitmodellen oder sogar zwischen der Selbstständigkeit und einer fixen Position in einer Firma. So dynamisch sich das wirtschaftliche Umfeld ändert, so sehr ändern sich auch die Lebensläufe von Managerinnen und Managern.
Sabine Bothe, Personalchefin von Magenta Telekom (vormals T-Mobile Austria), meinte, dass es „heute keine graue Karriere mehr geben kann“. Farbenprächtige Karrieren würden heute nicht nur jedem und jeder Einzelnen mehr Möglichkeiten zur persönlichen und beruflichen Entfaltung bieten, sondern letztlich auch dem Unternehmen zugutekommen. Sie selbst nutzte unter anderem bereits flexible Arbeitszeitmodelle, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen – und genau das hat ihre Karriere geprägt und sie selbst unverwechselbar gemacht. Wer darauf Wert lege, müsse sich das Unternehmen entsprechend aussuchen.
Ferdinand Klauser, der heute Partner und General Manager von Kiska Brand Design in China ist, hatte davor selbst ein Unternehmen gegründet und es später verkauft. Den Sprung vom eigenen Unternehmen zu einem Konzern machte er, weil er großes Potenzial und neue Chancen sah. „Darauf kommt es an: Raus aus dem Silo, um etwas zu lernen.“
Marietta Ulrich-Horn, Gründerin des Produktschutz-Spezialisten Securikett, hat für eine Unternehmerin einen ungewöhnlichen Hintergrund: Sie hat Kultur- und Sozialanthropologie studiert. „Offenheit und Neugier waren stets wichtig.“ Diversität sei nicht zuletzt bei der Auswahl der Führungskräfte gefragt. In ihrem Unternehmen gebe es mehr weibliche Führungskräfte, als dies in einer von Männern dominierten Branche üblich sei. Für Führungskräfte sei es wichtig, das Potenzial von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch jenseits des Lebenslaufs zu erkennen.
Einig war sich die Runde, dass es keinen vorgegebenen Karriereweg mehr geben kann. Doch wie können Unternehmen tatsächlich eine farbenprächtige Karriere forcieren?
Erika Kriechbaumer war unter anderem als Director Global Sales beim Schweißtechnik-Unternehmen Fronius im Einsatz und ist nun als Executive Coach tätig. Für sie ist Vertrauen ein wichtiges Element in Unternehmen, um Karrieren zu fördern und die Motivation zu steigern. „Ich habe auch nach Fehlern und in anderen schwierigen Situationen Vertrauen erlebt – das ist unheimlich wichtig.“ Wichtig sei ein Umfeld, in dem flexible Arbeitsmodelle oder beispielsweise Sabbaticals möglich sind, meinte Sabine Bothe. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden heute auch dezidiert danach fragen. In einer Organisation sei es wichtig, Freiräume und Entfaltungsmöglichkeiten für Leute mit Ideen zu schaffen, war Ferdinand Klauser sicher. „Vielfalt ist für eine funktionierende Unternehmenskultur unverzichtbar, auch bezüglich des beruflichen Backgrounds der Führungskräfte.“ Kleine Teams, die unternehmerisch denken, hätten sich bewährt. Wichtig sei in diesem Zusammenhang aber, dass die Richtung, in die sich ein Unternehmen bewegt, allen klar sei.
„Es ist gar nicht möglich, seine Karriere punktgenau zu planen. Wer das macht, schränkt sich selbst und seine Möglichkeiten ein“, brachte es Erika Kriechbaumer schließlich auf den Punkt.
Wenn Sie neugierig geworden sind, welche Karrierepfade die Absolventen der WU Executive Academy einschlagen, können Sie hier interessante Career Stories lesen.