Karriereplanung – ein Denkprozess

20. Juni 2016

Wie die konkrete Vorbereitung die berufliche Vision fördert

Von Ing. Mag. Markus Brenner

1)    Karriereplanung ist nicht nur am Beginn der Berufslaufbahn erforderlich, sondern auch in jeder weiteren Phase. Sie hat bereits bei der Wahl Ihrer Ausbildung begonnen.

2)    Machen Sie es sich nicht zu leicht! Bevor Sie sich mit konkreten Berufsbildern befassen, müssen Sie den Mut haben, für sich den Begriff „Lebensqualität“ zu definieren. Das ist das eigentliche Thema und kann sich im Laufe der Lebensphasen verändern. Lebensqualität ist ein komplexer Begriff und steht in starker Abhängigkeit von familiären Prägungen, kulturellem Umfeld, persönlichen Neigungen und Begabungen und auch von den pragmatisch erkannten beruflichen Möglichkeiten.

Lebensqualität besteht aus vielen Feldern, z.B.: Familie, Hobbies, kulturelle Bedürfnisse, ortsspezifische Präferenzen, etc, - und natürlich auch das wichtige Feld „Beruf“.

Karriereplanung
Das Niederschreiben von Berufszielen kann förderlich sein.

3) Erst wenn Sie Ordnung in dieses Gefüge der einzelnen Felder gebracht haben, sollten Sie daran gehen, eine Art berufliche Vision für sich zu entwickeln, wobei das Szenario von der Idealvorstellung bis zur Minimalvorstellung als „Worst Case“ gehen sollte. Bekanntlich hat dabei ja der Arbeitsmarkt auch ein Wörtchen mitzureden.

Mein Tipp: Laufen Sie nicht vordergründig irgendeinem Gehaltsniveau nach. Dieses wird Sie dann schon bald einholen, wenn Sie alles andere ehrlich und realistisch für sich eingerichtet haben.

Überprüfen Sie Ihre Begabungen. Stimmt Ihre bisherige Ausbildung mit Ihren nächsten Karrierezielen überein? Haben Sie genügend Informationen über Ihre geplanten Berufsfelder? Bieten Ihre Nahziele mittelfristig auch weitere Entwicklungsmöglichkeiten?

4)    Nehmen Sie bei Ihren Überlegungen Abschied von landläufigen Eitelkeiten. Wer nur vor irgendwelchen anderen Menschen toll dastehen will, wird selten den gewünschten Erfolg haben.

5)    Was tun, wenn der aktuelle Plan so nicht aufgeht? Das ist bei schwacher Konjunkturlage recht häufig. Jetzt ist Kreativität gefragt: Etwa ein schlecht oder gar nicht dotiertes Praktikum kann sich schon bald als solides Kapital erweisen. Oder ein Jahr Auslandserfahrung eröffnet möglicherweis ganz neue Perspektiven. Viel Erfahrung kann man auch bei befristeten Projekten sammeln. Etc., etc.

6)    Wichtiger Aspekt: Warten Sie nicht darauf, dass irgendjemand etwas für Sie tut.

Sie müssen aktiv werden und ein Höchstmaß an Kommunikation entwickeln. Betreiben Sie „Marketing in eigener Sache“. Suchen Sie konsequent und unbeirrt Ihren Platz im Wirtschaftsgefüge. Immerhin leben Sie in einem der wirtschaftlich am höchsten entwickelten Länder. Viel Erfolg!!

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