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Was UnternehmerInnen wissen sollten
Kleine und mittelgroße Unternehmen müssen sich in vielen Bereichen mit Rechtsvorschriften auseinandersetzen. Das erfordert Verständnis und das nötige Grundwissen, erläutert Georg Kodek, akademischer Leiter des LL.M. Recht für Führungskräfte Programms der WU Executive Academy.
Home-Office statt Büro: Im Zuge der Coronakrise wurde das Arbeiten daheim zu etwas Alltäglichem. Auch nach dem Ende der Lockdowns wird in vielen Unternehmen diese Möglichkeit weiterhin genutzt, denn die Bedingungen in der Arbeitswelt haben sich geändert. Doch das Home-Office könnte gerade für kleinere Unternehmen nicht nur Vorteile bringen, sondern eine Fülle rechtlicher Fragen aufwerfen, warnt Georg Kodek, Vorstand des Departments für Privatrecht an der Wirtschaftsuniversität Wien und Hofrat des Obersten Gerichtshofs. „Arbeitgeber haben weiterhin die Verantwortung für die Arbeitszeit ihrer ArbeitnehmerInnen. Was passiert, wenn jemand 70 Stunden pro Woche arbeitet?“ Entsprechende Aufzeichnungen – oder eben das Fehlen solcher – könnten sich als problematisch herausstellen. Neben dem Arbeitsrecht ist unter anderem der Datenschutz ein heikles Thema bei der Neugestaltung der Arbeitsumgebung. „Es stellen sich viele wichtige Fragen, etwa auf welche Weise und wie lange die Daten gespeichert werden“, sagt Kodek. Und was geschieht, wenn sich die MitarbeiterInnen beim Zubereiten des Mittagessens daheim verletzen?
Das Beispiel Home-Office beweist, dass sich nicht nur große Unternehmen, sondern auch Klein- und Mittelbetriebe (KMU) aktiv mit verschiedenen Rechtsmaterien auseinandersetzen müssen, schließlich haben sie ständig damit zu tun – egal, in welcher Branche sie tätig sind und wie viele MitarbeiterInnen sie beschäftigen. „Von A wie Arbeitsrecht bis Z wie Zivilrecht sind solche Unternehmen ebenfalls von einer Vielzahl von Rechtsvorschriften betroffen“, sagt Kodek. Ebenso haben Steuerrecht, Gewerberecht und etwa Arbeitnehmerschutz Auswirkungen auf das Geschäft. Dabei ist es schon die schiere Masse an Vorschriften, die bisweilen für eine Überforderung sorgt. Schließlich verfügen kleinere Unternehmen im Gegensatz zu größeren Unternehmen nicht über eine entsprechende Infrastruktur wie eine eigene Rechtsabteilung. „Die meisten versuchen daher, das selbst zu bewältigen, mit dem Kosten einer externen Rechtsberatung vor Augen“, erläutert Kodek.
Abhilfe kann in dieser Hinsicht das Programm LL.M. Recht für Führungskräfte der WU Executive Academy verschaffen. Die Idee dahinter: Nicht-JuristInnen erlangen jene Rechtskenntnisse, die sie für die Wirtschaft benötigen. Kodek, der akademischer Leiter des Programms ist, bringt es auf den Punkt: „Es geht in diesem Programm um Grundwissen und Grundverständnis.“ Die TeilnehmerInnen erhalten ein breites und generalistisches Grundwissen quer durch all jene Rechtsbereiche, die für die Wirtschaft relevant sind.
Der nächste Durchgang des Master of Legal Studies startet im Oktober; die Nachfrage ist bereits groß, es sind aber noch einige Plätze verfügbar. Die TeilnehmerInnen kommen aus unterschiedlichen Sparten der Wirtschaft und aus der öffentlichen Verwaltung; auch für Führungskräfte in Klein- und Mittelbetrieben ist diese berufsbegleitende Fortbildung dezidiert geeignet. Die inhaltlichen Schwerpunkte sind unter anderem Zivilrecht, Unternehmensrecht und Steuerrecht. Behandelt werden dabei Themen wie Vertragsrecht, Kartellrecht und Arbeitsrecht. „Besonders aktuell ist der Datenschutz, hier sind Unternehmen ja mit einer Fülle an Regelungen konfrontiert“, erläutert Kodek. Ebenso spielt das Europarecht eine zentrale Rolle, weil dieses für heimische Unternehmen beispielsweise bei der Gewährleistung von Bedeutung ist.
Nicht nur bei kleineren Unternehmen sieht er indes eine gewisse Scheu vor rechtlichen Themen: „Es ist vielen ein bisschen unheimlich.“ Mit dem Masterprogramm will er diese Hemmnisse abbauen – entscheidend sei eine offene Herangehensweise. Wichtig für KMU ist in der Praxis, dass sie erkennen, in welchen Fällen juristischer Rat beigezogen werden sollte. „Hierfür braucht es die nötige Sensibilisierung.“ Das rechtliche Gerüst, in dem sich österreichische Unternehmen bewegen, ist schließlich etwas Positives, auch wenn einzelne Vorschriften – etwa zur Abfallbehandlung oder wenn es um die Formulierung von Werkverträgen geht – in der geschäftlichen Praxis bisweilen als störend empfunden werden. „Die Regelungen sorgen in ihrer Gesamtheit für die hohe Qualität des Wirtschaftsstandorts.“
Weitere Informationn zum Programm finden Sie auf der Programmseite.