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Die wichtigsten Lern-Trends der Zukunft
Lernen im Zeitalter der Digitalisierung: Die ständige Adaptierung des Wissens stellt Unternehmen in Sachen Weiterbildung vor völlig neue Herausforderungen. Anhäufen von Wissen war gestern. Zukünftig geht es darum, Zusammenhänge zu verstehen, Komplexität zu reduzieren und lebenslanges Lernen als eigene Weiterbildungsdisziplin zu verstehen. Vor diesem Hintergrund hat sich Dr. Astrid Kleinhanns-Rollé, ehemaliger Managing Director der WU Executive Academy, angesehen, welche zentrale Rolle die digitale Kultur eines Unternehmens dabei spielen wird und welche die wichtigsten Lern-Trends der Zukunft sind.
Ein Update für das Handy ist da: Es schließt Sicherheitslücken, macht neue Anwendungen möglich und hält uns auf dem Laufenden. Ein solches Update brauchen auch wir selbst in immer kürzeren Abständen. Lebenslanges Lernen ist mehr als ein Schlagwort – es geht um neue Formen der Kompetenzvermittlung im Zeitalter der Digitalisierung, die sich gerade erst herauskristallisieren. Doch so wie die konkreten Ausprägungen und Folgen der digitalen Revolution erst langsam sichtbar werden, handelt es sich auch beim Umbruch der Weiterbildung um einen Prozess, dessen Auswirkungen sich derzeit noch nicht abzeichnen. Fest steht aber, dass die Kernelemente von zielführenden, an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichteten Weiterbildungsmaßnahmen gleichbleiben werden: Menschen zusammenbringen, ihre Motivation und Neugier steigern, Netzwerke schaffen, Konzentration auf das Wesentliche.
Dass Weiterbildung nicht zuletzt wegen neuer technologischer Entwicklungen überlebensnotwendig ist, dieses Bewusstsein ist in den meisten Unternehmen schon angekommen. In der Praxis scheitert es oft an den Mühen des Alltags: Laut einer Studie des deutschen Digitalverbands Bitkom klagen drei Viertel aller Beschäftigten, dass sie während des Jobs keine Zeit für Weiterbildung zum Umgang mit neuen Technologien haben. Dabei geht es aber gar nicht nur um Fertigkeiten im Umgang mit Informationstechnologie, selbst wenn diese vorausgesetzt werden. Vielmehr ist die fortlaufende Adaptierung des Wissens eine Voraussetzung, damit eine Organisation im besten Wortsinn eine lernende und eine verstehende wird. „Für Unternehmen bedeutet das, jederzeit flexibel zu sein, um in kurzer Zeit auf Veränderungen reagieren zu können und vor allem durch Kreativität und Mut zur Veränderung die eigene unternehmerische Zukunft proaktiv in die Hand zu nehmen. So wie die Organisation in einem Zustand des Lernens und ständigen Wandels ist, sollte jeder Einzelne das ebenso tun – um innerhalb des Unternehmens, aber auch am Arbeitsmarkt die Chancen und Möglichkeiten, die sich bieten, optimal nutzen zu können“, sagt Astrid Kleinhanns-Rollé, Managing Director der WU Executive Academy.
Dieser Jahrzehnte lang bemühte Grundsatz stimmt nur noch zu einem Teil, denn das reine Wissen an sich ist kein Unterscheidungsmerkmal mehr. Vielmehr geht es um das Verknüpfen von Informationen und Daten, um das kreative Lösen aktueller Probleme und um eine rasche Reaktion auf neue Anforderungen. Informationen sind leichter und günstiger zugänglich als bisher (Stichwort Wikipedia), zugleich können diese allerdings rasch ungültig oder unbrauchbar werden.
„Zudem ist die gewaltige Masse an Informationen kaum noch zu bewältigen, es braucht also eine neue Herangehensweise an die Vermittlung und Verfügbarkeit“, sagt Kleinhanns-Rollé.
Was bedeutet das konkret für die Weiterbildung in unserem digitalen Zeitalter? Lernen besteht nicht mehr primär daraus, Wissen anzuhäufen. Es geht vielmehr darum, Verbindungen zu schaffen und zu verstehen, dass eigentlich überall und zu jedem Zeitpunkt gelernt wird. Die Kunst ist es, die individuellen Erfahrungen, neues Wissen und unser Tun in Einklang zu bringen, zu reflektieren, Erkenntnisse daraus zu gewinnen und für neue Tätigkeitsfelder, Projekte, etc. nutzbar zu machen. Lernen wird so zur neuen Disziplin der Weiterbildung.
Dr. Astrid Kleinhanns-Rollé
Die Grundvoraussetzung, damit Weiterbildung vor dem Hintergrund der Digitalisierung funktionieren kann, ist, dass moderne Lernangebote individuell auf die jeweiligen Ansprüche der Lernenden ausgerichtet sind. Das belegt auch eine aktuelle Studie der European Foundation for Management Development (EFMD), eine der drei weltweit führenden Akkreditierungseinrichtung für Business Schools. Was das im Konkreten bedeutet und welche die wichtigsten Trends sind, haben wir uns genauer angesehen.
ist für Unternehmen in einem Umfeld, das sich radikalen Änderungen gegenübersieht, zum entscheidenden Kriterium geworden – und das gilt auch für das Lernen. Die Angebote müssen daher nicht nur stets auf dem neuesten Stand sein, was dank der technischen Möglichkeiten einfacher wird, sondern auch passgenau an die individuellen Bedürfnisse der Lernenden angeboten werden. Lernen auf Vorrat funktioniert zukünftig nicht mehr. Wir müssen Angebote setzen, die Menschen darauf vorbereiten, jeden Tag neue Herausforderungen zu meistern.
ist ein Kernfaktor beim Lernen der neuen Art. Die Maßnahmen müssen so gestaltet sein, dass sie von MitarbeiterInnen als sinnvoll und nützlich für ihre persönlichen Herausforderungen erachtet werden. Dort wo Lernende sich abgeholt fühlen und an ihre bisherigen Erfahrungen anknüpfen können, da wird auch der Anker gesetzt, um Motivation, Begeisterung und Freude am Lernen und Ausprobieren zu wecken.
Wichtig ist dabei auch, dass die Menschen beim Lernen begleitet werden. Im Online- oder Offline Lernraum kann das durch die Vortragenden passieren, die nicht mehr Lehrende im klassischen Sinn sind, sondern vielmehr BegleiterInnen und UnterstützerInnen.
der Inhalte ist ein Kernthema der Digitalisierung und daher auch beim Lernen: Es wird erwartet, dass einerseits Weiterbildungsangebote beispielsweise über Online-Formate rasch abrufbar sind und dass andererseits der Austausch zwischen Lehrenden und Lernenden sowie quer durch alle Unternehmensebenen laufend fortgeführt wird. Lernen wird so zum fortlaufenden und interaktiven Prozess.
So wie die strengen Grenzen zwischen Branchen, Abteilungen und Wissensgebieten verschwimmen und verschwinden, braucht es auch beim Lernen neue Ansätze, die unterschiedliche Disziplinen vereinen und verknüpfen. Abteilungen wie Entwicklung, Marketing, Sales und Finanzen sollen gemeinsam an innovativen Lösungen arbeiten, daher sollten sie auch gemeinsam Wissen erarbeiten. MitarbeiterInnen eines Unternehmens können so besser voneinander lernen; formeller und informeller Austausch wird zum fixen Bestandteil des Lernens.
„Die Kompetenz, seine eigenen Weiterbildungsangebote gezielt einsetzen zu können, wird nicht nur zu einem zentralen wirtschaftlichen Faktor, die über den Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens entscheiden, sondern auch zum wichtigen Asset am Arbeitsmarkt: Jene, die das Lernen als entscheidenden Faktor verstehen und einsetzen, sind für MitarbeiterInnen attraktiv“, ist Kleinhanns-Rollé überzeugt.
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