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Im 19. Jahrhundert war die Fähigkeit, lesen und schreiben zu können, entscheidend für den beruflichen Erfolg. Im 20. Jahrhundert waren es Englischkenntnisse und Computerkompetenz. „Was im 21. Jahrhundert zählt, ist die Fähigkeit, unternehmerisch zu denken und zu handeln, denn der Wandel von einer Gesellschaft der Angestellten hin zu einer unternehmerischen Gesellschaft ist nicht mehr aufzuhalten“, sagt Prof. Nikolaus Franke, Akademischer Direktor des Professional MBA Entrepreneurship & Innovation der WU Executive Academy und Leiter des Instituts für Entrepreneurship & Innovation an der WU.
Bereits 1985 nahm Peter Drucker in seinem wegweisenden Werk Innovation and Entrepreneurship die Entwicklung hin zu einer Gesellschaft vorweg, die von Unternehmertum, Innovation und Dynamik geprägt ist. Basierend auf den Theorien eines anderen großen österreichischen Denkers, Joseph Schumpeter, sollte seiner Ansicht nach im Zentrum des Wirtschaftslebens die Entrepreneure stehen – als Motor für eine marktwirtschaftliche, wettbewerbsfähige und Wohlstand fördernde Wirtschaft.
Und Peter Drucker sollte Recht behalten. Noch nie zuvor in der Geschichte der Menschheit waren Wirtschaft und Gesellschaft so von Veränderungen geprägt wie heute. Veränderungen schaffen immer Raum für Innovation und sie verdrängen diejenigen, die sich nicht anpassen können. Innovationen sind die Grundlage für Erfolg im Wettbewerb, für Wachstum, Fortschritt und Wohlstand. „Doch sie entstehen nicht von selbst,“ so Prof. Nikolaus Franke, und ergänzt: „Sie brauchen Menschen, die leidenschaftlich für sie eintreten: Jemand muss die Innovationsmöglichkeit erkennen, sie von der reinen Idee zum konkreten Produkt, Service oder Geschäftsmodell entwickeln und gegen Widerstand durchsetzen. Und genau dies sind die Aufgaben von Entrepreneuren.
Prof. Nikolaus Franke
Laut einer aktuellen Studie des Weltwirtschaftsforums, die auf einer Umfrage unter Top-ManagerInnen der 350 weltgrößten Unternehmen beruht, werden bis 2020 weltweit fünf Millionen Arbeitsplätze der Digitalisierung und der Roboterisierung, Stichwort Industrie 4.0, zum Opfer fallen. Diese Entwicklung wirkt sich aber hauptsächlich in niedrig qualifizierten Berufen mit routinisierten Prozessen aus. Im Gegenzug dazu werden aber mehr höher qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen, als auf der unteren Ebene wegfallen. Die Fähigkeit, unternehmerisch zu denken und zu handeln, verleiht den Entrepreneuren ein Alleinstellungsmerkmal, weil diese Kompetenz nicht automatisiert werden kann.
Heute sind es nicht nur die großen multinationalen Unternehmen oder staatsnahen Betriebe, die neue Arbeitsplätze schaffen. Hier ist die Zahl der Arbeitsplätze weltweit seit Jahren rückläufig. Die innovativen Start-ups und KMUs dieser Welt sind es, die dafür sorgen, dass Menschen auch in Zukunft spannende Jobs haben werden.
Aber man braucht Entrepreneure nicht nur für die Gründung eines Start-ups. Auch große Unternehmen legen immer größeren Wert darauf, sich Menschen mit einem ausgeprägten „entrepreneurial spirit“, sogenannte Intrapreneure, ins Team zu holen. Aber egal, ob im Management, in Verwaltung, Politik oder Kultur, man ist mit Veränderungen konfrontiert – und sollte sie als Gelegenheiten zur Innovation interpretieren.
„Ich denke, man kann nicht nur – man muss! Niemand kommt mit dem Wissen, wie man unternehmerische Gelegenheiten erkennt und nutzt, zur Welt. Man kann versuchen, es allein zu lernen. Doch jeden Fehler selbst machen zu müssen, ist schmerzhaft. Einfacher ist es, wenn man sich bestehendes Wissen und die Erfahrungen anderer gezielt zunutze macht“, resümiert Prof. Franke.
Lesen Sie hier, welche hervorragende Dienste ein MBA bei der Selbständigkeit leisten kann: