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Interview mit der alten und neuen Dekanin der WU Executive Academy, Prof. Barbara Stöttinger
Am 1. Oktober 2015 trat Barbara Stöttinger ihren Job als Dekanin der WU Executive Academy an. Seit 2007 war sie Lehrgangsleiterin an der damals noch sehr jungen Business School der Wirtschaftsuniversität Wien. Seither hat sich an der WU Executive Academy viel getan: internationaler Wind weht durch die modernen Räume des schwarzen Kubus am WU-Campus, die Transformation der VUCADD-Welt hat schon längst die Curricula erreicht. Zum Anlass ihrer Wiederbestellung erzählt Barbara Stöttinger über ihre persönlichen Highlights, die Rolle der WU Executive Academy im harten internationalen Konkurrenzkampf und die nächste Evolutionsstufe der Executive Education.
Frau Stöttinger, in einem Presse-Interview zu Ihrem Antritt als Dekanin vor vier Jahren haben Sie hinsichtlich Ihrer Vorhaben gesagt: Es wird keine Revolution geben, aber eine Evolution. Ist die Evolution eingetreten?
Aus meiner Sicht auf jeden Fall. In den letzten vier Jahren hat sich an der WU Executive auf verschiedensten Ebenen sehr viel getan. Wir haben neue Programme mit zukunftsreichen Spezialisierungsmöglichkeiten entwickelt und erfolgreich auf den Markt gebracht: Data Science, Blockchain oder Digital Transformation, um nur einige zu nennen. Wir haben bewährte State-of-the-art-Inhalte wie unseren Responsible Leadership-Ansatz oder die internationalen Residencies weiter ausgebaut, aber auch dem Trend des Life Long Learning in Richtung offene, flexible Programme viel mehr Raum gegeben, wie etwa das „Pioneers of the 21st Century“-Kurzprogramm für Führungskräfte in der VUCADD-Welt. Was sich seit vier Jahren kontinuierlich durchzieht, ist ein stärkeres Community Engagement. Wir versuchen vom ersten Tag an, mit unseren Studierenden in Kontakt zu bleiben, um möglichst nahe an ihren Bedürfnissen zu sein und ihre Learning Journey in unseren Programmen optimal zu unterstützen. Das Networking an der WU Executive Academy ist nicht nur persönlich bereichernd, sondern ein toller Türöffner und Support an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, um die eigenen Karriereziele zu erreichen. Hier haben wir in den letzten vier Jahren viel Energie, Inputs und Herzblut hineingesteckt.
Wenn Sie auf Ihre vergangenen vier Jahre als Dekanin zurückblicken: was macht Sie besonders stolz? Und: Was war Ihr persönliches Highlight?
Es gibt viele Dinge, auf die ich stolz bin, die wir gemeinsam erreicht haben. Ich würde vor allem sagen: Ich bin unheimlich dankbar für die vergangenen 4 Jahre. Einerseits der WU-Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger, die mir die Chance gegeben hat, für die WU Executive Academy gestalterisch tätig sein zu können. Andererseits auch meinem Team und der Faculty, die vorbehaltlos und mit viel Energie bei der Umsetzung unserer Ideen mitgezogen sind. Als Führungskraft kann man vielleicht alleine Visionen entwickeln, aber in Wahrheit ist die Umsetzung immer ein Team-Effort. Bei allen Initiativen – seien es neue Programminitiativen, internationale Marketing- und PR-Aktivitäten oder interne Projekte, die wir aufgesetzt haben – wäre das ohne unser großartiges Team nicht möglich gewesen.
Persönliche Highlights gibt es so viele, dass es mir schwerfällt, einzelne hervorzuheben. Ganz besondere Momente sind es jedenfalls immer, wenn bei Graduierungen Absolventen oder Absolventinnen zu mir kommen und mir sagen, dass das Programm, für das sie sich bei uns entschieden haben, ihre Erwartungen übertroffen hat. Was kann schöner sein!
Ihre MBA-Programme erhalten zunehmend weitere Dimensionen zur Persönlichkeits- und Leadership-Entwicklung. Worauf setzen Sie an der WU Executive Academy besonders? Was ist künftig geplant?
Alle ManagerInnen und Führungskräfte, die zu uns kommen, sind ja bereits erfolgreich in dem, was sie tun. Wir möchten ihnen die Möglichkeit bieten, während ihres Weiterbildungsprozesses über sich und ihre Fähigkeiten zu reflektieren, die sie auf dem Weg zu ihrem nächsten Ziel in unserer VUCADD-Welt entwickeln möchten. Das tun wir etwa im neuen „Leadership Lab“, bei dem es darum geht, für sich selbst das Beste aus dem MBA herauszuholen und gleichzeitig einen Impact im eigenen Umfeld zu schaffen. Oder auch bei unserem Responsible Leadership Approach, mit dem wir unsere Professional MBA-TeilnehmerInnen unterstützen möchten, noch verantwortungsvollere Führungskräfte zu werden. Aber wir setzen auch auf die Stärkung besonderer Pionierqualitäten etwa im „Pioneers of the 21st Century“-Kurzprogramm, das nicht so sehr auf konkrete Skills und Kompetenzen fokussiert, sondern Leadership-Qualitäten wie Mut, Selbstverankerung oder Unternehmergeist in den Fokus rückt. Unsere Alumni sollen aus unseren Programmen persönlich gestärkt und vor allem fit in ihre Zukunft gehen.
Die WU Executive Academy setzt mit dem Career Accelerator Program auch auf Karriere-Entwicklung ihrer Studierenden und Alumni. Wie kommt das bisher bei den TeilnehmerInnen an?
Weiterbildung ist nicht nur die Zeit der persönlichen Transformation, es geht natürlich auch um den nächsten Karriereschritt. Und genau hier bieten wir unseren Studierenden und Alumni ein umfangreiches Portfolio an: offline und online. Im Rahmen von Special Workshops, etwa beim Leadership Orchestra, beim Job Hunting Webinar, beim LinkedIn-Profi-Workshop, beim Entrepreneurship Café, wo wir Startups, Venture Capitalists und unsere Studierenden zusammenbringen, oder beim individuellen Online-Profil- und CV-Check. Darüber hinaus supporten wir das Netzwerken auch mit unserem hauseigenen Social Network WU EA Connect.
Die WU Executive Academy dient auch als Schnittstelle zwischen hochqualifizierten Executives und Unternehmen. Inwiefern?
Ich sehe unsere Rolle als Brückenkopf und Drehscheibe zwischen der akademischen und der Corporate World. Genau hier können wir einen echten Added Value leisten – und zwar für beide Seiten. Dadurch dass wir uns so intensiv in die Programmentwicklung mit unseren KundInnen involvieren, verstehen wir genau, wo die Pain Points und die Herausforderungen der Unternehmen sind und was sie brauchen. Letzte Woche etwa waren mein Team und ich bei der Porsche Holding, um gemeinsam ein maßgeschneidertes Inhouse-MBA-Programm zu entwickeln. Die Infos, die wir während dieser wertvollen Sparring-Phase erhalten haben, spielen wir wieder an unsere Faculty zurück, die diese Rückmeldung proaktiv in die Programmgestaltung einfließen lässt.
Die WU EA wird zusehends internationaler. Was waren die Herausforderungen bisher und wo soll es aus Ihrer Sicht hingehen – auch in Hinblick auf International Lectures und Company Visits im Ausland?
Die Herausforderungen sind immer die gleichen: Am 1. Jänner jeden Jahres beginnen wir wieder von Null, was den Umsatz anbelangt - wir haben ja keine StammkundInnen, die einen MBA zweimal machen! Wir sehen aber, dass unsere Marketing- und PR-Aktivitäten der letzten Jahre auf den internationalen Märkten fruchten. Das Einzugsgebiet unserer Studierenden reicht mittlerweile weit über den CEE-Raum hinaus. Denken Sie beispielsweise an die letzte Global EMBA Klasse mit über 40 Teilnehmern, in der 26 verschiedene Nationalitäten vertreten waren. Diesen Erfolg verdanken wir natürlich auch unseren tollen Ambassadors unter unseren Studierenden und Alumni, die in ihrem Netzwerk die Werbetrommel rühren und so immer neue TeilnehmerInnen bringen. Diese internationale Diversität ist auch ein Garant dafür, dass wir – was die Faculty anbelangt – nicht nur auf Top-ForscherInnen der WU zurückgreifen können, sondern auch führende ProfessorInnen aus der ganzen Welt in unseren Programmen unterrichten. Sie schätzen gerade diesen Austausch und natürlich auch Wien als Standort.
Im renommierten EMBA-Ranking der Financial Times konnte sich die WU Executive Academy im Vorjahr um 23 Plätze verbessern. Worauf führen Sie diesen Erfolg zurück?
Wir freuen uns natürlich über diesen Erfolg und haben unsere Position über die vergangenen Jahre auf jeden Fall behauptet – und das im Umfeld einer immer stärker werdenden internationalen Konkurrenz. Ich denke, das spricht für uns und für die gute Arbeit der Faculty, aber auch für unsere Alumni, die das Beste aus ihrem Abschluss machen.
Welches Hauptziel haben Sie für Ihre kommenden vier Jahre? Wo soll die Academy in vier Jahren dastehen?
Auch wenn es langweilig klingt: es wird wohl wieder eine Evolution sein. Bei den Programmen und den Inhalten sind wir derzeit sehr gut aufgestellt. Wir wollen unseren Studierenden und Alumni künftig aber noch mehr Angebote bieten, damit sie das Beste aus unseren Programmen für sich herausholen können. Das bedeutet: Wir setzen künftig noch stärker auf eine Flexibilisierung und Modularisierung unserer Curricula. Wir wollen möglichst individuelle MBA- und Lehrgangsprogramme anbieten, ohne dass sie an Qualität verlieren. Ich kann mir hier sehr gut eingangs eine Art Potenzialanalyse und Diagnose-Tools für fachliche Kompetenzen, aber auch für moderne Führungs-Skills vorstellen, mit denen die TeilnehmerInnen sehen, wo sie stehen und in welchen Bereichen sie ihr Wissen vertiefen sollten. Dazu prüfen wir derzeit externe Anbieter. Auch Artificial Intelligence kann hier nützlich sein. Wir möchten unsere Studierenden so bestmöglich in ihrer Karriereentwicklung begleiten. Ich halte aber nichts von langfristigen Plänen. Wir haben in den vergangenen vier Jahren so viel Tolles erreicht, was wir nicht zu träumen gewagt hätten.
Was wünschen Sie sich persönlich für die kommenden 4 Jahre?
Persönlich wünsche ich mir, weiterhin so spannende Menschen aus unterschiedlichsten Positionen und Ländern kennenlernen zu dürfen und die Kontakte, die ich bereits habe, zu vertiefen. Ich habe einfach sehr gern mit Menschen zu tun und mein Herzblut hängt an der Education. Die größte Herausforderung ist und bleibt aber: Wie bleiben wir für unsere InteressentInnen und Studierenden relevant? Wenn uns das langfristig gelingt, dann haben wir alles erreicht, was es zu erreichen gibt.
Für mehr Informationen über das Studieren an der WU Executive Academy, klicken Sie bitte hier.