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Welchen Beitrag ein MBA leisten kann
Können Sie uns, bitte, Ihren bisherigen beruflichen Werdegang schildern? Was waren die prägendsten Stationen Ihres Lebens? Warum?
Ich bin seit nunmehr 17 Jahren für führende Baustoffunternehmen tätig. Meine gesamte bisherige Berufslaufbahn – bis hin zu meiner jetzigen Position – arbeitete ich bei europäischen Marktführern, wie Henkel (Deutschland), Rockwool (Dänemark) oder Murexin (Österreich). Im Zuge dessen ging ich durch eine exzellente Schule und konnte in einer Vielzahl von Bereichen, vom komplexen B2B-Direktvertrieb bis zur Leitung eines großen Produktionsunternehmens, umfangreiche Erfahrung sammeln. Kurz nach Abschluss der Weiterbildung an der WU erhielt ich das Angebot, beim größten europäischen Unternehmen, Baumit, Generaldirektor der Russlandsparte zu werden. Baumit ist in Europa führend bei der Herstellung hochwertiger Zementbaustoffe, wie Fassaden-, Klebe- und Putzsysteme für unterschiedlichste Bauanwendungen. Es handelt sich um ein großes Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 1,2 Milliarden Euro, das in 25 Ländern tätig und in Europa mit mehr als 50 leistungsstarken Werken vertreten ist. Wir haben in Russland eine Fabrik im Großraum Moskau, in Belarus zwei Produktionsstätten und in der gesamten Region ein gut ausgebautes Vertriebsnetzwerk für unsere Produkte. Auf russischem Gebiet ein wichtiges Bauvorhaben zu finden, bei dem überhaupt keine Baumit-Lösungen zum Einsatz kommen, ist schwierig.
Hatten Sie ursprünglich einen anderen Berufswunsch? Wenn ja, warum ist daraus nichts geworden?
Beruflich habe ich gleich zu Beginn den Weg eingeschlagen, den ich aktuell gehe. Ich verfüge über eine sehr gute wirtschaftliche Ausbildung, u. a. einen MBA-Abschluss einer russischen Universität. Jetzt habe ich ein Studium an der WU absolviert. Ich bin also ziemlich konsequent in dieser Hinsicht.
Was waren die drei prägendsten Erfahrungen in Ihrem bisherigen Leben, die Sie dorthin gebracht haben, wo Sie heute sind?
Meine Erfahrung hat gezeigt: Eine gute Ausbildung und ein entsprechender akademischer Hintergrund können ein Schlüssel für beruflichen Erfolg sein. Und dann muss man natürlich noch hart arbeiten und konsequent sein.
Wie würden die drei Ratschläge lauten, die Sie dem talentiertesten High Potential in Ihrem Unternehmen für ein erfolgreiches und erfüllendes Leben mitgeben?
Das ist ganz einfach. Entscheide, was für Aufgaben du dir stellst. Wähle die wichtigsten Schritte zu ihrer Erfüllung aus und berücksichtige dabei alle Faktoren, die deine Entscheidung beeinflussen. Fass den Entschluss und MACH jeden wichtigen Schritt in deinem Leben. Hab keine Angst vor Schwierigkeiten und du wirst erfolgreich sein. Mach dir das Leben nicht unnötig schwer - denke und handle.
Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis als Führungskraft?
Dem Team vertrauen, mit den Menschen reden, die Ziele im Blick behalten.
Was hat sich durch Ihr MBA-Studium beruflich verändert? Wie war Ihnen die Ausbildung dabei behilflich, Ihre Karriereziele zu erreichen? Was für Entwicklungsmöglichkeiten haben sich daraus konkret ergeben?
Durch die Weiterbildung erhielt ich ein ganzheitliches, vollkommenes, in sich abgerundetes Verständnis von Marketing und Vertrieb. Ferner konnte ich mir umfangreiches Wissen über moderne digitale Technologien und Plattformen aneignen. In Verbindung mit dem Statistikkurs, im Zuge dessen uns äußerst fortgeschrittene Kenntnisse vermittelt wurden, führte das dazu, dass ich heute bestens über den Wert Bescheid weiß, den prozess- kundInnen- und produktbezogene Daten für jedes Unternehmen haben. Es fällt mir nun leichter, den gesamtwirtschaftlichen und gesamtunternehmerischen Kontext zu sehen, und ich verstehe wesentlich besser, was für eine Rolle das Russlandgeschäft für die BAUMIT-Gruppe insgesamt spielt und wie es sich auf ihre Geschäftstätigkeit und Bilanz auswirkt. Nach der Weiterbildung an der WU begann ich, viele Dinge und Prozesse in einem weiter gefassten Zusammenhang zu sehen und mich nicht auf einen engen beruflichen oder länderbezogenen Kontext zu beschränken. Unabhängig von der gewählten Spezialisierung erhält man über die gesamte Brandbreite der makro- und mikroökonomischen Disziplinen hinweg äußerst fundierte Kenntnisse und sammelt zudem erstklassige Erfahrung in der Projekt- und Teamarbeit.
Wie haben Sie es in puncto Arbeitsaufwand geschafft, das MBA-Studium mit einem anspruchsvollen Beruf und Ihrem Familienleben zu vereinbaren?
Da ich für ein österreichisches Unternehmen mit Sitz in der Nähe von Wien arbeitete, hatte ich es diesbezüglich etwas leichter. Ich verband die Präsenzphasen damit, die KollegInnen in Österreich zu treffen, und war zugleich weiterhin ins Tagesgeschäft involviert.
Was bedeutet für Sie „wahrer Luxus“?
Zeit und Freiheit.
Das letzte Buch/der letzte Film, wofür Sie sich begeistern konnten?
Ich habe es endlich geschafft, „Der Distelfink“ von Donna Tartt zu lesen. Die Handlung dieses imposanten Romans lässt sich nur schwer in aller Kürze wiedergeben, aber Stil und Stimmung sind überwältigend; das Werk fesselt von der ersten bis zur letzten Zeile, und das bei nicht weniger als 800 Seiten. Die Verfilmung reicht übrigens bei weitem nicht an das Buch heran.
Mit wem würden Sie gern einmal für einen Tag tauschen?
Mit meinem Sohn. Ich würde mich gern von außen betrachten, um zu verstehen, ob ich ein guter Vater bin, was mein Kind erwartet und wovon ich ihm nicht genug gebe.
Mich selbst. Fällt mir nicht schwer... Die Asienreise mit meiner Familie im Jänner, als ich den ersten Anschlussflug verpasste und die nächsten beiden ausfielen. Irgendwie bin ich dann aber doch noch nach Hause gekommen. Ich würde gern "gutes Bier" antworten, muss aber gestehen, dass es Milch für die Kinder ist. Weitere außergewöhnliche Career Stories unserer TeilnehmerInnen und Alumni lesen Sie hier.Wordrap