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Global Executive MBA Alumnus
Welches waren die prägendsten Stationen in Ihrem bisherigen Leben? Warum?
Meine frühe Kindheit und meine Erziehung (die viel zitierte Kinderstube also). Es heißt, im Leben gibt es nur zwei Dinge, deren man sich sicher sein kann - den Tod und Steuern. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass es in meinem noch eine dritte Sache gibt: So sehr ich mich auch anstrenge, ich werde es niemals schaffen, so hart zu arbeiten wie mein Vater und alles so perfekt zu machen wie meine Mutter. Mit Vorbildern wie meinen Eltern aufzuwachsen, ist in höchstem Maße prägend, und diese Prägung liegt allen später im Leben gemachten Erfahrungen zugrunde.
Hatten Sie ursprünglich einen anderen Berufswunsch? Wenn ja, warum ist daraus nichts geworden?
In der Grundschule und im Gymnasium war ich an Mathematik, Informatik und vor allem an Physik besonders interessiert. Ich nahm in diesen Fächern außerhalb des regulären Unterrichts an Wettkämpfen teil und schnitt dabei so gut ab, dass ich - ohne die verpflichtenden Eingangsprüfungen ablegen zu müssen – an der Fakultät für Mathematik, Physik und Informatik aufgenommen wurde. Als ich das internationale Abitur (International Baccalaureate Diploma) machte, war ich der Einzige, der Physik als „Higher-Level-Fach“ (d. h. vertiefend) belegte. Der Grund für diese Spezialisierung war, dass ich Physik studieren und aus dem Hobby einen Beruf machen wollte. In den Neunzigerjahren in einer Gesellschaft aufzuwachsen und zu leben, die sich nach dem Fall des Eisernen Vorhangs im Umbruch befand, weckte allerdings mein Interesse für Wirtschaft, und so kam es, dass ich, obwohl mir die Tür zum Physikstudium offen stand, die Laufbahn einschlug, in der ich heute erfolgreich bin. Nichtsdestoweniger forsche ich, wenngleich sich der Fokus von Physik auf Finanzmärkte und Wirtschaft verschoben hat. Rückblickend bin ich der Überzeugung, dass ich trotz dieses Abweichens von meinem ursprünglichen „Kindheitstraum“ einen nicht minder positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten kann.
Wie und warum hat es Sie zu Sberbank verschlagen?
Der äußerst international besetzte Vorstand der Sberbank Europe bot mir an, die expandierende Bankengruppe, die in acht Ländern Mittel- und Osteuropas vertreten ist, beim Aufbau des Bereichs CEE Research in Wien federführend zu unterstützen. Damit habe ich die großartige Möglichkeit, auf die in meiner Heimat erzielten Erfolge aufzubauen und nicht nur mein gesamtes Wissen, sondern auch all meine Erfahrung in einem weiter gefassten europäischen Kontext länderübergreifend zu nutzen. Das ist weiß Gott ein gehöriges Stück Arbeit, aber ich freue mich sehr darauf.
Was hat sich nach Ihrem MBA-Studium beruflich verändert? Wie war Ihnen die Ausbildung dabei behilflich, Ihre Karriereziele zu erreichen? Welche konkreten Entwicklungsmöglichkeiten ergaben sich daraus?
Da könnte ich lange erzählen! Aber um es kurz zu machen: Im Rahmen des Programms hatte ich Gelegenheit, meinen Erfahrungsschatz und meine Fähigkeiten auf einzigartige Weise zu vervollkommnen, sodass ich für die neue, panregionale Herausforderung auf Gruppenebene bestens gewappnet und bereit bin. Den Executive MBA (Global) zu machen, war einfach der richtige Schritt zur richtigen Zeit. Von dieser Entscheidung profitiere ich, seit ich mich um einen Studienplatz beworben habe.
Welches war Ihr größter beruflicher/persönlicher Erfolg?
Die Liste meiner beruflichen Erfolge ist lang. Jeden einzelnen davon habe ich mir aber zielstrebig und ausdauernd im Schweiße meines Angesichts erarbeitet. Bedeutender ist für mich deshalb mein größter persönlicher Erfolg – meine Familie, die ich durch viel unverdientes Glück (und mit Hilfe von oben) bekommen habe.
Welches sind Ihre Ziele im kommenden Jahr? Ihre Ziele überhaupt? Gibt es etwas, das Sie unbedingt noch machen wollen?
Mein berufliches Ziel ist einfach und doch knifflig: Das, was ich in meiner Heimat erreicht habe, möchte ich in der gesamten Region wiederholen. Ich weiß nicht, ob ich diesen großen Sprung ohne die Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen aus dem Executive MBA (Global) der WU Executive Academy überhaupt schaffen könnte.
Was bedeutet für Sie „wahrer Luxus“?
Schwierige Frage. Der größte Luxus ist, denke ich, seine Aufmerksamkeit an Menschen zu verschwenden, die sie nicht wert sind und auch nicht verdienen. Das rechnet sich nicht. Ganz ehrlich, ich kann mir diesen Luxus nicht leisten und lebe ohne ihn sehr gut. Ich konzentriere mich lieber auf die anstehende Arbeit und jene Werte, die mir langfristig wichtig sind.
Das letzte Buch, wofür Sie sich begeistern konnten?
Beruflich muss ich recht viel lesen und mich über die neuesten Entwicklungen in der Region auf dem Laufenden halten. Zum Ausgleich genieße ich es dann, mir irgendeinen James-Bond-Film anzusehen. In meiner Freizeit habe ich in jüngster Vergangenheit mit großer Begeisterung über die Auseinandersetzungen zwischen Napoleon und Metternich sowie eine Biographie Kaiser Franz Josephs gelesen – entspannend und doch sehr inspirierend und lehrreich.
Wie würden Sie Ihre Führungsphilosophie beschreiben? Hatten Sie ein großes „Vorbild“?
Ich habe mir eine Arbeits- und Lebensweise angeeignet, bei der ich nur FreundInnen habe, und versuche mein Möglichstes, die Menschen in meinem Umfeld dazu zu ermutigen, es mir gleichzutun. Bestimmtes Vorbild habe ich zwar keines, aber ich lasse mich vom Unternehmen oder von anderen Führungskräften inspirieren, die es ganz unabhängig von ihrer Persönlichkeit verstehen, Menschen zu begeistern und sie daher für ihre Sache, ihre Vision oder ihr Ziel gewinnen können. Zum Glück gibt es in unserer Gruppe einige solche Führungskräfte.
Wie schöpfen Sie abseits Ihres anspruchsvollen Berufes Kraft?
Ich gehe laufen, mache Fitnesstraining, spiele Squash und lese Geschichtsbücher.
Mit wem würden Sie gern einmal für einen Tag tauschen?
Mit meiner Frau. Ich bin der festen Überzeugung, dass sich Erfahrung durch nichts ersetzen lässt (und das gilt auch, wenn es um Verständnis und Wertschätzung ihrer Rolle geht). Außerdem wäre es für meine persönliche Entwicklung, die - wie ich meine - nie abgeschlossen sein wird, von unschätzbarem Wert, mich selbst aus der Sicht eines mir nahe stehenden Menschen erleben zu können.
Warum würden Sie den Global Executive MBA der WU Executive Academy empfehlen? Was hat Ihnen am besten gefallen?
Weil es in ganz Mittel- und Osteuropa kein besseres MBA-Programm gibt. Deshalb habe ich mich ja auch dafür entschieden - und rückblickend kann ich sagen, dass meine Wahl absolut richtig war. Ich fand das gesamte Programm großartig und profitiere von all seinen Aspekten und Elementen.
Wordrap