Die 3 Ms des Talent Managements im Health Care Bereich

01. Dezember 2016

Methode, Mythos, Minenfeld

Martin Fuchs, COO der PremiQaMed Group, war viele Jahre lang als HR Global Director Talent Management national und international für ein Unternehmen in der Pharmabranche tätig.

Im Interview erklärt der HR-Experte, warum Talent Management gerade im Health Care Bereich so wichtig ist und welche Strategien Unternehmen, aber auch MitarbeiterInnen, verfolgen können, um langfristig erfolgreich zu sein.

Eine weibliche und eine männliche Lego Figur in der Kleidung von Doktoren
Die 3 Faktoren Influence, Drive und Judgement unterscheiden MitarbeiterInnen voneinander, wenn um die Entwicklung des persönlichen Potentials geht.

Herr Fuchs, warum initiieren immer mehr Unternehmen gerade im Health Care Bereich Talent Management Programme?

Martin Fuchs: Dort wo Talente rar und kostbar sind, ist strategisches Talent Management mittlerweile unerlässlich. Gerade in Anbetracht eines enorm hohen Wettbewerbsdrucks und dem knappen Angebot an qualifiziertem medizinischem Personal sind zufriedene und motivierte MitarbeiterInnen der Schlüssel zum Erfolg. Die Frage ist also, wie können Unternehmen MitarbeiterInnen halten, sie fördern und weiterentwickeln?

Welche Voraussetzung muss ein Talent mitbringen, um in ein sogenanntes Talentpool aufgenommen zu werden?

Martin Fuchs: Die Erfahrung zeigt, dass Talente zu 90% High Performer aber nur 30% der High Performer auch Talente sind. Talente wiederum lassen sich in 3 Dimensionen kategorisieren: Leistung, Führungsqualität, Potential. Die Leistung gibt darüber Auskunft, was Menschen kurz- und mittelfristig im Vergleich zu ihren Zielen erreicht und wie sie die Ziele erreicht haben.

Die Potentialanalyse beschäftigt sich damit, wie erfolgreich jemand langfristig sein wird. Das bekannte YSC Potential Model aus der Forschung bringt die 3 wesentlichen Faktoren dazu auf den Punkt, die Menschen hinsichtlich ihres Potentials voneinander unterscheidet: Influence (Selbstwahrnehmung, Einflussstärke, Berücksichtigung des Umfelds), Drive (Engagement, Eigeninitiative, Selbstsicherheit) und Judgement (Urteilskraft). Je besser jemand in den einzelnen Kategorien abschneidet, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, in das Talentpool aufgenommen zu werden. Welche genauen Kriterien zur Anwendung kommen, hängt vom jeweiligen Unternehmen ab.

Herr Fuchs, Sie haben vor vielen Jahren ebenfalls als „Talent“ in einem  internationalen Umfeld begonnen. Welchen persönlichen Tipp können Sie zukünftigen „Talents“ mit auf den Weg geben?

Martin Fuchs: Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es wichtig ist, sich selbst einige Grundsatzfragen bewusst zu machen, bevor man den Weg eines Talents anstrebt: Möchte ich mich als Generalist oder Spezialist weiterentwickeln? Welche Ausbildung unterstützt mich dabei? Wäre ich (und meine Familie) bereit, ins Ausland zu gehen? Ist mir bewusst, welche Auswirkung der Schritt zum Talent auf mein Privatleben hat?

Die Antworten auf diese Fragen werden Ihnen wertvolle Dienste dabei leisten, für sich selbst den richtigen Weg als Talent einzuschlagen.

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