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4 erfolgreiche Managerinnen erzählen wie ihnen der Balance-Akt gelungen ist
Gewusst wie: Bei der virtuellen „Female Power Hour“ vor kurzem an der WU Executive Academy machten vier erfolgreiche Managerinnen und Unternehmerinnen anderen Frauen Mut: Frau kann Kind und Karriere haben – mit der richtigen Einstellung, dem nötigen Support und guter Organisation.
Akademikerinnen haben in der Regel seltener und weniger Kinder als andere Frauen – obwohl sie sich durchaus Kinder wünschen. Die Angst vor dem vielzitierten Karriereknick ist offenbar nach wie vor zu groß. Und immer noch wird die Vereinbarkeit von Kind und Karriere als Frauenproblem thematisiert. Häufig stellt sich für gut ausgebildete Frauen die Frage: Lieber die eigene berufliche Laufbahn forcieren oder doch Kinder bekommen – womöglich auf Kosten der Karriere?
Dass frau sich nicht notwendigerweise für das eine oder das andere entscheiden muss, zeigen viele Beispiele von beruflich erfolgreichen Müttern. Die 4. Ausgabe der Female Power Hour des Female Leaders Network gab Protagonistinnen erfolgreicher „working mums“ eine virtuelle Bühne: Vier in ihren Karrieren erfolgreiche Managerinnen berichteten im Rahmen des Online-Netzwerktreffens den MBA-Studentinnen und -Absolventinnen der WU Executive Academy über ihre ganz persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse zur Vereinbarkeit von Job und Familie.
Die erste weibliche Dekanin der WU Executive Academy und Mutter zweier Teenager (15 und 19 Jahre), Barbara Stöttinger, machte den Anfang. „Wir erwarten von Frauen, dass sie arbeiten, als hätten sie keine Kinder und dass sie ihre Kinder erziehen, als hätten sie keine Arbeit“, zitiert sie das berühmte „working mum dilemma“ aus Amy Westervelts Bestseller „Forget Having It All“. Für Barbara Stöttinger war stets klar, einen Beruf ausüben zu wollen: „Als Teenager hatte ich keine Pläne, zu heiraten oder Kinder zu bekommen. Aber klar war für mich auf jeden Fall, dass ich arbeiten und mein eigenes Geld verdienen werde“, erzählte sie. Sie entschied sich letztlich doch für die Variante, die beides beinhalten sollte.
„Sie sind als Mutter nicht die Einzige, die Ihr Kind betreuen kann. Vertrauen Sie anderen Betreuungspersonen, Babysitter*innen, den Großeltern. Andere Bezugspersonen können Ihrem Kind vieles zusätzlich geben, was Sie allein nicht können.
Suchen Sie sich einen Job in einem Unternehmen, das Sie schätzt und Sie in Ihrem Wachstum unterstützt und akzeptiert, dass Sie gleichzeitig auch Mutter sind.
Finden Sie Vorbilder zur Inspiration – aber auch Ihren ganz eigenen Weg, um Beruf und Familie zu vereinbaren. Denn: Sie sind anders und einzigartig.
Hören Sie nie auf, neugierig zu sein und dazuzulernen.
Kommunizieren Sie gegenüber Ihren Kindern die Vorteile, eine arbeitende Mutter zu haben – etwa, dass so gemeinsame Aktivitäten wie ein schönes Abendessen in einem Restaurant oder Reisen leistbar sind, weil eben Mama und Papa arbeiten gehen. Meine Kinder verbrachten ein Semester mit mir in Kanada, als ich dort als Gastprofessorin an der University of Victoria arbeitete.
Sagen Sie Ihren Kindern, dass es nichts Wichtigeres gibt als sie – und seien Sie bei wirklich wichtigen Notfällen auch stets erreichbar.
Haben Sie kein schlechtes Gewissen, eine arbeitende Mutter zu sein: Sie haben sich dafür entschieden – stehen Sie zu Ihrer Entscheidung.
Die Zeit vergeht so schnell, die Kinder werden so rasch groß: Machen Sie das Beste aus beiden Welten – und bedauern Sie nichts.“
Olena Khlon ist seit mehr als zehn Jahren im Business & People Development und im Vertrieb in diversen Führungspositionen in der Finanz- und Consultingbranche auf den CEE-, SEE- und APAC-Märkten tätig – seit Oktober ist sie CEO des Finanzdienstleisters Fairo in Kiew. Die Working Mum zweier Kinder (10 und 1,5 Jahre) arbeitete während ihrer Karriere in zehn Ländern und lebte in dreien. Während ihres Global Executive MBA-Studiums an der WU Executive Academy lebte sie mit ihrer Familie in Vietnam. Das Vorstandsmitglied des WU EA Female Leaders Network sagt: „Ich bin ein großer Fan des Mottos: „Eine glückliche Mutter bedeutet ein glückliches Kind.“ In ihrer Zeit auf den Philippinen, wohin sie mit ihrem Mann jobbedingt ausgewandert war, hatte sie versucht, ausschließlich Hausfrau zu sein: „Ich habe mein Bestes gegeben, aber irgendwann meinte er: Bitte such‘ dir einen Job – du bist ausgeglichener, wenn du arbeitest.“
„Versuchen Sie nicht, perfekt zu sein – weder im Job noch als Mutter. Es wird nicht funktionieren. Sie werden viel Energie verlieren und nur sehr wenig gewinnen.
Suchen Sie sich Menschen, die Sie unterstützen – und meiden Sie jene, die Sie aufgrund Ihrer Entscheidung für Kind und Karriere verurteilen. In meinem Fall haben meine Eltern und meine Schwiegermutter uns viel geholfen, die mir auch eine gute Freundin ist und uns auf Reisen begleitet hat.
Finden Sie Zeit, um Ihre Batterien aufzuladen und etwas nur für Sie selbst zu tun, das Ihnen Freude macht. Damit sind Sie ein gutes Vorbild für Ihre Kinder in Sachen Selbstfürsorge.
Vertrauen Sie Ihren Kindern und halten Sie ihnen gegenüber Ihre Versprechen. Wenn das nicht möglich ist, reden Sie ehrlich und offen mit ihnen. Kommunizieren Sie so viel wie möglich mit Ihren Kindern – sie sind oft erwachsener als wir Erwachsenen es sind!
Auch Anita Kirilova kann auf eine beeindruckende internationale Karriere blicken, die sie trotz und auch gerade wegen ihrer Tochter (19) hingelegt hat: Die Geschäftsfrau mit mehr als 20 Jahren Führungserfahrung in Strategieentwicklung und -umsetzung, Projektmanagement und Change-Management wurde 2015 mit dem „Best Women Sales Director Award“ der Organisation „Women in Sales Europe“ ausgezeichnet. Derzeit ist sie als Head of Sales beim globalen Versicherungsanbieter MetLife in Bulgarien tätig. Die Gründerin und Vorständin des WU EA Female Leaders Network sagt: „Arbeit und Leben bilden eine Synergie: wir können als Frauen beides haben.“
Nachhaltig beeindruckt habe sie eine TV-Reportage, in der Mütter und ihre etwa fünfjährigen Kinder befragt wurden, was eine „gute Mutter“ denn ausmache: „Während die Mütter Dinge anführten wie: gesundes Essen kochen, aufräumen und putzen, sagten die Kinder: eine fröhliche Mama, die mich küsst, mich umarmt und mit mir spielt“, erzählte sie sichtlich gerührt. Daraufhin stellte sie eine Reinigungskraft ein und beschloss, viel Qualitätszeit mit ihrer Tochter zu verbringen. Das bedeutet auch: „Ich bin eine gute Mutter, wenn ich glücklich und voller Liebe bin – das trifft sich gut, ich bin nämlich in meinen Job verliebt!“
„Lernen Sie von Ihren Kindern – sie sind große Lehrmeister*innen fürs Leben. Meine Tochter meinte zu mir immer: ,Lass los, nimm’s leicht.‘ Dank ihr bin ich nicht mehr so ein Kontrollfreak wie früher.
Kinder brauchen Liebe und ungeteilte Aufmerksamkeit, nicht einen aufgeräumten Tisch.
Verleugnen Sie Ihre niemals Ihre „Ladyness“, Ihre Wünsche und Bedürfnisse. Gönnen Sie sich ganz spezielle Zeit nur für sich: Ich lasse mir regelmäßig Haare und Nägel machen, treffe mich mit Freundinnen und genieße das bewusst.
Als Working Mum sind Sie ein Vorbild für Ihre Kinder. Meine Tochter absolviert gerade ihr Bachelorstudium an der Cardiff University – nicht zuletzt, weil ich ihr vorgelebt habe, was alles möglich ist.
Die Kombination von Arbeit und Familie bot mir die Möglichkeit, meinen Werten treu zu bleiben, in meiner Karriere unglaublich viele inspirierende Menschen zu treffen und viele wertvolle Erfahrungen zu machen.
Mein Lieblingszitat ist: „Ich bin geboren, um echt zu sein, nicht perfekt!“
Have fun. Ich habe meine Tochter oft zu den MBA-Wochenenden nach Wien mitgenommen, war mit ihr auf der Wiener Wies’n und in der Staatsoper. Das eine schließt das andere ja nicht aus – das vergessen leider viele. Oder trauen es sich nicht zu.
Ruth Gabler-Schachermayr moderierte die Female Power Hour. Sie ist Initiatorin des Frauennetzwerks CareerMum, des Mentoring-Programms Mumtoring und Mutter eines einjährigen Sohnes: „Für mich ist es ein Geschenk, eine Familie zu haben. Aber es stand nie zur Debatte, meine Arbeit aufzugeben“, sagte sie. „Im Gegenteil, wichtig ist, dass man glücklich ist, dann schafft man alles.“
Arbeitszeit ist Arbeitszeit und Kinderzeit ist Kinderzeit. Bleiben Sie fokussiert und achtsam – dann kann man die gemeinsame Zeit auch umso mehr genießen.
Glauben und vertrauen Sie Ihrer eigenen Entscheidung um Zweifel aus dem Weg zu räumen. Was immer Sie entscheiden: Es ist bestimmt das Beste für Sie und Ihre Familie.
Tauschen Sie sich mit Frauen aus, die das geschafft haben, was Sie erreichen möchten. Vorbilder sind toll und fördernd – und entwickeln sie darauf basierend ihre eigene Strategie und Erkenntnisse.
Wie alle bereits zeigten: Es ist kein Entweder-oder für Familie und Karriere (für die Frau) in der heutigen Zeit, es ist ein UND. Wir müssen nur zeigen wie wir uns gegenseitig unterstützen und fördern in Netzwerken, Austausch, und Diskussionen.
Am Ende der Female Power Hour wartete eine Überraschung auf die Teilnehmerinnen: die Kinder der Speakerinnen im Alter von 10 bis 19 Jahren wurden zugeschaltet und erzählten über ihre Erfahrungen mit ihren Working Mums. Eine Welle der Dankbarkeit und Rührung ging durch den virtuellen Raum – mit Aussagen wie: „Wir sind stolz auf unsere Mama, sie ist uns ein Vorbild“, „wir konnten dadurch auf Reisen gehen und so viele schöne Erfahrungen machen“, „ich hatte nie das Gefühl, dass mir in meiner Kindheit etwas gefehlt hat – ich wurde immer gut betreut“, „meine Mama hat viel mit mir gespielt und das war lustig“.
Sehr emotionale Sätze, die nicht nur den jeweiligen Müttern in Erinnerung bleiben – und vielleicht mehr Frauen dazu animieren, auch erfolgreiche „Working Mums“ zu werden. Weil es ganz einfach nicht notwendig ist, sich für Familie oder Job zu entscheiden, wenn beides möglich ist. Natürlich vorausgesetzt, man bekommt die nötige Unterstützung, oder organisiert sie sich selbst...
Für mehr Informationen über das Female Leaders Network, klicken Sie bitte hier.