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Ein Lückenschluss in der Weiterbildung
Barbara Stöttinger, Dekanin der WU Executive Academy, über die neuen Bachelor- und Master of Science-Studiengänge.
Ein Leben, ein Job, das gehört längst der Vergangenheit an. Weiterbildung wird wichtiger. Doch die Zugangschancen zu Angeboten sind nach wie vor ungleich verteilt. Mit einer Novelle des Universitätsgesetzes gibt es jetzt eine Vereinheitlichung in der Weiterbildungslandschaft, die den Bedürfnissen von berufstätigen Menschen entgegenkommt. Ein spannendes Ergebnis der Reform: Ab Herbst 2023 bietet die WU Executive Academy erstmals ein berufsbegleitendes Bachelor-Studium und postgraduale „Master of Science“-Studiengänge an. medianet hat dazu ein Gespräch mit Barbara Stöttinger, Dekanin der WU Executive Academy, geführt.
medianet: Zuerst eine Frage zu einem Thema, das auch im Bildungsbereich hart auf geschlagen ist: Wie umgehen mit ChatGPT? Haben Sie dafür schon, unter Anführungszeichen, Notfallpläne?
Barbara Stöttinger: Ich gebe jetzt natürlich keine offizielle Stellungnahme seitens der WU ab. Es gibt aber auch an der WU Arbeitsgruppen, die überlegen, wie damit umzugehen ist. Allerdings gibt es inzwischen Plagiatssoftware, die auch KI generierten Content ganz gut herausfiltert. Wir haben an der WU Executive Academy ohnehin ein kleineres Problem damit als andere, weil die Reports und Texte, die bei uns geschrieben werden, meist auf den unternehmerischen Kontext und die berufliche Praxis zugeschnitten sind. Dann bleibt einem gar nichts anderes übrig, als es selbst zu machen.
medianet: Zum eigentlichen Thema: Ab Herbst 2023 bietet die WU Executive Academy ein berufsbegleitendes Bachelor und ein postgraduales Master of Science-Studium an, möglich gemacht durch eine Novelle des Universitätsgesetzes, die eine Lücke in der postgradualen Weiterbildung schließen soll. Worin bestand diese Lücke?
Stöttinger: Zumindest für Universitäten bestand sie darin, dass es ihnen bislang nicht erlaubt war, ein vollwertiges Bachelorstudium in der Weiterbildung anzubieten, während es etwa an den Fachhochschulen schon lang den berufsbegleitenden Bachelor gibt. Jetzt können auch wir, in Folge der Angleichung der Weiterbildungsstudien an die Bologna-Struktur, sämtliche Bildungsstufen bis auf das Doktorat in der Weiterbildung anbieten, was uns natürlich sehr freut.
medianet: Beschreiben Sie uns kurz die inhaltlichen Schwer punkte der neuen Angebote?
Stöttinger: Weil die Zielgruppe über entsprechende Berufserfahrung verfügt, sind unsere beiden neuen Abschlüsse sehr praxisbezogen ausgerichtet. Und wie die Bezeichnung schon sagt, dreht es sich beim Bachelorstudium in praxisbezogener Betriebswirtschaft um eine betriebswirtschaftliche Ausbildung für Menschen, die im Beruf stehen, die Berufserfahrung haben, die sich den ersten großen Überblick schaffen wollen. Die wissen wollen: Wie führe ich ein Unternehmen? Mit zusätzlichen Themen wie etwa Volkswirtschaft angereichert. Das ist ein Aspekt. Dazu kommt die Möglichkeit der Spezialisierung. Wir haben ja die Universitätslehrgänge, mit 60 ECTS, zu diversen Themen. Man kann also etwa den Schwerpunkt Marketing und Sales oder Logistik und Supply Chain Management in das Studium integrieren. Und genau diese Modularisierung werden wir noch weiter intensivieren.
medianet: Ihre bisherigen Professional Master-Programme werden auf den Master of Science geändert und von 60 auf 90 ECTS-Punkte erweitert. Kann man einen bestehenden Abschluss der WU Executive Academy sozusagen upgraden?
Stöttinger: Nein, das geht nicht. Der Hintergrund ist der, dass das Studium bei uns nicht doppelt angeboten werden soll. Sie hätten dann einen akademischen Grad erworben, der ja auch nicht zurückgegeben werden kann – und würden dann für weitere 30 ECTS einen zweiten dazubekommen. Das wäre eine Art von Etikettenschwindel. Es gibt allerdings einen Prozess dafür, sich ECTS aus anderen Studien anrechnen zu lassen.
medianet: Zum Abschluss: Laut Industriemagazin ist die WU Executive Academy bester Seminaranbieter 2023 in Führung und Strategie, zum dritten Mal. Wie machen Sie das?
Stöttinger: Aus meiner Sicht ist es das Ergebnis konsequenter, qualitätsorientierter Arbeit – und vieler zufriedener Kunden. Das ist kein Geheimrezept, sondern wir bemühen uns seit vielen Jahren, am Puls der Zeit zu sein. Mit den Inhalten und der Aufbereitung, um den Menschen, die zu uns kommen, eine tolle Learning Journey zu ermöglichen. Anerkennung ist immer schön. Aber es steigt auch der Druck. Es ist ein bisschen wie beim Oscar: Beim ersten ist man überrascht und freut sich. Dann noch einen zweiten, eine dritten und immer wieder einen zu bekommen, das ist dann schon schwieriger ...
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