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Get big things done – mit strategischen Projektmanagement
Damit Digitalisierungs- und Transformationsprozesse gelingen, braucht es eine klare Vision, starke Leadership-Skills und ein motiviertes Team. Ein zentraler Faktor, der mittlerweile unerlässlich ist, damit Transformation in Unternehmen gelingt, wird bisweilen immer noch außer Acht gelassen: modernes Projektmanagement. Warum das so ist, was Co-Creation und Triple-Bottom-Line mit Projektmanagement zu tun haben, und warum sich immer mehr Unternehmen auf Agilität in Projekten rückbesinnen, analysieren Martina Huemann, Akademische Leiterin des MBA Strategic Project Management, und Katharina Kössler, Leiterin des Center of Excellence for Process Improvement and Project Management bei Fresenius Medical Care.
Ein Projekt wird über mehrere Jahre aufgesetzt, Meilenstein um Meilenstein wird erreicht – doch am Ende hat man am Markt vorbei umgesetzt. Denn dieser hat sich inzwischen verändert, ebenso wie die Kund*innenwünsche. Das Fazit: Man hat zwar das Projekt durchgezogen, aber dabei viel Zeit und Geld verbrannt. Das können sich die meisten Unternehmen heutzutage angesichts des raschen Wandels in der Arbeits- und Wirtschaftswelt nicht mehr leisten. Veränderung geschieht täglich. Somit ist auch die Vorstellung von „Change“-Projekten, die von A nach B laufen und ein Projektende haben, veraltet. „In Zeiten von Ungewissheiten und Komplexität ist Veränderung ein täglicher Begleiter und muss auch proaktiv vorangetrieben werden“, sagt Martina Huemann, Academic Director des MBA Strategic Project Management.
Unternehmen kommen um Restrukturierungen und Transformation in Richtung Digitalisierung und New Work kaum mehr herum. Solche Projekte sind umfassend und transformieren häufig das gesamte Unternehmen – samt Arbeitsabläufen, neuen Formen der Zusammenarbeit und einer Restrukturierung des Organigramms. Die Komplexität dieser Projekte erfordert modernes, strategisches Projektmanagement.
Martina Huemann
Früher hat man die Unternehmensstrategie in langfristigen Maßnahmen umgesetzt, heute muss die Strategie sich in allen Projekten niederschlagen – oder umgekehrt: die Projekte müssen an der Unternehmensstrategie ausgerichtet sein, damit es nicht zu unnötigen und unnützen Projektausgaben kommt, die an der Strategie und somit an den Unternehmenswerten und -zielen vorbeigehen – gerade im Kontext der Unternehmens-Transformation.
Was wiederum bedeutet: Egal ob im Kontext von New Work, digitaler Transformation oder einer Repositionierung des Unternehmens in der Krisensituation - man erfüllt nicht mehr nur die Projektziele selbst, sondern folgt einem höheren Sinn und Zweck – dem Purpose des Unternehmens.
Voraussetzung: Sie müssen richtig aufgesetzt sein. „Unsere Karrierestudie hat gezeigt, dass Senior Projekt Manager*innen besonders dann erfolgreich sind, wenn sie Projekte vorschlagen und konzipieren, die im Sinne der Unternehmensstrategie sind und Veränderung in diese Richtung kanalisieren. Projekte führen immer zu Veränderung, die Frage ist nur: Wohin genau?“, sagt Martina Huemann. „Beispielsweise, wenn ein Unternehmen sich in Richtung nachhaltiger Entwicklung positionieren möchte, können Projekte dies gezielt unterstützen und vorantreiben. Als Projektmanager*in muss ich strategisch denken und mich fragen: Welchen langfristigen Beitrag leistet das Projekt?“ Dadurch verändert sich auch die Rolle der Projektmanager*innen: „Moderne Projektmanager*innen sind künftig viel stärker gestaltend und als Designer*innen der Projekte unterwegs.“
Gleichzeitig wird der Kontext, in dem ein Projekt umgesetzt wird, immer wichtiger: „Um möglichst viel Wertschöpfung zu kreieren, ist es notwendig, in einen Co-Creation-Prozess mit den Stakeholder*innen zu gehen – egal ob es um Produktentwicklung oder wenn es um regionale Entwicklung oder Bauprojekte geht. Dazu gehört nicht nur der ökonomische, sondern auch der ökologische und soziale oder gesellschaftliche Wert des Projekts (Triple-Bottom-Line)“, so Martina Huemann. Viele junge Menschen würden projektbezogen arbeiten wollen, hat die Karrierestudie von Martina Huemann ergeben: „Projekte sind auch Motivatoren für Unternehmen, um Young Talents zu behalten. Sie achten dabei sehr stark auf den gesellschaftlichen und ökologischen Impact“. Etwa setzt ein Unternehmen strategische Ziele im Bereich Diversity oder Nachhaltigkeit oder auch in Richtung SDG-Goals der Vereinten Nationen, die wiederum in allen Projekten ihren Eingang finden: „Beispielsweise wenn man in einer Baufirma CO2-Emissionen reduzieren möchte, verwendet man Asphalt, der CO2-reduziert produziert wurde. Die Key Performance Indicators der Strategie müssen dann auch auf Projektebene erfüllt werden“, sagt Huemann. Um die Wichtigkeit der strategischen Ebene hervorzuheben, wurde der Professional MBA Project Management daher auch mit dem Zusatz „Strategic“ ergänzt.
Mit dieser strategischen Relevanz des Projektmanagements ergeben sich auch neue Anforderungen an die Projektmanager*innen: „Sie müssen immer wieder die Frage nach dem „Warum“ stellen, wenn sie ein Projekt umsetzen sollen – damit sie verstehen, welche Erwartungen, welche Strategie und welcher Sinn dahinterstecken. Wenn sie es selbst konzipieren, müssen sie wiederum genau verstehen, welche Strategie das Unternehmen verfolgt – und dahingehend auch Informationen einholen – also die Frage nach dem „Warum“ stellen. So kann das Projektmanagement die Weiterentwicklung des Unternehmens optimal unterstützen“, so Martina Huemann. Hier gilt es auch, Stakeholder*innen – Kund*innen & Projektpartner*innen - mit ihren Zielen, Erwartungen ins Boot zu holen.
„Dadurch komme ich als Projektmanager*in in eine Führungsrolle und muss mich dementsprechend breit ausrichten – das erfordert auch gute Kommunikations-Skills.“ Auch hier unterstützt der MBA Strategic Project Management gezielt die Teilnehmer*innen dabei, sich in diese moderne Rolle hineinzuentwickeln.
Agile Ansätze im Projektmanagement sind laut Martina Huemann wesentlich, um Transformation voranzutreiben: „Früher hat man experimentiert, wenn man etwas nicht wissen konnte – etwa in der Raumfahrt. Dieses Experimentieren ist über viele Jahre verlorengegangen. Agiles Projektmanagement ist ein Rückbesinnen auf den Ursprung des Projektmanagements: man muss bei neuen Projekten immer ausprobieren“, so Huemann. „Die Frage ist, wozu soll Agilität dienen. Agilität wird leider oft mit höherer Geschwindigkeit gleichgesetzt, dabei geht es aus meiner Sicht mehr um eine bessere und effizientere Zusammenarbeit, um iterative Feedbackschleifen und Adaptionen, die zu besseren Projektergebnissen führen“, sagt Martina Huemann.
Im MBA Strategic Project Management der WU Executive Academy lernen die Studierenden genau das: wie sie agile Ansätze in Projekte einführen und umsetzen.
Auch Katharina Kössler ist mit agilen Ansätzen während des Studiums in Berührung gekommen. Die MBA-Absolventin leitet das Center of Excellence for Process Improvement and Project Management bei Fresenius Medical Care. Sie ist auch Senior Programme Manager Operational Excellence im Bereich Manufacturing Division. Katharina Kössler konnte dabei vom Wissen der anderen Studienkolleg*innen profitieren: „Eine Kollegin bei Adobe arbeitet mit agilen Projektmanagementtools – das fand ich sehr spannend. Inzwischen haben wir im Center of Excellence dank des MBA auch eine Methodik aus dem Bereich Agile übernommen und trainieren unsere Projektmanager*innen in unserer Weiterbildung in dieser agilen Methodik“, erzählt Katharina Kössler.
Katharina Kössler
Für mich war das MBA-Studium wahnsinnig interessant, weil ich einen Gesamtüberblick über alle BWL-Fächer bekommen habe und gleichzeitig meine Kenntnisse im Bereich Projektmanagement vertiefen konnte. Das ist seit vielen Jahren mein Hauptjob, daher war es mir wichtig, den aktuellen akademischen und praxisbezogenen Wissensstand zu erhalten.
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