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Kompaktes How-to für die Praxis
Der internationale Markteintritt bietet große Chancen, erfordert aber auch umfangreiche und spezielle Ressourcen und konfrontiert Unternehmen mit neuen Kulturen, neuen regulatorischen Rahmenbedingungen und neuen Wettbewerber*innen. Bin ich also bereit für den internationalen Markt? Wenn ja, wo soll ich meine ersten Schritte wagen? Dies sind zwei zentrale Fragen, die sich gerade kleinere und mittlere Unternehmen regelmäßig stellen.
Thomas Lindner von der Universität Innsbruck und Jonas Puck von der WU Wien und haben hierzu in zahlreichen Studien wissenschaftlich fundierte Empfehlungen für die Praxis abgeleitet, die vor allem für kleinere Unternehmen Orientierung und Unterstützung bieten.
Die aktuelle wissenschaftliche Forschung fokussiert vor allem auf drei Themenblöcke, die darüber entscheiden, ob Internationalisierung heute für ein Unternehmen sinnvoll ist:
Basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und ihrer langjährigen Zusammenarbeit in der Internationalisierung vieler österreichischer KMU haben Jonas Puck und Thomas Lindner ein einfaches Tool entwickelt um die „Internationalization Readiness“ abzubilden. Dieses Tool schafft zunächst in kurzer Zeit einen fundierten und holistischen Überblick über die Möglichkeiten und Herausforderungen, die ein KMU im internationalen Markt hätte. Darüber hinaus lassen sich aus den Ergebnissen klare Empfehlungen für Maßnahmen ableiten, mit denen sich gerade KMU für internationale Märkte ‚fit‘-machen können.
Thomas Lindner
KMU bilden das Rückgrat der österreichischen Volkswirtschaft und ohne internationale Aktivitäten ist in Österreich das Wachstum oft begrenzt. Wir arbeiten daher sehr gerne mit KMU zusammen und unterstützen sie in ihren internationalen Aktivitäten. Dies gibt uns auch immer wieder relevante Impulse für unsere Forschung.
Neben der „Readiness“ ist die Identifikation von geeigneten Märkten zweite entscheidende Voraussetzung für die erfolgreiche Internationalisierung.
Sobald das Marktpotential ungefähr abgeschätzt ist, geht es um die Frage, ob die Expansion in ein spezifisches Zielland mit den aktuellen Aktivitäten und Strukturen des Unternehmens zusammenpasst. Dabei sind vor allem drei Punkte relevant.
In gemeinsamen Forschungsprojekten an der WU Wien und der Universität Innsbruck haben sich Thomas Lindner und Jonas Puck aus vielen Blickwinkeln mit Marktselektionsprozessen beschäftigt.
Jonas Puck
Unsere Ergebnisse zeigen zum Beispiel, dass viele KMU Märkte nicht strategisch, sondern eher basierend auf (zufälligen) Anfragen und Netzwerkkontakten Märkte auswählen. So wird oft in falsche Märkte sehr viel Geld investiert, das in anderen Ländern wahrscheinlich zu viel größeren Gewinnen geführt hätte.
Gerade moderne Methoden der Datenanalyse wie Artificial Intelligence und Machine Learning in Kombination mit Big Data können hier helfen, schnell und verhältnismäßig günstig ein gutes Bild über mögliche Märkte zu bekommen. „Wir haben in unserer wissenschaftlichen Tätigkeit aber auch in der Zusammenarbeit mit Unternehmen sehr früh begonnen neue Methoden der Datenanalyse einzusetzen. Gerade für kleinere Unternehmen bietet sich so ein Kosten- und Informationsvorteil den man nicht unterschätzen darf“, so Lindner.
„Natürlich sind die Herausforderungen auf internationalen Märkten gerade für kleinere Unternehmen besonders groß. Die Forschung bietet jedoch zahlreiche Lösungen für diese Herausforderungen“, so Thomas Lindner. „Und diese sind nicht nur hilfreich, sondern in jedem Fall auch für kleine Unternehmen finanzierbar – ich sehe darin auf jeden Fall eine enorme Chance für den Mittelstand“, sagt Jonas Puck.
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