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"Making it in Austria": umfangreiche Karriere-Services für MBA-Studierende und Alumni
Kultur, Sprache, Umfeld: Für all jene, die beruflich in Österreich Fuß fassen möchten, ist der Karrierestart nicht immer einfach. Die WU Executive Academy hat deshalb vor kurzem die „Making it in Austria“- Initiative ins Leben gerufen: eine virtuelle Gruppe aus ExpertInnen, MentorInnen und Alumni, die aktuellen Studierenden und AbsloventInnen, die in Österreich Karriere machen möchten, mit einem umfangreichen Angebot an Karriere-Services und individuellen Coachings zur Seite steht. Welche das sind und worauf Expats besonders achten sollten, erklären Barbara Stöttinger, Dekanin der WU Executive Academy, und zwei Alumni, die es geschafft haben: Ema Hafner, Head of Marketing and International Business Department bei der Wiener Privatklinik, und Marijan Mumdziev, CEO von Amodo.
Wien gilt als lebenswerteste Stadt der Welt. Für Expatriates, also Führungskräfte aus anderen Ländern, präsentiert sich die Stadt der Lieder mit vielen Annehmlichkeiten: urbanes Flair, kulturelle Vielfalt und als internationaler Business-Hotspot im Herzen Europas mit hervorragenden Jobchancen. Als Drehscheibe zwischen Ost- und Westeuropa bietet die Bundeshauptstadt spannende Jobs in internationalen Institutionen und Konzernen, aber auch ein hervorragendes Umfeld, ein eigenes Unternehmen zu gründen.
Viele Führungskräfte, die in Wien Karriere machen möchten, würden die Anforderungen allerdings unterschätzen, sagt Therese Bauer. Als Community Engagement Managerin an der WU Executive Academy kümmert sie sich mit dem Team des WU Executive Club um die Anliegen und die Vernetzung der Studierenden und Alumni. Besonders unterschätzt würde die Wichtigkeit der deutschen Sprache: „Es ist leider nicht so, dass Englisch stets die Unternehmenssprache in größeren Unternehmen ist. Deutschkenntnisse zu haben, ist zumindest für den sozialen Faktor ein Muss – oftmals auch im Job.“ Auch kulturelle Unterschiede müsse man miteinbeziehen.
Für MBA-Alumni und –Studierende, die sich in Österreich niederlassen wollen, hat die WU Executive Academy nun eine eigene virtuelle Gruppe auf der exklusiven, internen Plattform WU EA Connect ins Leben gerufen. In der Gruppe „Making it in Austria“ finden Community Members ab November 2020 ausgewählte ExpertInnen und MentorInnen, die entweder bereits selbst erfolgreich eine Karriere in Österreich gestartet haben oder aber den angehenden Expats einschlägig mit ihrer Expertise zur Seite stehen.
Barbara Stöttinger
Das Netzwerk der einzelnen MBA-Kohorten an sich liefert sehr oft schon einen entscheidenden Beitrag zum Gelingen des nächsten Karriereschritts. Die neue Initiative „Making it in Austria“ ermöglicht Community Members nun auch über die Grenzen der eigenen MBA Kohorten hinweg im gesamten Online-Alumni-Netzwerk, das mittlerweile aus über 2.000 Mitgliedern besteht, geeignete MentorInnen und ExpertInnen zu finden.
In der Gruppe finden sich sowohl AbsolventInnen mit HR Background bzw. langjähriger Karriere-Erfahrung, als auch ExpertInnen aus den unterschiedlichsten Industrien wieder. In Online- und Offline-Aktivitäten werden die Members begleitet und erhalten die Möglichkeit, individuelle Fragen rund um das Thema Karriere in Österreich zu stellen. Ein kurzer Fragenkatalog am Beginn einer Beratung gibt den ExpertInnen der WU Executive Academy Auskunft darüber, an welchen Punkt der/die jeweilige Kandidat/in in seiner/ihrer Karriere steht. So kann gewährleistet werden, dass die Community Members immer mit den richtigen ExpertInnen gematcht werden. Unter den MentorInnen finden sich neben Alumni auch externe Karriere-Coaches, Executive Search und RechtsexpertInnen und HR-Profis.
„In regelmäßigen Kurz-Coachings erhalten die TeilnehmerInnen so eine individuelle und umfangreiche Begleitung, die ihnen hilft, in Österreich erfolgreich Fuß fassen zu können“, sagt Therese Bauer.
Eine erfolgreiche Alumna der WU Executive Academy, die es in Österreich geschafft hat, ist Ema Hafner. Sie verschlug es 2016 der Liebe wegen nach Wien. In Rumänien hatte sie eine erstaunliche Karriere hinter sich: Nach einer Bankenkarriere als sehr junge Frau, die in einem Director-Posten einer internationalen Bank mündete, wechselte sie im Alter von 31 Jahren als General Manager in die Gesundheitsbranche und war von 2005 bis 2015 in diversen medizinischen Privateinrichtungen als Geschäftsführerin tätig - zuletzt als CEO für Amethyst Radiotherapy International für Rumänien und Bulgarien.
Nach Wien zu wechseln, war für sie unumgänglich: „Ich kam in eine Lebensphase, wo mein Privatleben und das Thema Familiengründung immer wichtiger wurden“, erzählt sie. Und: „Ich dachte mir: if I can make it there, I can make it anywhere.“ Mit einem Shareholder von Amethyst besprach sie, für das Unternehmen in Wien ein Radiotherapie-Zentrum aufzubauen. Auf ihrer Suche nach einer geeigneten Privatklinik dafür landete sie bei der Wiener Privatklinik, wo sie als Head of Business Development begann. „Karrieretechnisch war das für mich ein klarer Rückschritt, aber mir wurde die Leitung des internationalen Business Departments in Aussicht gestellt.“ Daher willigte sie ein und schaffte nach einem halben Jahr die Beförderung. Deutschkenntnisse waren allerdings anfangs ein Thema: „Ein Vorgesetzter sprach im Bewerbungsgespräch konsequent Deutsch mit mir, offenbar um mich zu testen“, lacht sie.
Inzwischen wird im Team und mit ihr allerdings Englisch gesprochen. „Ich leite schließlich das Department for International Business, da wollen auch wir internationaler werden“, sagt sie. Ihre Deutschkenntnisse will sie dennoch stark verbessern: „Meine Kinder sind seit Herbstbeginn im Kindergarten, da möchte ich mithalten können.“ Ihr soziales Umfeld spricht gutes Englisch, diverse Freunde kämen aus anderen Ländern oder machten auch in internationalen Unternehmen Karriere, wo Englisch zur Standardsprache gehöre.
Ema Hafner
Anderen Expats, die mit einer Karriere in Wien liebäugeln, rate ich: Anfangs einen Karriereschritt zurück zu machen ist in Ordnung, wenn es für euch eine Chance gibt, rasch aufzusteigen.
Auch sei es wichtig, schon eingangs gute Karrierekonditionen zu verhandeln: So durfte Ema Hafner schon vor ihrer Beförderung direkt an den CEO berichten. Auch sei wichtig, zu beweisen, was man kann – gerade wenn es noch an Deutschkenntnissen fehle. „Wenn du kein Deutsch sprichst, ist es nicht einfach, hier Karriere zu machen. Du musst Wege finden, deine Leistung zu zeigen und fehlende Sprachkenntnisse auszugleichen.“
Auch Marijan Mumdziev arbeitet seit 2005 als Expatriate in Wien. „Für mich war es stets ein professionelles, internationales Umfeld in einer Multi-Kulti-Destination“, sagt der CEO von Amodo, einer internationalen Daten-Plattform für Versicherungen. Der Internet-of-Things-Experte gründete sein Unternehmen ANTIvirus im Jahr 2000 in Kroatien. Nach dem erfolgreichen Exit landete er in Wien bei Siemens als Lead Solution Architect. Danach folgten Stationen als Head of Partner Management CEE bei Nokia und als Senior Advisor und Board Advisor beim Telekommunikationsanbieter A1.
Marijan Mumdziev
Ich wollte hier unbedingt Karriere machen. Wien ist sehr international ausgerichtet, man hat es mit vielen Kulturen zu tun.
Obwohl Englisch in Konzernen mehr oder weniger Usus ist, rät er dringend dazu, Deutsch zu lernen. „Deutsch zu können ist für das Sozialleben sehr wichtig. KollegInnen sprechen unter sich auch Deutsch.“ Marijan Mumdziev empfiehlt angehenden Expats, ihre Chancen zu nutzen: „Es sind nicht nur die großen Konzerne, die Karrieren ermöglichen. Es ist gut, bei der Jobsuche auch outside-the-box zu denken.“ Mit Restrukturierungen bei seinen ArbeitgeberInnen schwand so manche Chance auf Aufstieg nämlich. Auch sei es wichtig, den Faktor Integration zu berücksichtigen: „Ich habe viele Expats gesehen, die wieder frustriert das Land verlassen haben. Man ist nun einmal nicht zuhause und es ist nicht immer einfach, sich zu integrieren – egal in welchem Land du bist. Ich selbst habe 15 Jahre gebraucht, um die österreichische Kultur zu verstehen. Aber: Wenn du bereit bist zu geben, bekommst du auch etwas zurück“, sagt der Top-Manager, der in Wien und in Kroatien lebt. Man müsse sich sein Umfeld und seinen Job eben bestmöglich gestalten.
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