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"Wenn dein Job nicht deine Mission ist, ist er Zeitverschwendung"
„Find your Mission“: Doris Hofmeister, Partnerin Mercuri Urval Österreich, gab im Rahmen eines interaktiven Karriereworkshops an der WU Executive Academy praktische Tipps für eine erfüllende und sinnstiftende Karriere und erklärte aus Sicht einer erfahrenen Executive Search Expertin, warum es so wichtig ist, für den eigenen Job „zu brennen“.
Schon zu Beginn des Workshops „How to identify your personal next career step“ macht Doris Hofmeister eine klare Ansage: „Wenn dein Job nicht deine Mission ist, ist er Zeitverschwendung.“ Bumm, das sitzt. Ein leichtes Raunen geht durchs Publikum. Doris Hofmeister ist Partnerin und Director beim Executive-Search- und Personalberatungsunternehmen Mercuri Urval, sie ist auch Mentaltrainerin und Business Coach. An der WU Executive Academy hält sie vor rund 40 MBA-Alumni und -Studierenden einen Workshop mit dem Untertitel: „Find your mission“. Das Unternehmen Mercuri Urval sei hierarchiefrei aufgestellt, in der Personalsuche und im Headhunting zähle der „gesamte Mensch“: „Wir suchen global nach Menschen mit den richtigen Fähigkeiten und der passenden Persönlichkeit. Die Frage ist: Sind Sie bereit, in anderen Ländern zu arbeiten und Flexibilität zu zeigen?“, fragt Doris Hofmeister in die Runde. Wesentlich sei die genaue Reflexion der eigenen Fähigkeiten: „Welche Fähigkeiten haben Sie und welche benötigen Sie noch?“
Die rund 40 Teilnehmer und Teilnehmerinnen präsentieren sich erst einmal selbst im Plenum. Sie sind bunt gemischt, kommen aus aller Herren Länder und aus den unterschiedlichsten Branchen, aus der Pharmaindustrie in Slowenien, aus dem Automotive-Bereich in Rumänien oder in Mexiko oder der Luftfahrtbranche in Spanien. Und sie alle sind aus teils ähnlichen, teils unterschiedlichen Motiven hier: Shankar stammt aus Indien und ist Produktmanager aus dem produzierenden Gewerbe in Österreich. „Ich denke an meinen nächsten Karriereschritt – in welches Land könnte ich gehen, wie kann ich mich als Marke positionieren?“, sagt er. Die Deutsche Helene plant einen Umzug in die Zentrale ihres Arbeitgebers in Amsterdam und Lana aus Bosnien ihren Wiedereinstieg nach der Babypause. Doris Hofmeister animiert die TeilnehmerInnen, in Kleingruppen das Netzwerkpotenzial zu nutzen. Eine erste Übung ist das „Wheel of Life“: im Tortendiagramm sollen die TeilnehmerInnen den derzeitigen Aufwand ihrer wichtigen Lebensbereiche abbilden: Arbeit, Familie, Freizeit, Hobbies. Danach eine Zukunftstorte zeichnen, den Sollzustand. Das alleine sorgt schon in wenigen Minuten für einige Aha-Erlebnisse.
Hofmeister rät den TeilnehmerInnen zu einer mentalen Haltung, die erfolgsversprechend sein soll: man stelle sich vor, man wäre einfach schon am Ziel. Dazu gilt es: „Fragen Sie sich: was ist mein Ziel, was meine Mission? Ist das wirklich mein Wunsch oder erwarten das nur andere von mir? In welchen Bereichen können Sie Ihre Persönlichkeit weiterentwickeln?“ Doch nicht immer muss es der Job- oder Unternehmenswechsel sein. „Fragen Sie sich: was kann ich in meiner jetzigen Situation verändern? Wir können in unseren bestehenden Jobs auch Dinge verändern und das, was uns fehlt, selbst mehr einbringen“, rät Doris Hofmeister. Als Beispiel nennt sie eine Kollegin, die großes Interesse an Coaching hatte – und das auch artikulierte. „Inzwischen leitet sie bei uns ein Coaching-Programm“, sagt sie.
Dass man manchmal einfach das Leben von Grund auf verändern muss, zeigt das Beispiel von Elena. Nach dem MBA-Programm an der WU Executive Academy beschloss sie, ihren gutdotierten Job als Marketing Director an den Nagel zu hängen. „Ich begann bei Null. Morgens hatte ich plötzlich nichts mehr zu tun, keine Telefonate mehr“, erzählt sie in der Kleingruppe. Sie studierte Interior Design, machte sich selbstständig und kreierte einen Marketingkurs für selbstständige Designerinnen. „Ich habe meine Erfahrungen und Fähigkeiten mit dem neuen Interesse verknüpft und konnte so Geld verdienen“, sagt sie. Mittlerweile lehrt sie an einer Designschule in Mailand und beschäftigt sich mit Design Thinking.
Auch Barbara Stöttinger, Dekanin der WU Executive Academy, nahm als Zuhörerin am Workshop teil: „Ich liebe meinen Job, aber ich bin auch immer eher meinem Herzen gefolgt als vorgegebenen Karrierepfaden.“ Als sie aus einen gutdotierten Job in der Privatwirtschaft wieder an die Uni zurückkam, um als Assistenzprofessorin neu zu starten, waren die Reaktionen des Umfelds eindeutig: „Bist du verrückt, du verzichtest doch auf viel Gehalt.“
Doris Hofmeister
Es ist wichtig, seiner Passion zu folgen und Neues ausprobieren. Eine Weiterbildung zu absolvieren alleine ist noch keine Eintrittskarte für einen neuen Job. Netzwerken gehört ebenso dazu wie der Wille, die eigenen Wahlmöglichkeiten zu erweitern. 10 oder 15 Bewerbungen sind noch nicht viel, manchmal müssen Sie eben 150 schreiben.
Besonders wesentlich sei der Glaube an sich selbst. „Viele Menschen glauben nicht an sich, sondern sind beeinflusst von ihrem kritischen Umfeld“, so Hofmeister. „Werden Sie Bullshit-Faktoren los, die Sie hemmen“, rät sie. Das sieht auch Anna, eine Key Account Managerin, so. Sie möchte sich als Coach selbstständig machen. Sie rät den anderen in der Kleingruppe: „Du benötigst Leute um dich, die dich ermutigen und weiterpushen, die dich groß denken lassen und dich nicht in deinem Vorhaben blockieren.“ Sie selbst habe ihr Umfeld radikal verändert und treffe nur noch inspirierende Menschen.
Ein nächster Tipp, der sich so einfach anhört, aber es doch oft nicht ist: „Just do it. Haben Sie das Selbstvertrauen und starten Sie los“, sagt die Expertin. Das hat auch Teilnehmerin Johanna beherzigt: Sie bewarb sich in ihrem Energie-Unternehmen auf die übernächste Position in der Karriereleiter. „Ich wusste nicht ob es klappen würde, aber ich war mir sicher: Das ist das, was ich machen will“, erzählt sie. Ihre Begeisterung überzeugte auch ihre Vorgesetzten – und sie bekam den Job.
Nach vier Stunden gehen die TeilnehmerInnen mit viel Inspiration im Gepäck nach Hause. Alle sind sich einig: Sie wollen sich online vernetzen und weiterhin austauschen. Denn der Austausch mit Gleichgesinnten kann die Karriere beflügeln. Und das starke Netzwerk der WU Executive Academy hält bestimmt den einen oder anderen Push für den nächsten Karriereschritt bereit.
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