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Globales Denken, globales Arbeiten
In Zeiten fortschreitender Globalisierung beschäftigen sich immer mehr Unternehmen auf der ganzen Welt mit komplexen, grenzüberschreitenden Projekten. Der Erfolg dieser Projekte hängt zumeist von einem effizienten Zusammenspiel eines heterogenen Teams ab, das auf unterschiedliche Zeitzonen, Kontinente und Kulturkreise verteilt ist – sogenannte Virtual Teams. Diese Anforderungen setzen besondere Fähigkeiten voraus, die speziell trainiert werden können und müssen. Beim Global Executive MBA der WU Executive Academy werden internationale ManagerInnen im Rahmen des Global Team Project (GTP) darauf vorbereitet, grenzüberschreitende Projekte erfolgreich zu leiten. Eine Herausforderung, die zunehmend zu einem Erfolgsfaktor sowohl für Unternehmen als auch für Führungskräfte wird.
Wie praxisnah diese Global Team Projects sein können, zeigen zwei ehemalige Studenten des Global Executive MBA, die ihre Abschlussprojekte erfolgreich in die Realität umgesetzt haben:
Harald Trautsch mit seinem Start-up „iVoting“
Norbert Wirth mit der Markteintrittsstudie BPL „ GREENone TEC enters the US market“
Seit Jahren ist das Global Team Project integraler Bestandteil des Global Executive MBA der WU Executive Academy, die damit einer der wenigen MBA Kaderschmieden ist, die diese innovative Unterrichtsmethode einsetzt. 120 MBA TeilnehmerInnen von drei der führenden Universitäten in Europa, Asien und den USA arbeiten in 21 Teams gemeinsam an komplexen Aufgabenstellungen. Neben der WU Executive Academy haben auch ihre Partneruniversitäten, die Carlson School of Management in Minnesota und das Lingnan College der Sun Yat-Sen Universität in Guangzhou, das GTP fix in ihren Curricula verankert, um global vernetztes Denken und Arbeiten besonders zu fördern. Das GTP dauert sechs Monate und wird von den einzelnen Teams während der abschließenden Studienreise in den USA vor einer Fachjury präsentiert.
ao.Univ.-Prof. Dr. Barbara Stöttinger
Die Besonderheit der Global Team Project besteht darin, dass Studierende von unterschiedlichen Executive MBA Programmen aus unterschiedlichen Zeitzonen verstreut auf drei Kontinente gemeinsam an einem Projekt arbeiten, ohne dabei physisch am selben Ort zu sein. Erst am Ende lernen sich die einzelnen Teammitglieder persönlich kennen. Aufgrund der besonders anspruchsvollen Rahmenbedingungen, müssen die TeilnehmerInnen ihr gesamtes Wissen und erlernten Fähigkeiten mobilisieren, um sich dieser umfangreichen und anspruchsvollen Aufgabe erfolgreich stellen zu können.
„Für Führungskräfte, die bis dato nur national oder in Europa tätig waren, bietet das GTP eine wunderbare Gelegenheit zu sehen, wie „tricky“ globales Business sein kann und wie sehr sich der Komplexitätsgrad exponentiell steigert, wenn man ein Projekt auf eine internationale Ebene hebt – und ich spreche hier nur die organisatorischen Aspekte an, vom Rest ganz zu schweigen. Aber mithilfe moderner Kommunikationstools (Skype, Connect, Telepresence, etc.) ist es möglich, ein tolles Projekt auf die Beine zu stellen, ohne sich jemals persönlich gesehen zu haben“ sagt Norbert Wirth, Global Executive MBA Alumnus, Markteintrittsstudie BPL „GREENoneTEC enters the US market“.
Bei der Zusammensetzung der Teams wird darauf geachtet, TeilnehmerInnen aus verschiedenen Industrien und Branchen so zu gruppieren, dass möglichst viele unterschiedliche Sichtweisen und Erfahrungswerte aufeinander treffen. Über die Dauer des gesamten Projekts nutzen die Teams eine moderne online Plattform, die effizientes interaktives Arbeiten fördert, und werden dabei von ExpertInnen und ProfessorInnen gecoacht.
Erfahrungsgemäß arbeiten jene Teams am besten zusammen, die sich an die Spielregeln modernen Projektmanagements halten. Zeit spielt dabei eine essentielle Rolle: Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass jene Teams, die sich an einen gemeinsam erarbeiteten Zeitplan und definierte Aufgabenverteilungen halten, mehr Spaß am Projekt selbst haben und nachhaltig davon profitieren. In Anbetracht eines fordernden 16-monatigen MBA Programms ist Zeit ein sehr kostbarer Faktor.
Harald Trautsch
Ich habe schon vor dem GTP international gearbeitet und Projekte mit virtuellen Teams abgewickelt. Die Herausforderung hier waren die nicht existenten Hierarchien. Wir konnten nicht anders, als gleichberechtigt zu agieren, ohne aber jede Entscheidung in einen demokratischen Prozess ausarten zu lassen. Jeder konnte seine Kompetenzen unter Beweis stellen und wurde dann nach dem tatsächlichen Ergebnis bewertet. Es gab keine Erklärungen, Krankenstände oder sonstige Entschuldigungen: Alle haben an dem gemeinsamen Ziel gearbeitet und ihr Bestes gegeben. Insofern ist das Learning hier, dass Ziel- und Ergebnisorientierung die Treiber, und Kompetenz und Einsatz unsere "Währung" waren. Kein politisches Geplänkel, sondern Exekution. Das Ergebnis war iVoting, das mittlerweile von Unternehmen auf der ganzen Welt eingesetzt wird.
Einzelne Projekte stechen durch überdurchschnittliche Qualität und Kreativität heraus und überzeugen nicht nur die Professoren sondern auch Manager aus der Wirtschaft. Viele der ausgearbeiteten Projekte dienen Unternehmen als Grundlage für Folgeprojekte, die nicht nur im universitären Rahmen theoretisch erarbeitet werden sondern auch tatsächlich in der Praxis umgesetzt werden:
„Es war eine Herausforderung, sich sechs Monate lang mit einem Thema zu beschäftigen. Noch dazu, wenn die Teamkollegen sich in China bzw. USA befinden. Wir haben uns damals entschlossen, etwas Nachhaltiges zu entwickeln und haben neben dem Business Plan auch gleich das Produkt entwickelt. Das größte Learning war, wie viel Zeit man sparen kann, wenn man einfach Prototypen baut und mit KundInnen interagiert, anstatt sich in der Theorie und Excel-Hochrechnungen zu verlieren. Es ist auch viel attraktiver, wenn man seine Geschäftszahlen beweisen kann, da sie auf realen Erfahrungen beruhen. Darüber hinaus war das gemeinsame Ziel und die Zusammenarbeit an etwas "greifbarem" auch ein großer Motivator für die Beteiligten. Wir hatten eine klare Richtung vor Augen und mussten nicht über Meinungen diskutieren, sondern hatten ein gemeinsames Interesse an realen Daten“, sagt Harald Trautsch.
Das Leben ist zu kurz für schlechte Präsentationen: Vorbei sind die Zeiten, wo man in langweiligen Vorlesungen oder Präsentationen eingeschlafen ist! Mit iVoting können Vortragende ab sofort mit ihrem Publikum interagieren. Sie können Fragen stellen, die von den Teilnehmern mittels ihrer Smartphones, Tablets oder Laptops in Echtzeit beantwortet werden können. iVoting macht Spaß, ist einfach zu nutzen und auch noch kostenlos. Die Ergebnisse sind sofort verfügbar und werden live in der Präsentation angezeigt. Während früher Fernbedienungen und Empfangsstationen gemietet oder gekauft werden mussten und einen logistischen und finanziellen Aufwand mit sich brachten, ist iVoting für jeden nutzbar.
Norbert Wirth
Für mich persönlich bedeutete das GTP zum einen ein tieferes Eindringen in die Solarbranche, in der ich selbst zwischen 2010 und 2012, im Bereich Photovoltaik, tätig war. Zum anderen war es für uns sehr befriedigend zu sehen, dass unser Projekt zu einem späteren Zeitpunkt aufgegriffen wurde und richtig großen Erfolg hatte. Heute hat das Kärntner Unternehmen „GREENoneTEC“ – gemäß unseren Vorschlägen – nicht nur den erfolgreichen Markteintritt geschafft, sondern auch eine Fertigungsanlage in Mexiko errichtet, in der heute u.a. die Paneele für die USA, und hier speziell für Kalifornien, erzeugt werden.
„GREENoneTEC“, einer der größten europäischen Hersteller von Paneelen für Solarthermie, war an einer profunden Evaluierung inklusive Business Plan für den Markteintritt in den USA interessiert. Unser Projekt war eine von uns initiierte Auftragsstudie (BPL „ GREENoneTEC enters the US market“) für das in St.Veit/Glan beheimatete Unternehmen. Etwa zwei Jahre später folgte „GREENoneTEC“ unseren Empfehlungen und schaffte so den für sie so wichtigen Eintritt in den amerikanischen Markt. Mittlerweile ist sogar ein lokales Werk in Mexiko entstanden, eine von uns vorgeschlagene Alternativvariante, um die lokale Wertschöpfung anzukurbeln und preislich wettbewerbsfähig zu sein.
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