Warum MBA-Alumni die besseren BewerberInnen sind

24. August 2017

Was unterscheidet MBA-Absolventen von anderen KandidatInnen?

Nicht nur Privatpersonen müssen netzwerken, sondern auch Unternehmen. Das Recruiting von geeigneten Fachkräften ist eine Herausforderung – weshalb immer mehr PersonalmanagerInnen auf Alumni-Netzwerke vertrauen. Im Interview verrät Alexandra Forchtner von PremiQaMed, was MBA-AbsolventInnen von anderen KandidatInnen unterscheidet und nach welchen Eigenschaften und Kompetenzen sie im Bewerbungsprozess Ausschau hält.

Dass das Konzept aufgeht, beweist die Praxis. Isabel Auenhammer, MBA, Absolventin des Professional MBA Health Care Management der WU Executive Academy, bekleidet eine Top-Position bei PremiQaMed und erzählt, welche Rolle ihre Ausbildung dabei spielte.

Alexandra Forchtner, Personalentwicklung und Recruiting bei PremiQaMed

Warum ist es aus Unternehmenssicht so spannend, mit Alumni-Netzwerken von Universitäten zusammenzuarbeiten?

Erstens weil ich bei Alumni eine Menschengruppe antreffe, die an Weiterentwicklung interessiert ist. Zweitens haben sie bereits Berufserfahrung gesammelt und erfüllen gewisse Voraussetzungen – denn sonst wären sie nicht in diesen MBA-Programmen untergekommen. Das Dritte ist die Bereitschaft, die Extra-Meile zu gehen. Alumni haben über einen längeren Zeitraum einen wesentlichen Mehraufwand auf sich genommen, um sich persönlich und fachlich weiterzuentwickeln. Das finde ich sehr beachtlich, da es ein wesentlicher Unterschied ist, ob eine Ausbildung postgradual oder unmittelbar nach der Matura absolviert wird.

Welche Erfahrungen haben Sie in diesem Zusammenhang mit dem WU Executive Club gemacht?

Einerseits schätzen wir den fachlichen Austausch, die professionelle Kooperation sowie die persönliche Betreuung. Andererseits haben wir u.a. eine Mitarbeiterin, die den Professional MBA Health Care Management an der WU Executive Academy absolviert hat und erkennen dadurch den unmittelbaren Mehrwert für uns. Gerade diese Ausbildung bietet das Know-How, Managementtools und Netzwerk, das ergänzend zur ursprünglichen Kernkompetenz,  ein attraktives Gesamtpaket bietet.

Was ist aus Sicht von PremiQaMed die Herausforderung, Top-KandidatInnen zu finden? Welche Positionen werden speziell nachgefragt?

„Das“ Gesundheitswesen als Branche ist ein sehr „weiter Begriff“ und das Krankenhaus per se zählt zu einer der komplexesten Unternehmensstrukturen. Die Herausforderung ist die Kombination aus  Branchenerfahrung und Fachexpertise. In manchen Bereichen ist diese Voraussetzung unerlässlich, in anderen bringt aber auch die Erfahrung einer anderen Branche einen wesentlichen Beitrag zum Blick über den Tellerrand. Auch unsere Unternehmensstruktur bei PreMiQaMed ist komplex und man muss mit einem recht hohen Niveau einsteigen, um sich rasch zurechtzufinden und im entsprechenden Tempo weiterentwickeln zu können. Besonders herausfordernd ist es, Positionen im operativen Bereich zu besetzen – die idealen BewerberInnen sollten aus dem operativen Bereich kommen und sich zusätzlich mit einer Fachausbildung weiterentwickelt haben.

Wodurch zeichnen sich MBA-AbsolventInnen gegenüber anderen KandidatInnen besonders aus?

MBA-AbsolventInnen stehen im Leben und lösen komplexe Aufgabenstellungen oft ganz anders als andere KandidatInnen. Ihre Herangehensweise zeichnet sich dadurch aus, dass sie Theorie und Praxis schon oft unter Beweis stellen mussten. Bei Alumni weiß ich: Sie kennen sowohl die reale Welt als auch Best Practice-Beispiele, bringen umfangreiches Know-how und außerdem ihr persönliches Netzwerk mit.

Wie sieht Ihr/e „Traum-Kandidat/in“ aus?

Abgesehen von den Fachkompetenzen, die sich naturgemäß unterscheiden müssen, liegen die Kompetenzen ganz sicher im Projektmanagement. Eine gewisse Art von Flexibilität und lösungsorientiertes Denken sind wichtige Kompetenzen. Sie sollten in der Lage sein, auch unternehmerisch zu denken und entscheidungsstark sein. Wir brauchen Menschen, die etwas auf den Boden bringen wollen und ein Gespür für einen gesunden Pragmatismus haben. In einer Welt, die sich immer schneller dreht, brauchen wir Menschen, die wissen, wann der Zeitpunkt ist, etwas umzusetzen oder wann eventuell doch noch eine Evaluierungsrunde nötig ist.

Wordrap

Finanzler oder Entrepreneur?
Man braucht zwar immer beides – aber unser Unternehmen ist aus einem Unternehmergeist entstanden und dieser prägt noch immer die Kultur.
Risiko oder sichere Bank?
Kalkuliertes Risiko. Ohne einen gewissen Mut wären wir nicht da, wo wir stehen. Es gibt aber auch Bereiche – zum Beispiel direkt in der Krankenanstalt – wo Sicherheit definitiv wichtiger ist.
Kreativ oder analytisch?
Beides. Ich muss analytisch sein, um eine Situation erfassen und erheben zu können und dann brauche ich aber die Kreativität, um Lösungen entwickeln zu können.
Schönes Office oder Digital Nomad?
Es gibt ein paar Positionen, die auch mobiler agieren können, aber hauptsächlich gibt es bei uns das schöne Office.
Viel Freiraum oder strenge Kontrolle?
Freiraum! Unser Vertrauen in unsere MitarbeiterInnen lässt einen gewissen Freiraum zu, um innovativ und kreativ zu sein und etwas weiterbringen zu können.

Isabel Auenhammer, MBA

Was haben Sie gemacht, bevor Sie zu PremiQaMed kamen und was liegt jetzt in Ihrem Verantwortungsbereich?

Ich komme aus dem Rudolfinerhaus, einem sehr traditionsbewussten Haus mit hohem Qualitätsanspruch. Ich habe dort diplomiert und meinen gesamten beruflichen Werdegang verbracht. Von der Pflege auf der Station, über die Leitung der Ambulanz, habe ich vor sieben Jahren die Bereichsleitung für den OP, die IMC, die Ambulanz und das EKG übernommen. Der Wille mich verändern und in einem größeren Unternehmen tätig sein zu wollen, hat sich erst in letzter Zeit entwickelt. Ich bin in meiner jetzigen Tätigkeit für das OP-Management von fünf Häusern zuständig. Inhaltlich kann ich auf viel Erfahrung zurückgreifen, das Wirkungsspektrum hat sich allerdings stark vergrößert. Das entspricht genau meinen Vorstellungen.

Welche Rolle spielt Ihr MBA-Abschluss dabei?

Der spielt eine große Rolle – auch schon bei meinem letzten Arbeitgeber. Es war mein eigener Wunsch, den MBA zu absolvieren, parallel dazu habe ich auch die Pflegedirektionsausbildung gemacht. Ich wollte eine wirtschaftliche Basis für meine Tätigkeit haben und auch abseits der Pflege relevantes Wissen aufbauen.

Gibt es Dinge, die Sie nun direkt in der Praxis umsetzen können?

Für mich persönlich waren besonders die Einheiten zu Budget und Bilanz und alles zum Thema Unternehmensführung zielführend. In anderen Ausbildungen kommen immer wieder wirtschaftliche Themen vor, die jedoch weniger in die Tiefe gehen.

Konnten Sie während Ihrer Zeit in der MBA-Ausbildung nützliche Kontakte knüpfen?

Unsere MBA-Klasse ist ein Netzwerk, das nach wie vor aufrecht ist. Ein paar KollegInnen kommen aus der Pflege, ein paar aus der Verwaltung und viele sind ÄrztInnen. Dieses Zusammenspiel war sehr wertvoll. Mit den ÄrztInnen habe ich den meisten Kontakt, da  es immer wieder Schnittpunkte in den OP-Bereich gibt.

Und was würden Sie zukünftigen MBA-Studierenden raten?

Das richtet sich danach, in welche Richtung man sich entwickeln möchte und worauf man den Fokus setzt. Für mich war der MBA eine gute Grundlage für wirtschaftliches Denken, formale Perfektionierung und Auseinandersetzung mit dem eigenen Präsentations-und Kommunikationsverhalten. Prof. Steyrer war dafür das beste Vorbild. Auch von meinen KollegInnen weiß ich, dass jede und jeder profitieren kann. Ich würde den MBA auf jeden Fall wieder machen.

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