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Unternehmertum als wichtigste Kompetenz im 21. Jahrhundert
2007 statteten Brian Chesky und Joe Gebbia das Apartment, das sie gemeinsam in San Francisco bewohnten, mit Luftmatratzen aus und vermieteten diese. So wollten sie ihre Mietkosten decken und jenen, die in die Stadt kamen, eine Alternative zu den teuren Unterkünften bieten. Das war die Geburtsstunde von „Air Bed and Breakfast“ – heute besser bekannt als Airbnb. Diese unternehmerische Fähigkeit – Probleme auf kreative Art und Weise massentauglichen Lösungen zuzuführen – ist für MitarbeiterInnen großer Unternehmen ebenso wichtig wie für all jene, die ein Start-up betreiben. Sie sich anzueignen ist aber oft gar nicht so leicht. Nur den wenigsten, so scheint es, wird sie in die Wiege gelegt. Ist Entrepreneurship also erlernbar?
Professor Nikolaus Franke von der WU Executive Academy in Wien bejaht diese Frage im Brustton der Überzeugung. Er sagt, man solle Entrepreneurship besser als Fähigkeit denn als naturgegebene Begabung ansehen.
Prof. Nikolaus Franke
Es ist wie beim Erlernen eines Instruments. Man muss Talent mitbringen, aber ohne Rückmeldung und Hilfe anderer – egal ob Coach, TrainerIn oder Peers – ist der Weg nach oben ein langer und steiniger. In ähnlicher Weise muss auch Entrepreneurship erlernt werden. Babys sind in aller Regel keine guten EntrepreneurInnen, was nicht weiter überrascht, denn der Mensch wird einfach nicht mit dem Wissen geboren, wie man Geschäftsmöglichkeiten erkennt und nutzt.
Wie andere Unternehmensbereiche – etwa Marketing und Operations – basiert auch Entrepreneurship auf einem soliden theoretischen Fundament. Das zu vermitteln steht, wie Prof. Franke erklärt, im Mittelpunkt des Professional MBA Entrepreneurship & Innovation der WU Executive Academy. Nach der Business-Core-Ausbildung im ersten Jahr setzen sich die Studierenden im zweiten im Zuge der Spezialisierung eingehend mit dem Erkennen unternehmerischer Möglichkeiten, der Entwicklung von Strategien und den praktischen Aspekten der Organisation, Finanzierung und Vermarktung von Ventures auseinander.
Entrepreneurin Heidelinde Kranzl bot das berufsbegleitende Programm die spannende Chance, ihr Wirtschaftswissen im Rahmen eines MBA-Studiums zu vertiefen und zugleich die Entwicklung ihres eigenen Trainingsunternehmens im Bereich virtuelle Realität voranzutreiben.
Ein Großteil der Weiterbildung passiert zwischen den Präsenzphasen, die circa einmal im Monat stattfinden. So sind Berufstätigkeit und Studium für die ProgrammteilnehmerInnen gut miteinander vereinbar, und Heidelinde Kranzl lief nicht Gefahr, ihren Businessplan vorübergehend auf Eis legen zu müssen, was bei einem Vollzeitstudium der Fall gewesen wäre.
Heidelinde Kranzl
Mir gefällt, dass es diese Phasen zwischen den Modulen gibt und man sich wirklich Zeit nehmen kann, all die Informationen aus dem Unterricht zu verinnerlichen.
Wer lernen möchte, EntrepreneurIn zu sein, und sich das theoretische Rüstzeug angeeignet hat, ist aber erst zur Hälfte am Ziel. Worauf es letztlich nämlich wirklich ankommt, ist, die Theorie praktisch umsetzen und funktionierende Geschäftspläne entwickeln zu können.
Die Studierenden des Professional MBA an der WU haben deshalb die Möglichkeit, sich innerhalb des prosperierenden Entrepreneurship-Ökosystems in Wien zu vernetzen. Während des Entrepreneurship & Innovation Bootcamps, das Teil der Spezialisierung im zweiten Studienjahr ist, erhalten sie direkten Zugang zu EntrepreneurInnen, Inkubatoren und Akzeleratoren, die allesamt in der österreichischen Hauptstadt aktiv sind. Zudem können sie beim Demo Day vor einem Publikum aus RisikokapitalgeberInnen, ManagerInnen, ProfessorInnen und Studierenden ein Projekt pitchen.
Wie sich all das auf das eigene Unternehmen auswirkt, hat auch Heidelinde Kranzl erlebt. Eine entscheidende Rolle spielte in diesem Zusammenhang ihr Wissen über Entrepreneurship, das sie vor der Weiterbildung nicht hatte. Sie setzte das Gelernte unmittelbar praktisch um und bekam Feedback von StudienkollegInnen und ProfessorInnen – mit dem Ergebnis, dass sich ihr Unternehmen signifikant weiterentwickelte, sei es durch den Aufbau eines Vertriebsteams, das erfolgreiche Einwerben finanzieller Mittel oder die Verbesserung ihrer Kompetenz in Sachen MitarbeiterInnenführung.
Die ProgrammteilnehmerInnen profitieren auch davon, dass sie lernen, wie innovative Entrepreneurship-Ansätze in großen Unternehmen angewandt werden können. Innovation und deren Anwendung in den Bereichen Marketing, Strategie und Organisation ist ein Schwerpunkt der Weiterbildung. Als Abschlussarbeit können die Studierenden beispielsweise einen strategischen Businessplan samt praktischen Anwendungsmöglichkeiten erarbeiten. Prof. Nikolaus Franke erwähnt lobend einen Absolventen, der seine Abschlussarbeit bei einem Vorstellungsgespräch präsentierte und meinte: „Wenn Sie mich einstellen, erhalten Sie kostenlos ein ausgefeiltes Consultingprojekt.“ Er hat die Stelle sofort bekommen.
In einer von Wandel geprägten Wirtschaft ist Innovation der Schlüssel zum Erfolg. Prof. Franke verweist in diesem Zusammenhang auf den Niedergang etablierter Unternehmen wie Kodak, Blackberry und Saab, die alle in Schwierigkeiten gerieten, als sie es verabsäumten, innovativ zu sein. ArbeitgeberInnen erwarten von Beschäftigten zunehmend Innovativität. Probleme kreativ lösen zu können, sehen sie laut der Financial Times Skills Gap Survey 2018 als eine der fünf wichtigsten Fähigkeiten an. Business Schools sind daher gefordert, dieses für Entrepreneurship wichtige Rüstzeug zu vermitteln, um ihre AbsolventInnen darauf vorzubereiten, anpassungsfähig und innovativ zu sein, unabhängig davon, ob sie in Start-ups oder in großen Unternehmen arbeiten.
Kann man Entrepreneurship lernen? Man kann – und muss – es lernen.
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